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Bedeutung und Wirtschaftlichkeit des Streuobstbaus in Österreich

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• Für die Produktion von Fruchtsaft wurden <strong>in</strong> den Berechnungen mehrere Möglichkeiten<br />

berücksichtigt, die Produktion <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er eigenen Verarbeitungsanlage <strong>und</strong> die Produktion<br />

durch e<strong>in</strong>en Lohnverarbeiter. Als dritte Möglichkeit wird bei Produktion <strong>in</strong><br />

der eigenen Verarbeitungsanlage angenommen, dass auch für andere Betriebe verarbeitet<br />

wird. Dadurch können Überkapazitäten während der frühen Standjahre abgebaut<br />

werden, wodurch diese Möglichkeit <strong>in</strong> jedem Fall der eigenen Produktion ohne Lohnverarbeitung<br />

vorzuziehen ist. Voraussetzung dafür ist, dass e<strong>in</strong>e entsprechende Nachfrage<br />

besteht. Bei e<strong>in</strong>em Verkaufspreis von 1 € je l <strong>und</strong> e<strong>in</strong>er Streuobstfläche von 3 ha<br />

beträgt der E<strong>in</strong>kommenszuwachs je ha Streuobstwiese bei Produktion von Fruchtsaft<br />

durch den Lohnverarbeiter 918 €, bei eigener Verarbeitung 1121 € <strong>und</strong> bei eigener<br />

Verarbeitung mit Lohnverarbeitung für andere Betriebe 2263 €. Bei kle<strong>in</strong>eren Streuobstwiesen<br />

gew<strong>in</strong>nt die Lohnverarbeitung gegenüber der eigenen Verarbeitung, bei<br />

e<strong>in</strong>er Fläche von 2 ha ist die Lohnverarbeitung vorteilhafter als die eigene Verarbeitung.<br />

Welches der drei Verarbeitungsverfahren <strong>in</strong> Bezug auf die Entlohnung je AKh am<br />

vorteilhaftesten ist, hängt vom erzielbaren Verkaufserlös je l ab. Bei e<strong>in</strong>em Verkaufspreis<br />

von 1 € je l <strong>und</strong> e<strong>in</strong>er Streuobstfläche von 3 ha beträgt die Entlohnung je AKh<br />

bei Produktion von Fruchtsaft durch den Lohnverarbeiter 7,9 €, bei eigener Verarbeitung<br />

6 € <strong>und</strong> bei eigener Verarbeitung mit Lohnverarbeitung für andere Betriebe 7,7 €.<br />

Liegt der Verkaufspreis über 1 €, ist die Lohnverarbeitung das vorteilhafteste Verfahren,<br />

bei niedrigerem Verkaufspreis ist die eigene Verarbeitung mit Lohnverarbeitung<br />

das günstigere Verfahren.<br />

• Nach den Erhebungen <strong>und</strong> Berechnungen ist die Wahl der Obstart (Äpfel oder Birnen)<br />

nicht von entscheidender <strong>Bedeutung</strong> für die <strong>Wirtschaftlichkeit</strong> <strong>des</strong> <strong>Streuobstbaus</strong>.<br />

Der E<strong>in</strong>kommenszuwachs ist bei Birnen ger<strong>in</strong>gfügig höher als bei Äpfeln. Dieses Ergebnis<br />

wurde für die Obstproduktion errechnet, kann aber auch für die Most- <strong>und</strong><br />

Fruchtsaftproduktion übernommen werden. Die Produktion von Obst bildet mit den<br />

verwendeten Daten die Gr<strong>und</strong>lage der Produktion von Most <strong>und</strong> Fruchtsaft.<br />

• Gute Ertragslagen bzw. e<strong>in</strong>e gute Pflege, <strong>in</strong>sbesondere regelmäßiger Schnitt führen<br />

durch e<strong>in</strong>en höheren Ertrag <strong>und</strong> e<strong>in</strong>en früheren Ertragsbeg<strong>in</strong>n zu e<strong>in</strong>er positiven Bee<strong>in</strong>flussung<br />

<strong>des</strong> E<strong>in</strong>kommens aus dem Streuobstbau. Die E<strong>in</strong>schätzungen der befragten<br />

Bauern bezüglich der Erträge der Streuobstbäume halten dem Vergleich mit Angaben<br />

aus der Literatur stand. AENDEKERK (vgl. 4.1.4) rechnet bei Apfelbäumen bis zum<br />

15. Standjahr ke<strong>in</strong>en Ertrag <strong>und</strong> danach mit durchschnittlich 200 kg. Daraus ergeben<br />

sich im Durchschnitt 140 kg je Baum <strong>und</strong> Jahr für die ersten fünfzig Standjahre. Der<br />

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