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Bedeutung und Wirtschaftlichkeit des Streuobstbaus in Österreich

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Tafelobst erforderlich. Laut dem österreichischen We<strong>in</strong>gesetz steht zur Aufsäuerung <strong>in</strong> der<br />

Mostbereitung nur Zitronensäure zur Verfügung. Um den Säuregehalt <strong>des</strong> Mostes um 1 Promille<br />

zu erhöhen, s<strong>in</strong>d 10 dag Zitronensäure je 100 Liter Most notwendig. E<strong>in</strong> idealer Säuregehalt<br />

vor der Gärung liegt zwischen 6,5 <strong>und</strong> 7,5 Promille (vgl. STÜCKLER, 1994, 36). Die<br />

Enzymierung dient gleich wie bei der Apfelsaftbereitung dem Abbau <strong>des</strong> Pekt<strong>in</strong>s, welches<br />

ansonst Schwierigkeiten bei der Filtration <strong>und</strong> bei der Klärung verursacht. Durch Schwefelung<br />

<strong>des</strong> Presssaftes wird diesem der Sauerstoff entzogen. Dadurch wird e<strong>in</strong>e Oxydation unterb<strong>und</strong>en<br />

<strong>und</strong> schädlichen Mikroorganismen die Lebensgr<strong>und</strong>lage entzogen. Bei ges<strong>und</strong>em,<br />

gewaschenem, aussortiertem Material ist e<strong>in</strong>e Schwefelung vor der Gärung nicht unbed<strong>in</strong>gt<br />

notwendig. Krankes Ausgangsmaterial, niedrige Säure oder e<strong>in</strong>e lange Standzeit erfordern<br />

e<strong>in</strong>e Schwefelung <strong>in</strong> der Höhe von max. 10 g Kaliumpyrosulfit pro 100 Liter Presssaft. Die<br />

Bentonitbehandlung dient dem B<strong>in</strong>den von Eiweißsubstanzen <strong>und</strong> Trubstoffen. Diese Stoffe<br />

würden ansonst später Ausflocken <strong>und</strong> zu Bodensatz <strong>in</strong> der Flasche bzw. zur Trübung führen.<br />

Die Aufwandsmengen liegen zwischen 100 <strong>und</strong> 200 g pro 100 Liter Presssaft. Zwischen der<br />

Enzymierung <strong>und</strong> der Bentonitbehandlung müssen 2 St<strong>und</strong>en abgewartet werden, weil ansonsten<br />

das Bentonit die Enzyme b<strong>in</strong>det. Ca. 8 bis 12 St<strong>und</strong>en nach der Bentonitbehandlung<br />

haben sich alle Trübstoffe abgesetzt.<br />

Gärung<br />

Der Presssaft wird <strong>in</strong> den Gärbehälter umgezogen. Es werden zuerst die Hefenährsalze <strong>und</strong><br />

anschließend die Re<strong>in</strong>zuchthefe e<strong>in</strong>gerührt. Der Gärbehälter soll nur zu 90 % gefüllt se<strong>in</strong> <strong>und</strong><br />

mit e<strong>in</strong>em Gärsp<strong>und</strong> verschlossen werden. Bei der Gärung selbst ist der wichtigste E<strong>in</strong>flussfaktor<br />

die Temperatur. Sie soll zwischen 15 <strong>und</strong> 20°C liegen. Unter 10°C kommt die Gärung<br />

zum Erliegen <strong>und</strong> über 40°C stirbt die Hefe ab (vgl. AICHINGER, 2004, 78ff).<br />

Ausbau-, Pflege- <strong>und</strong> Stabilisierungsmaßnahmen<br />

Nach der Hauptgärphase wird das zu 90 % gefüllte Fass mit ges<strong>und</strong>em Most sp<strong>und</strong>voll gefüllt.<br />

Dadurch wird der Sauerstoff aus dem Fass verdrängt <strong>und</strong> somit die Lebensgr<strong>und</strong>lage<br />

vieler schädlicher Mikroorganismen genommen. Auch später, wenn der Most über längere<br />

Zeit aus dem Fass entnommen wird, soll mittels Gas (CO 2 , N) der Luftsauerstoff vom Most<br />

fern gehalten werden.<br />

Der erste Abstich oder Abzug erfolgt nach beendeter Gärung, um den Most von der Hefe zu<br />

trennen. Die Klärung <strong>des</strong> Mostes nach der Gärung ist abhängig vom pH-Wert, Gerbstoff- <strong>und</strong><br />

Säuregehalt sowie von anderen Inhaltsstoffen. Wenn die Klärung nicht selbstständig abläuft,<br />

dann muss der Most nach dem Abstich geschönt werden. E<strong>in</strong> Grobfilter beim ersten Abstich<br />

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