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Bedeutung und Wirtschaftlichkeit des Streuobstbaus in Österreich

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2.4 Kulturelle <strong>Bedeutung</strong><br />

In der kulturellen <strong>Bedeutung</strong> der Streuobstanlagen lassen sich die landschaftsprägende <strong>und</strong><br />

touristische Funktion zusammenfassen. Weiters ist die identitätsstiftende Funktion <strong>in</strong> gewissen<br />

Teilen <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> erheblich. Ausgangspunkt der kulturellen <strong>Bedeutung</strong> ist die Tatsache,<br />

dass es sich bei Streuobstbäumen um ke<strong>in</strong>e Naturlandschaft, sondern um e<strong>in</strong>e Kulturlandschaft<br />

handelt. Ohne Zutun <strong>des</strong> Menschen würden Streuobstwiesen früher oder später aus<br />

unserer Landschaft verschw<strong>in</strong>den.<br />

2.4.1 Landschaftsprägende Funktion<br />

Die Streuobstwiesen prägen nach EDER (1998, 12) die Landschaft <strong>in</strong> folgender Weise:<br />

• Gliederung/Strukturierung der Landschaft (vertikale Komponente): Obstbaumzeilen<br />

entlang von Wegen <strong>und</strong> Feldrändern, Obstbaumgruppen oder E<strong>in</strong>zelbäume (z.B. bei<br />

Kapellen) bilden optische Reize <strong>in</strong> der Landschaft. Sie lassen e<strong>in</strong>e Landschaft als<br />

„schön“ oder „ästhetisch“ ersche<strong>in</strong>en.<br />

• Übergang <strong>in</strong> die freie Landschaft (Bauernhöfe, Siedlungsränder): Obstgärten r<strong>und</strong> um<br />

Bauernhöfe oder Obstbaumzeilen, welche z.B. von e<strong>in</strong>er Siedlung weg neben Straßen<br />

gepflanzt s<strong>in</strong>d, bilden e<strong>in</strong>en fließenden <strong>und</strong> harmonischen Übergang von Bauernhöfen,<br />

Siedlungen oder Dörfern <strong>in</strong> die freie Landschaft.<br />

• Zeiger <strong>des</strong> Jahreszeitenverlaufs: Das Ersche<strong>in</strong>ungsbild der Obstbäume ändert sich mit<br />

den vier Jahreszeiten. Natur wird dadurch direkt erlebbar.<br />

2.4.2 Identität <strong>und</strong> Tourismus<br />

Die touristische Funktion <strong>und</strong> die identitätsstiftende Funktion <strong>des</strong> <strong>Streuobstbaus</strong> s<strong>in</strong>d eng mit<br />

der landschaftsprägenden Funktion verb<strong>und</strong>en. Regionen, die e<strong>in</strong>en hohen Anteil an Streuobstbäumen<br />

haben, wie das Mostviertel <strong>in</strong> Niederösterreich, nutzen dies im Market<strong>in</strong>g (z.B.:<br />

Moststraße). Dabei wirken diese Market<strong>in</strong>gmaßnahmen nicht nur nach außen als Tourismuswerbung,<br />

sondern auch nach <strong>in</strong>nen. Dadurch kann die Regionsverb<strong>und</strong>enheit <strong>und</strong> die Zufriedenheit<br />

der Bevölkerung gesteigert werden (vgl. EDER, 1998, 12).<br />

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