TRIGOS CSR rechnet sich - Institut für ökologische ...
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7.3. Beschreibung der Umsetzungspotentiale <strong>für</strong> die<br />
Projektergebnisse<br />
Das ausklingende 20 Jahrhundert hat weltweit großen Fortschritt in der<br />
Harmonisierung der Finanzberichterstattung gesehen. Gleichzeitig mehren <strong>sich</strong> die<br />
Fachbeiträge, die eine Beurteilung der wirtschaftlichen Potenz von Unternehmen<br />
nicht nur auf Basis vergangenheitsbezogener Geldströme, sondern viel mehr<br />
zukunftsorientiert unter Betrachtung von so genannten „Intangiblen Werten“ fordern.<br />
Dazu zählen u.a. Humankapital, Umweltstatus, Kooperationen und Partnerschaften<br />
(Sozialkapital), Markenname, Image. Unter den Begriffen „business reporting“,<br />
intangible assets analysis“ oder „value reporting“ diskutiert die Fachwelt mögliche<br />
methodische Ansätze, um zu einer monetären Bewertung zu gelangen. Gefordert<br />
werden neue Konzepte zur Evaluierung von Risikofaktoren, Chancen und<br />
Marktpotential, sowie Un<strong>sich</strong>erheit.<br />
Ähnliches fordert auch die Modernisierungsrichtlinie der Europäischen Kommission,<br />
die in Österreich im Rechnungslegungsgesetz verankert wurde. Große<br />
Kapitelgesellschaften müssen gemäß § 243 RLG ab dem Wirtschaftsjahr 2005 im<br />
Lagebericht auch über wesentliche finanzielle und so genannte nicht-finanzielle<br />
Leistungsindikatoren berichten, wobei Informationen über Umwelt- und<br />
Arbeitnehmerbelange explizit angeführt sind. Die Erläuterungen zum RLG § 243<br />
HGB führen aus, dass die Information im Lagebericht nicht auf die finanziellen<br />
Aspekte des Geschäfts des Unternehmens zu beschränken ist, sondern auch eine<br />
Analyse der <strong>ökologische</strong>n und sozialen Aspekte zu enthalten hat, die <strong>für</strong> das<br />
Verständnis des Geschäftsverlaufs, des Geschäftsergebnisses und der Lage des<br />
Unternehmens erforderlich sind.<br />
Die Projektergebnisse versuchen über Beispiele, Kennzahlen und Kosten-Nutzen-<br />
Evaluierungen zu belegen, dass <strong>sich</strong> sozial verantwortliches Handeln ebenso wie<br />
vorsorgender Umweltschutz betriebswirtschaftlich rechnen. Es werden damit<br />
wesentliche argumentative Grundlagen geschaffen, die zu einer breiten<br />
Nachahmung bei weiteren Betrieben führen sollen.<br />
Das Projekt stößt bei den größeren Betrieben auf sehr großes Interesse. <strong>CSR</strong><br />
befindet <strong>sich</strong> derzeit in einer Pionierphase ähnlich dem Umweltschutz in den<br />
neunziger Jahren. Damals wurden einige wenige Projekte mit ausgewählten<br />
Pionierbetrieben aus tiefer persönlicher Überzeugung durchgeführt. Mit der<br />
Verschärfung des Konkurrenzdrucks und der Wirtschaftslage war es aber in der<br />
Folge <strong>für</strong> die Umweltbeauftragten essentiell, auch die ökonomische Vorteilhaftigkeit<br />
der geplanten Aktivitäten darstellen zu können.<br />
<strong>CSR</strong> steht derzeit vor einer ähnlichen Situation. Bis vor wenigen Jahren wurden<br />
freuwillige Maßnahmen <strong>für</strong> Mitarbeiter und Sponsoringaktivitäten eher unauffällig<br />
durchgeführt. Derzeit gibt es Interesse und Bereitschaft, diese Projekte auch nach<br />
außen zu kommunizieren und <strong>sich</strong> als verantwortungsbewusstes Unternehmen zu<br />
positionieren. Mit zunehmendem wirtschaftlichem Druck werden aber auch <strong>CSR</strong>-<br />
Maßnahmen zeigen müssen, ob und wie sie <strong>sich</strong> rechnen.<br />
„Tatsächlich engagieren <strong>sich</strong> Unternehmen derzeit so unkoordiniert und so isoliert<br />
vom Geschäft und der Strategie, dass sie viele der besten Gelegenheiten, Gutes <strong>für</strong><br />
die Gesellschaft zu leisten, ungenutzt lassen. Würden Manager dagegen das soziale<br />
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