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Bedeutung und Wirtschaftlichkeit des Streuobstbaus in Österreich

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Marktsituation besser dar. KICKER (2006) beschreibt die Situation der Vermarktung von Bioobst<br />

aus Streuobstanlagen <strong>in</strong> Österreich wie folgt: Die Bauernauszahlungspreise liegen bei<br />

Birnen zwischen 11 <strong>und</strong> 14 Cent <strong>in</strong>cl. Ust. <strong>und</strong> bei Äpfeln zwischen 12 <strong>und</strong> 15 Cent <strong>in</strong>cl. Ust.<br />

Die Preise liegen etwa 70 bis 100 % über den konventionellen Preisen. In der biologischen<br />

Vermarktung s<strong>in</strong>d Re<strong>in</strong>heit <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit <strong>des</strong> Pressobstes wichtiger als bei konventioneller<br />

Vermarktung, da bei der Verarbeitung praktisch ke<strong>in</strong>e Zusatzmittel verwendet werden dürfen.<br />

In den letzten Jahren ist der Anteil der Biodirektsaftproduktion deutlich gestiegen, dadurch<br />

konnten bessere Preise erlöst werden. Biokonzentrate s<strong>in</strong>d weltweit auch schon sehr billig zu<br />

erhalten. 2002 wurden noch ca. 80 % der österreichischen Bio-Ernte exportiert, 2005 nur<br />

mehr ca. 30 %. In Jahren mit überdurchschnittlichen Ernten muss mehr exportiert werden.<br />

Der Inlandsmarkt mit Spar, Billa, Bioläden, Gastronomie <strong>und</strong> Großküchen nimmt jetzt ständig<br />

zu. 2005 konnten die In- <strong>und</strong> Auslandsk<strong>und</strong>en nur zu ca. 70 % beliefert werden. So ist der<br />

Apfel-Birnenmischsaft der Marke Ja! Natürlich aus österreichischen Biorohstoffen, h<strong>in</strong>gegen<br />

war für den re<strong>in</strong>en Apfelsaft der Marke Ja! Natürlich zu wenig österreichische Bioware erhältlich.<br />

Tabelle 4 zeigt die Menge an Bioäpfeln <strong>und</strong> -birnen die von Ökoland, der Vermarktungsorganisation<br />

der Biobauern, <strong>in</strong> den Jahren 2002 bis 2005 vermarktet wurde.<br />

Tabelle 4: Bioobstvermarktung von Ökoland <strong>in</strong> Tonnen<br />

Obstart 2002 2003 2004 2005<br />

Bioäpfel<br />

Biobirnen<br />

990<br />

560<br />

420<br />

1650<br />

710<br />

270<br />

430<br />

560<br />

Quelle: KICKER, 2006<br />

In der Tabelle 4 s<strong>in</strong>d die stark schwankenden Erntemengen ersichtlich. Diese Schwankungen,<br />

ausgelöst durch die Alternanz der Streuobstbäume, führt zu Problemen <strong>in</strong> der Vermarktung.<br />

2.3 Ökologische <strong>Bedeutung</strong><br />

Über die <strong>Bedeutung</strong> <strong>des</strong> <strong>Streuobstbaus</strong> schreibt BÜNGER (1996, 52): „Streuobstbestände hatten<br />

bis vor wenigen Jahrzehnten ausschließlich e<strong>in</strong>e ökonomische Nutzungsfunktion zu erfüllen<br />

<strong>und</strong> wurden eigens zu diesem Zweck angelegt. Verändertes Umweltbewusstse<strong>in</strong> <strong>und</strong> mehr<br />

Verständnis für ökologische Zusammenhänge haben <strong>in</strong>zwischen dazu geführt, den Streuobstbau<br />

auch <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en Funktionen für den Naturhaushalt zu erkennen.“ Die ökologische <strong>Bedeutung</strong><br />

beruht im Wesentlichen auf vier Funktionen der Streuobstwiesen.<br />

2.3.1 Kle<strong>in</strong>klimaausgleich<br />

Bäume oder Hecken wirken auf das Kle<strong>in</strong>klima e<strong>in</strong>. GRALL (2000, 31) beschreibt die Wirkungen<br />

wie folgt: „Flurgehölze [Anm.: Bäume oder Hecken auf landwirtschaftlicher Nutzfläche]<br />

bremsen die W<strong>in</strong>dgeschw<strong>in</strong>digkeit um bis zu 60%, <strong>und</strong> ihre W<strong>in</strong>dschutzwirkung kann<br />

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