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Bedeutung und Wirtschaftlichkeit des Streuobstbaus in Österreich

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im Verhältnis zur Produktionskapazität billiger. Durch die höheren Investitionskosten<br />

bee<strong>in</strong>flusst die Größe der Streuobstwiesen die <strong>Wirtschaftlichkeit</strong> bei Produktion von<br />

Most bzw. Fruchtsaft <strong>in</strong> eigenen Verarbeitungsanlagen <strong>in</strong> höherem Ausmaß als bei<br />

Verkauf <strong>des</strong> Obstes oder bei Verarbeitung durch Lohnunternehmer. Bestehen auf<br />

Gr<strong>und</strong> zu kle<strong>in</strong>er Streuobstflächen oder zu ger<strong>in</strong>ger Erträge <strong>in</strong> den frühen Standjahren<br />

Überkapazitäten <strong>in</strong> den Verarbeitungsanlagen, sollten diese, bei entsprechender Nachfrage,<br />

durch Lohnverarbeitung für andere Betriebe gesenkt werden. Dadurch kann die<br />

<strong>Wirtschaftlichkeit</strong> wesentlich verbessert werden.<br />

• H<strong>in</strong>sichtlich der Vermarktung hat der Landwirt <strong>in</strong>sbesondere bei Verkauf direkt an<br />

den Endverbraucher viele Möglichkeiten. Berechnungen wurden für Ab-Hof-verkauf<br />

als auch für Hauszustellung durchgeführt. Kann der Most oder der Fruchtsaft ab Hof<br />

um denselben Preis wie bei Hauszustellung verkauft werden, ist die <strong>Wirtschaftlichkeit</strong><br />

höher. Die Hauszustellung verursacht höhere Kosten als auch e<strong>in</strong>en höheren Arbeitszeitbedarf.<br />

Die Berechnungsdaten für den Ab-Hof-Verkauf wurden auf Betrieben mit<br />

e<strong>in</strong>er großen Stammk<strong>und</strong>schaft erhoben. Wird neu mit der Vermarktung begonnen,<br />

muss Werbung betrieben werden, wodurch die Kosten ansteigen <strong>und</strong> der Vorteil gegenüber<br />

der Zustellung s<strong>in</strong>kt.<br />

Der Streuobstbau bietet Betrieben die Möglichkeit das E<strong>in</strong>kommen zu erhöhen. Zu den derzeitig<br />

erzielbaren Verkaufserlösen für Verarbeitungsobst kann jedoch für die meisten Landwirte<br />

ke<strong>in</strong>e befriedigende Entlohnung der Arbeitskräfte erreicht werden. Bei Biobetrieben ist<br />

durch die zurzeit hohen Preise für Verarbeitungsobst e<strong>in</strong>e deutlichere E<strong>in</strong>kommenssteigerung<br />

möglich <strong>und</strong> auch die Entlohnung ist entsprechend. Jedoch ist es ungewiss, wie lange e<strong>in</strong><br />

„Bioaufschlag“ von über 100 % bestehen bleibt. Diese Planungsunsicherheit ist e<strong>in</strong> Hauptproblem<br />

<strong>des</strong> <strong>Streuobstbaus</strong>, da die Anlage e<strong>in</strong>er Streuobstwiese Folgen für die nächsten 100<br />

<strong>und</strong> mehr Jahren hat. Dem stehen die unbeständigen <strong>und</strong> kurzlebigen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen, <strong>in</strong><br />

die die Landwirtschaft e<strong>in</strong>gebettet ist, gegenüber. Die eigene Verarbeitung <strong>des</strong> Obstes zu<br />

Most <strong>und</strong> Fruchtsaft <strong>und</strong> deren Vermarktung bietet Betrieben mit Streuobstbau die Möglichkeit,<br />

diese Abhängigkeiten zu senken. Durch den direkten Kontakt zum Endverbraucher steigt<br />

die E<strong>in</strong>flussmöglichkeit am Markt, die Abhängigkeit von den Markt dom<strong>in</strong>ierenden Verarbeitungsbetrieben<br />

<strong>und</strong> Händlern lässt sich reduzieren. E<strong>in</strong> Hauptproblem bei der Verarbeitung ist<br />

die Alternanz der Streuobstbäume, dadurch ist es nötig, Verarbeitungsanlagen <strong>und</strong> Lager größer<br />

anzulegen, um e<strong>in</strong>erseits das gesamte Obst auch <strong>in</strong> ertragsstarken Jahren vermarkten zu<br />

können <strong>und</strong> andererseits se<strong>in</strong>e K<strong>und</strong>en auch <strong>in</strong> ertragsschwachen Jahren oder Jahren mit Ertragsausfall<br />

beliefern zu können. Dadurch steigen die Kosten als auch die im Streuobstbau<br />

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