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abstraktband - Berufsverband Niedergelassener Chirurgen

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S120 Vorträge – Frühstücksseminare<br />

Homeostase von immenser Bedeutung ist. Auf der einen Seite kann H 2O 2<br />

ein deletäre Wirkung haben, auf der anderen Seite können gering erhöhte<br />

Mengen einen positiven Einfluss auf die Transkription und auf Enzymaktivitäten<br />

ausüben. Ein wichtiges Fazit ist daher die Kontrolle des<br />

H 2O 2-Spiegels. Neuere Labormethoden sind in der Lage, diesen Spiegel<br />

im Vollblut zu verfolgen (Hasse et al 2004). Die topische Applikation einer<br />

aktiven Pseudokatalase PC-KUS ist eine effektive Methode, die epidermalen<br />

H 2O 2 – Konzentrationen abzubauen und dadurch ebenso<br />

systemische H 2O 2 – Konzentrationen zu kontrollieren (Schallreuter et al<br />

1999, 2005, Hasse et al 2004). Weiterhin gelang es, den Einfluss von L-<br />

Phenylalanin auf die Behandlung der Vitiligo besser zu verstehen. Es hat<br />

sich gezeigt, dass 40% aller Patienten entweder ein verlangsamtes<br />

Phenylalanin-Turnover aufgrund von niedrigen Hydroxylase-Aktivitäten<br />

oder einen verlangsamten Phenylalanin – Uptake haben (Schallreuter<br />

et al 1999; 2005).Daher empfiehlt es sich,vor dem Beginn einer geplanten<br />

PAUVA – Therapie die individuelle Kapazität bestimmen zu lassen, um<br />

enttäuschenede Behandlungsergebnisse zu vehindern. Durch eine vorsichtige<br />

Einleitung von UVB (311nm)- Monotherapie kommt es bei einer<br />

stabilen Vitilligo zu einer guten Repigmentierung, weil die durch das<br />

Licht entstehenden H 2O 2-Konzentrationen eine Hochregulierung von<br />

mehreren wichtigen Parametern bewirken kann. Ein anderes sehr erfolgreiches<br />

Behandlungskonzept ist die Klimatherapie am Toten Meer über<br />

den Zeitraum von 21 Tagen (Schallreuter et al 2002). Bei der Betreuung<br />

und Behandlung dieser Patienten empfiehlt sich eine regelmässige Untersuchung<br />

der Schilddrüsenparameter sowie der Folsäure- und Vitamin<br />

B12 Spiegel im Blut. Medikamente wie beta-Blocker, Protonenpumpeninhibitoren,<br />

Statine und Kalziumantagonisten können eine Vitiligo bei<br />

Prädisposition auslösen oder bei bereits Erkrankten zu einer Verschlechterung<br />

führen (Schallreuter 1995, Schallreuter et al 2007).<br />

FS04/02<br />

Vitiligo- Neues zur Pathogenese, Klinik und Therapie<br />

Hartmann A 1<br />

1 Universitäts-Hautklinik Erlangen, Erlangen, Germany<br />

Die Lebensqualität von Vitiligo betroffener Menschen ist erheblich eingeschränkt.Eigene<br />

Auswertungen anhand des Dermatology Life Quality<br />

Index (DLQI) an Patientengruppen, die jeweils an einer Therapiestudie<br />

teilnahmen, zeigten einen Wert vergleichbar mit demjenigen, der für<br />

das atopische Ekzem erhoben wurde.<br />

Die Vitiligo ist mit einigen Autoimmunerkrankungen assoziiert, deren<br />

Abklärung auf keinen Fall versäumt werden sollte. Am häufigsten mit<br />

der Autoimmunthyreoiditis, die mit einer Prävalenz von 16–30 % angegeben<br />

wird. Eine Erhöhung der Schilddrüsen-Autoantikörper findet sich<br />

in eigenem Patientengut in 43 % der Fälle. Andere Erkrankungen wie<br />

atrophe Autoimmungastritis, Perniziöse Anämie oder Diabetes mellitus<br />

sind sehr viel seltener.Vitiligo ist bis heute nicht heilbar. Hierzu wäre die<br />

Kenntnis der genauen Pathogenese wichtig, die bis heute unklar ist. Im<br />

Wesentlichen werden Autoimmun- und autozytotoxische Prozesse angenommen<br />

[Ongenae K et al. 2003]. Ersteres wird durch die Assoziation<br />

von Vitiligo mit Autoimmunerkrankungen unterstützt sowie dadurch,<br />

dass die meisten Behandlungsansätze auf einer lokalen oder systemischen<br />

Immunsuppression bzw. Immunmodulation beruhen. T-Zell-<br />

Klone mit besonderer Affinität zu bestimmten Körperregionen scheinen<br />

dabei bedeutsam zu sein. Welche T-Zellen dabei die entscheidende<br />

Rolle spielen ist bis heute nicht bekannt.<br />

Die Behandlung der Vitiligo ist bis heute schwierig. Neben konservativer<br />

Externa-Therapie gibt es Möglichkeiten der Lichtbehandlung, Lasertherapie<br />

oder chirurgische Methoden [Hartmann A et al., 2004].<br />

In der Phototherapie der Vitiligo wurden in den letzten Jahren vorzugsweise<br />

Schmalband-UVB und 308nm Excimer Laser eingesetzt. Während<br />

bei ersterem das gesamte Integument der Bestrahlung ausgesetzt wird<br />

und gute Effekte meist erst nach längerer Behandlungsdauer erzielbar<br />

sind [Hartmann A et al., 2005 a], ist der Einsatz des Excimer Lasers durch<br />

die ungünstige Kosten-Nutzen-Relation limitiert. Eine Therapiealternative<br />

stellt die gezielte Anwendung von gepulstem Licht unter Schonung<br />

der normal pigmentierten Umgebungshaut dar. Im aktuellen Vortrag<br />

wird über eigene erste Ergebnisse einer IPL-UVB-Lichttherapie mit maximaler<br />

Emission bei 311nm bei Vitiligo berichtet.<br />

Bei Kindern stellt sich die Therapie der Vitiligo besonders schwierig dar,<br />

da die Langzeitanwendung von Corticosteroiden, Phototherapie und<br />

chirurgische Maßnahmen nebenwirkungsreich bzw. in diesem Alter<br />

nicht empfohlen werden. Kürzlich wurden topische Calcineurininhibitoren<br />

als mögliche Therapieoption für die Vitiligo entdeckt und zeigten<br />

eine Wirksamkeit insbesondere bei Kindern. Bei Erwachsenen ließ sich<br />

eine signifikante Repigmentierung außerhalb von Gesicht und Hals je-<br />

JDDG | Supplement 2 ˙ 2007 (Band 5)<br />

doch nicht erzielen [Grimes PE et al., 2004]. In einer Placebo-kontrollierten<br />

klinischen Studie konnten wir kürzlich zeigen, dass Tacrolimus-Salbe<br />

bei zusätzlicher okklusiver Behandlung bei erwachsenen Patienten<br />

auch an den Extremitäten eine sehr gute Repigmentierung erzielen<br />

kann [Hartmann A et al., 2005 b]. Weitere vergleichende klinische Studien<br />

sind erforderlich, um diese ersten Ergebnisse zu verifizieren.<br />

Eine stabile, insbesondere fokale Vitiligo ist sehr schwer zu behandeln,<br />

insbesondere Areale, deren Behaarung bereits depigmentiert ist. Das<br />

Melanozytenreservoir im Haarfollikel ist zerstört und eine Repigmentierung<br />

konservativ nicht mehr möglich. Hier bietet sich die chirurgische<br />

Therapie an,aktuell die Zelltransplantation,entweder durch die Vermehrung<br />

autologer Melanozyten ± Keratinozyten [Olsson MJ et al., 1993],<br />

oder durch reine Melanozyten, eingebettet in eine Matrix. Durch diese<br />

Technik ist es möglich, Patienten mit stabiler Depigmentierung zu transplantieren<br />

und darüber hinaus das Melanozytenreservoir des Haarfollikels<br />

wieder aufzufüllen. Hierbei ist nur ein kleines Spenderareal notwendig,<br />

der Zeitaufwand ist gering im Vergleich zu anderen chirurgischen<br />

Verfahren [Hartmann et al., 2005 c].<br />

FS05 – Schwangerschaftsdermatosen<br />

FS05/01<br />

Haut und Schwangerschaft – Management und Therapie dermatologischer<br />

Patientinnen in der Schwangerschaft<br />

Ambros-Rudolph CM 1 , Müllegger RR 2<br />

1 Univ.-Klinik f.Dermatologie und Venerologie,Medizinische Universität Graz,<br />

Graz, Austria, 2 Abteilung für Dermatologie, Schwerpunktkrankenhaus<br />

Wiener Neustadt, Wiener Neustadt, Austria<br />

Hautveränderungen in der Schwangerschaft erfordern ein spezifisches<br />

diagnostisches und therapeutisches Procedere. Neben physiologischen<br />

Hautveränderungen, welche meist reversibel sind und keiner Therapie<br />

bedürfen, kann es in der Schwangerschaft zu Veränderungen im Verlauf<br />

präexistenter Dermatosen oder zum Auftreten spezifischer Schwangerschaftsdermatosen<br />

kommen. Insbesondere die spezifischen Schwangerschaftsdermatosen,<br />

zu denen Pemphigoid gestationis (PG), polymorphe<br />

Schwangerschaftsdermatose (PEP), intrahepatische Schwangerschaftscholestase<br />

(ICP) und, nach neuester Klassifikation, auch die atopische<br />

Schwangerschaftsdermatose (AEP) zählen, stellen ein wichtiges<br />

diagnostisches Problem dar. Juckreiz ist das Leitsymptom aller vier Erkrankungen<br />

und ihr klinisches Erscheinungsbild ist sehr ähnlich.<br />

Während PEP und AEP mit keinerlei Risiko für Mutter und Fetus verbunden<br />

sind und eine symptomatische Therapie meist ausreicht,kann es bei<br />

PG und ICP zu einer beträchtlichen Beeinträchtigung der mütterlichen<br />

und fetalen Prognose sowie zu Rezidiven in Folgeschwangerschaften<br />

kommen. Frühzeitige Diagnose, spezifische Therapie und exakte Aufklärung<br />

der Patientinnen sind daher unerläßlich. Der Besuch dieses Seminars<br />

soll das Management solcher Patientinnen, von der Diagnostik<br />

bis zur Therapie, erleichtern. Neben den spezifischen Schwangerschaftsdermatosen<br />

wird auch auf therapeutische Besonderheiten anderer häufiger<br />

Dermatosen in der Schwangerschaft eingegangen, wie beispielsweise<br />

Akne, Skabies, Varizella zoster Virus Infektionen, Mykosen und<br />

Borreliose.<br />

FS06 – Aktuelles zum Einsatz von<br />

Immunglobulinen in der Dermatologie<br />

FS06/02<br />

Neue Aspekte zum klinischen Einsatz von Immunglobulinen in der<br />

Dermatologie<br />

Enk A 1<br />

1 Universitäts-Hautklinik Heidelberg, Heidelberg, Germany<br />

Hochdosierte intravenöse Immunglobuline haben sich in den letzten<br />

Jahren zunehmend zu wertvollen Therapieansätzen in der Behandlung<br />

schwerer Autoimmunerkrankungen entwickelt. V.a. die Datenlagen bei<br />

der Dermatomyositis, dem Pemphigus vulgaris und systemischen Vaskulitiden<br />

unterstützen den forcierten Einsatz dieser Therapien auch in<br />

früheren Krankheitsstadien. Dieser Workshop referiert nicht nur die Einsatzgebiete<br />

der Immunglobuline in der klinischen Praxis, sondern auch<br />

mögliche Wirkmechanismen, Nebenwirkungen und neue Indikationsgebiete.<br />

Ferner werden die Ergebnisse neuer Studien vorgestellt.<br />

Schließlich soll der Workshop auch die aktuelle Expertenmeinung zur

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