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Bedeutung und Wirtschaftlichkeit des Streuobstbaus in Österreich

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Temperatur 20 Sek<strong>und</strong>en gehalten <strong>und</strong> dann <strong>in</strong>nerhalb von 20 Sek<strong>und</strong>en auf unter 20°C rückgekühlt.<br />

Für diese Erhitzungsmethode werden sehr leistungsfähige Plattenwärmetauscher benötigt.<br />

Die pekt<strong>in</strong>abbauenden Enzyme werden <strong>in</strong>aktiviert <strong>und</strong> das im Saft enthaltene Eiweiß<br />

wird ausgefällt (vgl. ZENI 2003, 101). Das Abtrennen der festen Bestandteile erfolgt entweder<br />

mittels Zentrifuge oder - wie meist <strong>in</strong> der Praxis angewendet - durch Trubsedimentation, bei<br />

der der Presssaft 12 St<strong>und</strong>en im Absetztank stehen bleibt <strong>und</strong> danach abgezogen wird.<br />

Die Nachbehandlung für die Erzeugung von blankem Apfelsaft nennt man Klären. VÖTSCH<br />

(1995, 25f) versteht darunter: „… die Behandlung <strong>des</strong> Saftes nach physikalischen Methoden<br />

(Filtrieren, Zentrifugieren usw.) <strong>und</strong>/oder nach physikalisch-chemischen Verfahren, durch die<br />

das Herabsetzen <strong>des</strong> Trubstoffgehalts auf e<strong>in</strong> gewünschtes Maß oder überhaupt die völlige<br />

Entfernung der Trubstoffe <strong>und</strong> der Substanzen, die e<strong>in</strong>e Nachtrübung verursachen, erreicht<br />

wird. Bei der Herstellung von blanken Säften s<strong>in</strong>d daher neben der Entfernung der Trubstoffe<br />

solche Klär- <strong>und</strong> Stabilisierungsverfahren erforderlich, die verh<strong>in</strong>dern, dass der e<strong>in</strong>mal geklärte<br />

Saft nachtrüben kann. Da aber die Nachtrübungen verursachenden gelösten Stoffe – wärmelabiles<br />

Eiweiß, Pekt<strong>in</strong>e, Metallsalze, We<strong>in</strong>ste<strong>in</strong> usw. – durch Filtrieren oder Zentrifugieren<br />

nicht zu entfernen s<strong>in</strong>d, ist es e<strong>in</strong>e weitere Aufgabe <strong>des</strong> Klärens, geeignete chemische Umwandlungen<br />

an den die Trübung verursachenden Stoffen zu bewirken. Dadurch werden diese<br />

ausgefällt, <strong>und</strong> man kann sie aus dem Saft entfernen. So ist es möglich, ganz helle <strong>und</strong> <strong>in</strong> chemischer<br />

<strong>und</strong> physikalischer H<strong>in</strong>sicht stabile Säfte herzustellen.“ Enzymprodukte spalten die<br />

kolloidalen Pekt<strong>in</strong>e auf <strong>und</strong> bauen somit die trubstabilisierenden Stoffe ab. Nach der E<strong>in</strong>wirkzeit<br />

<strong>des</strong> Enzymprodukts von e<strong>in</strong>er halben bis e<strong>in</strong>er St<strong>und</strong>e kann die weitere Schönung durch<br />

Zugabe von Gelat<strong>in</strong>e oder Kieselsol <strong>und</strong> Gelat<strong>in</strong>e erfolgen. Wichtig ist die gute Durchmischung<br />

bei der Zugabe. Mittels Gebrauchsanweisung <strong>und</strong> Vorproben (nicht jeder Saft braucht<br />

dieselbe Menge) kann die optimale an Schönungsmittelmenge eruiert werden. Die benötigte<br />

Absetzzeit beträgt <strong>in</strong> der Regel zwischen 4 <strong>und</strong> 12 St<strong>und</strong>en. Bis zur Pasteurisation sollte der<br />

als Apfelsaft vorgesehene Most nicht länger als e<strong>in</strong>en Tag stehen (vgl. VÖTSCH, 1995, 28ff).<br />

Pasteurisation & Abfüllung<br />

Die ideale Pasteurisationstemperatur beträgt 78°C. Unter 70°C beg<strong>in</strong>nt der Saft wieder zu<br />

gären. Über 80°C tritt e<strong>in</strong> leichter Kochgeschmack auf, wichtige Inhalts- <strong>und</strong> Aromastoffe<br />

werden geschädigt. E<strong>in</strong> hoher Säuregehalt (über 7 ‰) wirkt hemmend auf Mikroorganismen<br />

<strong>und</strong> unterstützt die Haltbarkeit. Für kle<strong>in</strong>ere Mengen kann die Süßmostglocke – e<strong>in</strong> doppelmanteliges<br />

Gefäß – für die Pasteurisation herangezogen werden. Sie wird <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en mit Wasser<br />

gefüllten großen Topf, Wasserkessel, Dämpfer oder elektrisch heizbaren Kessel e<strong>in</strong>gehängt.<br />

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