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Pädagogische Hochschule Karlsruhe Institut für ...

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Gehirnphysiologische Aspekte der Aufmerksamkeit: Entwicklung und Förderung durch Bewegung<br />

Phänomen´“ (Rapp, 1982, S. 12). Ein Gast ist gezwungen seine Aufmerksamkeit<br />

nur auf einen Redner zu richten, um einer Unterhaltung<br />

folgen zu können, obwohl nebenbei verschiedene Botschaften ans<br />

Ohr dringen. Dies verweist zugleich auch auf die besondere Fähigkeit<br />

des menschlichen Informationsaufnahmesystems und Informationsverarbeitungssystems,<br />

Störgeräusche (z.B. auch Baustellenlärm) unterdrücken<br />

zu können.<br />

Westhoff und Hagemeister (2005, S. 16) differenzieren bei der selektiven<br />

Aufmerksamkeit nochmals zwischen einer fokussierten Aufmerksamkeit<br />

- die bedeutet, auf relevante Reize richtig zu reagieren und<br />

nicht von irrelevanten Faktoren einer Angelegenheit oder von Störreizen<br />

abgebracht zu werden, welche wiederum schnelle Selektionsprozesse<br />

auf der Reiz- und oder auf der Reaktionsseite erfordern - und<br />

zwischen der geteilten Aufmerksamkeit, die beim „Cocktail-Party-<br />

Problem“ (Westhoff & Hagemeister, 2005, S. 16) in der Weise auftritt,<br />

wenn in nebenläufigen Gesprächen anderer Personen plötzlich der eigene<br />

Name auftaucht, den man unwillkürlich raushört ohne davor dem<br />

Gespräch gelauscht zu haben.<br />

Als letzte Form der Aufmerksamkeit nennt Rapp (1982, S. 12) die<br />

• Vigilanz (Daueraufmerksamkeit).<br />

Diese Form tritt bei Personen in relativ reizarmen Situationen auf. Die<br />

Person befindet sich beispielsweise auf einer langen Nachtfahrt im Auto<br />

oder überwacht als Luftlotse einen Radarschirm. Bei dieser Beschäftigung<br />

ist gleich bleibende Wachheit und ständige Bereitschaft<br />

zur Reaktion erforderlich, obwohl vielleicht augenblicklich insgesamt<br />

wenig passiert.<br />

Westhoff und Hagemeister (2005, S. 16) machen auch bei diesem<br />

Begriff einen Unterschied. Bei der Vigilanz, sowohl als auch bei der<br />

Daueraufmerksamkeit, geht es demnach auch bei ihnen um die aufrechtzuerhaltende<br />

Aufmerksamkeit über einen längeren Zeitraum. Jedoch<br />

kommt es aber bei der Vigilanz in seltenen Fällen zu Reaktionen<br />

auf gewisse Ereignisse, wogegen diese Reaktionen bei der Daueraufmerksamkeit<br />

häufiger auftreten.<br />

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