abstraktband - Berufsverband Niedergelassener Chirurgen
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xat mit einem Hepatologen diskutiert werden. Alternativ kann die<br />
Bestimmung des Propeptids von Prokollagen III im Serum zur<br />
Abschätzung eines potentiellen, klinisch inapparenten Leberschadens<br />
eingesetzt werden.<br />
WS09/04<br />
Azathioprin, Mycophenolat, intravenöse Immunglobuline<br />
Sticherling M 1<br />
1 Universitätsklinikum Erlangen, Hautklinik, Erlangen, Germany<br />
Zur Behandlung chronisch-entzündlicher Erkrankungen sind neben<br />
systemischen Kortikosteroiden immunsuppressive Medikamente etabliert,<br />
meist aber nicht im Rahmen von Studien evaluiert. Das wohl am<br />
häufigsten eingesetzte Immunsuppressivum stellt Azathioprin (AZA)<br />
dar. Sein aktiver Metabolit Mercaptopurin inhibiert verschiedene Enzyme<br />
des Nukleotidstoffwechsels und damit die Proliferation von sowohl<br />
B- als auch T-Lymphozyten. In der üblichen Dosis von 1.5-2.5 mg<br />
/kg KG treten Effekte meist erst verzögert nach mehreren Wochen ein.<br />
Entweder sollte eine einschleichende Therapie mit Dosissteigerung entsprechend<br />
der Leukozytenzahl oder nach Aktivitätsbestimmung der<br />
Thiopurin-Methyltransferase erfolgen. Wesentliche Nebenwirkungen<br />
zeigen sich im Leberstoffwechsel und Knochenmark, weswegen initial<br />
entsprechende Laboruntersuchungen alle zwei Wochen durchgeführt<br />
werden sollten. Verglichen mit AZA zeichnet sich Mycophenolat durch<br />
eine bessere Verträglichkeit bei ähnlicher, meist jedoch etwas geringerer<br />
Wirksamkeit aus, was möglicherweise durch die gezielte Inhibierung<br />
der de novo Guanin-Nukleotid-Synthese zu erklären ist. Interessanterweise<br />
ist Mycophenolat nicht mutagen und hat einen deutlichen antitumoralen<br />
Effekt. Insgesamt stellt es eine gute Alternative zu AZA bei Unverträglichkeit<br />
dar, ist jedoch derzeit nur in der Transplantationsmedizin<br />
zugelassen. Intravenöse Immunglobuline finden supportiv und in Kombination<br />
Einsatz bei mangelnder Wirksamkeit oder Verträglichkeit etablierter<br />
Therapieoptionen. Ihre immunmodulatorische Wirkung beruht<br />
auf pleiotropen Effekten auf humorale wie zelluläre Paremeter des Entzündungsgeschehens.<br />
In Gegensatz zu der Substitutionstherapie ist<br />
eine höhere Dosis von (0.1-) 0.5 bis 2 g /kg KG alle vier Wochen etabliert.<br />
Nach drei Zyklen sollte über eine Fortsetzung der Therapie abhängig<br />
vom klinischen Erfolg entschieden werden. Zu den wenigen Kontraindikationen<br />
gehören ein IgA-Mangel und eine schwere Niereninsuffizienz.<br />
Der guten Verträglichkeit stehen jedoch hohe Kosten und das Problem<br />
des off-Label Einsatzes gegenüber.Insgesamt stellen die genannten drei<br />
Präparate adjuvante Therapieansätze dar, geeignet, die initial häufig<br />
nötige Kortikosteroidtherapie in Dauer und Dosis und damit das Nebenwirkungsspektrum<br />
zu begrenzen.<br />
WS09/05<br />
Ciclosporin/Tacrolimus<br />
Mrowietz U 1<br />
1 Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel, Abt. Dermatologie,<br />
Venerologie und Allergologie, Kiel, Germany<br />
Von den Calcineurin-Phosphatase Inhibitoren Ciclosporin und Tacrolimus<br />
wird in der systemischen dermatologischen Therapie vornehmlich<br />
Ciclosporin verwendet, während Tacrolimus topisch zur Behandlung der<br />
atopischen Dermatitis etabliert ist.<br />
Ciclosporin ist zugelassen zur Therapie schwerer Formen der Psoriasis<br />
und der atopischen Dermatitis. Jedoch findet das Medikament weite<br />
Verbreitung auch für andere Indikationen wie Lichen ruber, Pyoderma<br />
gangraenosum und bei Autoimmunerkrankungen der Haut.<br />
Grundsätzlich sollte mit Ciclosporin eher kurzfristig (< 6 Monate) behandelt<br />
werden, eine Dauertherapie nur in ausgewählten Fällen erwogen<br />
werden. Die Dosierung sollte mit 3-5 mg/kg/KG/Tag beginnen und dann<br />
in Abhängigkeit des klinischen Befundes auf eine individuelle Erhaltungsdosis<br />
angepasst werden.<br />
Bekannte Nebenwirkungen sind insbesondere Bluthochdruck und eine<br />
Einschränkung der Nierenfunktion sowie Magen-Darm-Beschwerden,<br />
Müdigkeit, Kopfschmerzen und Neigung zu Unterschenkelödemen.<br />
Für das klinische Monitoring sind besonders eine komplette Inspektion<br />
des gesamten Integumentes und der Schleimhäute sowie die Kontrolle<br />
des Blutdruckes wichtig. Laborparameter schließen Nieren- und Leberfunktionswerte,<br />
Blutbild und Urinstatus ein.<br />
Für systemisch verabreichtes Tacrolimus gelten prinzipiell gleiche Empfehlungen,<br />
jedoch ist die Anwendung in der Dermatologie bisher Einzelfällen<br />
vorbehalten.<br />
Vorträge – Workshops S109<br />
In dem Vortrag werden die für die Therapie mit Ciclosporin und Tacrolimus<br />
wichtigen Aspekte auf der Grundlage der Evidenz-basierten wissenschaftlichen<br />
Literatur vorgestellt.<br />
WS09/06<br />
Dapson, Leflunomid, Clofazimin<br />
Wozel G<br />
Klinik und Poliklinik für Dermatologie des Universitätsklinikum Carl<br />
Gustav Cavus Dresden, Dresden<br />
WS09/07<br />
Rituximab<br />
Zillikens D<br />
Klinik für Dermatologie und Venerologie Universitätsklinikum Schleswig-Holstein<br />
Campus Lübeck, Lübeck<br />
WS09/08<br />
Chloroquin/Hydroxychloroquin/Cyclophosphamid<br />
Marsch W<br />
Universitätsklinik und Poliklinik für Dermatologie und Venerologie Martin<br />
Luther- Universität, Halle/Saale<br />
WS10 – Differentialdiagnose der chronischen Wunde<br />
WS10/02<br />
Vaskulitiden als Ursachen chronischer Wunden – zu häufig oder zu<br />
selten diagnostiziert?<br />
Stücker M 1<br />
1 Ruhr-Universität Bochum, Klinik für Dermatologie, Bochum, Germany<br />
Eine Vaskulitis ist definiert durch eine primäre entzündliche Schädigung<br />
der Gefäßwand. Hiervon abzugrenzen sind entzündliche Veränderungen<br />
der Gefäßwände in unmittelbarer Nähe einer Ulzeration bzw. einer<br />
Nekrobiose, die sekundär auf die Gefäßwand übergegriffen haben. Das<br />
histologische Bild einer vaskulitisch induzierten Ulzeration unterscheidet<br />
sich unmittelbar im Ulkusgrund oft nicht eindeutig von den Veränderungen<br />
in einem Ulcus cruris bei chronischer Veneninsuffzienz, so<br />
dass zur Diagnostik Probebiopsien am Ulkusrand bzw. in nicht ulzerierten<br />
Hautveränderungen der Ulkusumgebung entnommen werden sollten.<br />
Die gängige Klassifikation der Vaskulitiden unterteilt nach dem Durchmesser<br />
der befallenen Gefäße in Vaskulitiden der kleinen, mittleren und<br />
großen Gefäße.Eine weitere Differenzierung erfolgt dann mittels serologischer<br />
und immunhistologischer Parameter. Abgegrenzt werden sekundäre<br />
Vaskulitiden im Rahmen anderer Grunderkrankungen wie Infekten,<br />
Arzneimittelreaktionen und Kollagenosen.<br />
Zu dem häufigsten histologischen Substrat gehört die leukozytoklastische<br />
Vaskulitis der kleinen Gefäße. Auch wenn der Begriff häufig nahezu<br />
synonym mit der Vasculitis allergica oder der Purpura Schoenlein-<br />
Henoch gebraucht wird, kann sich dieses histologische Substrat auch bei<br />
Systemerkrankungen wie dem systemischen Lupus erythematodes, der<br />
rheumatoiden Arthritis oder dem Morbus Behcet finden. Ulzerationen<br />
im Rahmen einer leukozytoklastischen Vaskulitis treten meist multipel<br />
auf.<br />
Gegenüber dem klar definierten histologischen Bild der leukozytoklastischen<br />
Vaskulitis fehlen beim Pyoderma gangraenosum sowohl eindeutige<br />
histologische als auch serologische Parameter. Gefäßveränderungen<br />
werden hier nur als sekundäres Phänomen beobachtet. Nach einem<br />
eher selten durch den Arzt beobachteten pustulösem Frühstadium entwickeln<br />
sich asymmetrische bizarr geformte Ulzeration mit lividrotem<br />
Randsaum, oft in für venös, arteriell oder polyneuropathisch bedingten<br />
Unterschenkelulzerationen atypischen Lokalisationen in weitgehend<br />
unauffälliger Wundumgebung. Die Diagnose wird nach Ausschluss anderer<br />
Ursachen aufgrund des klinischen Bildes gestellt. Insbesondere<br />
bei Grunderkrankungen wie myeloproliferativen Erkrankungen und Paraproteinämien,<br />
Rheumatoider Arthritis, Hepatitis oder entzündlichen<br />
Darmerkrankungen wie Colitis ulcerosa und Morbus Crohn ist an ein Pyoderma<br />
gangraenosum zu denken. Differentialdiagnostisch abzugrenzen<br />
sind insbesondere Koagulopathien wie die Livedovaskulopathie<br />
oder das Antiphopholipidantikörper-Syndrom. Wie bei diesen Erkrankungen<br />
ist auch bei der Abgrenzung von malignen Tumoren oder Lym-<br />
JDDG | Supplement 2 ˙ 2007 (Band 5)