abstraktband - Berufsverband Niedergelassener Chirurgen
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organtransplantiert, unter chronischer Immunsuppression und mit<br />
epithelialen Tumoren in der Anamnese – erhielten randomisiert auf zwei<br />
tumortragenden Arealen entweder MAOP-PDT oder Kryotherapie als<br />
Behandlung. Nach drei Monaten zeigte sich eine signifikant niedrigere<br />
Zahl neu gebildeter aktinischer Keratosen im PDT-Areal (44 vs. 88; p =<br />
0,009).<br />
Diese Ergebnisse bestätigen eindrücklich nicht nur den therapeutischen<br />
Effekt auf epitheliale Tumoren bei immunsupprimierten Patienten sondern<br />
auch die präventive Wirkung der MAOP-PDT.<br />
MS25/02<br />
Antibakterielle PDT von MRSA in der Dermatologie<br />
Maisch T 1 , Lehn N 2 , Landthaler M 1 , Szeimies R-M 1<br />
1 Universitätsklinikum Regensburg, Klinik und Poliklinik für Dermatologie,<br />
Regensburg, Germany, 2 Universitätsklinikum Regensburg, Institut für<br />
klinische Mikrobiologie und Hygiene, Regensburg, Germany<br />
Nach einer Studie der Paul-Ehrlich-Gesellschaft 2001 hat sich die Prävalenz<br />
von Methicillin-resistenten Staphylococcus aureus (MRSA)- Stämmen<br />
in Deutschland von unter 5% im Jahr 1980 auf 20,7% im Jahr 2001<br />
gesteigert. Neben der Suche nach neuen Antibiotika ist als innovatives<br />
Verfahren die bereits Anfang des 20. Jahrhunderts entdeckte photodynamische<br />
Inaktivierung von Bakterien zu nennen. Grundlage der photodynamischen<br />
Inaktivierung von Bakterien ist die Generierung von<br />
reaktiven Sauerstoffspezies durch einen zellulär lokalisierten Photosensibilisator<br />
in Anwesenheit von Sauerstoff, der durch Licht der entsprechenden<br />
Wellenlänge angeregt wird. Im Rahmen eines von der EU geförderten<br />
Projektes “Development of a photodynamic treatment to<br />
eradicate and control the spread of infectious antibiotic restistant<br />
microorganisms in man” konnte erstmals unter Verwendung verschieden<br />
substituierter Porphyrine nach Bestrahlung von multiresistenten<br />
Bakterien ein „therapeutisches Fenster” in vitro bestimmt werden. Signifikant<br />
niedrigere Konzentrationen (Reduktion der Keimzahl > 3 log<br />
Stufen) dieser Photosensibilisatoren wirkten in nanomolaren Konzentrationen<br />
toxisch gegenüber MRSA und methicillin-resistentem Staphylococcus<br />
epidermidis im Vergleich zur benötigten EC50 Dosis zum<br />
Abtöten von eukaryonten Zellen.Dabei konnte die Aufnahmegeschwindigkeit<br />
dieser verschieden substituierten Porphyrine zeitabhängig bei<br />
eukaryonten Zellen auf die unterschiedliche chemische Struktur zurückgeführt<br />
werden. Zusätzlich konnte nach Inkubation von ex vivo Hautarealen,<br />
kolonisiert mit MRSA, mit diesen Porphyrinen und nachfolgender<br />
Bestrahlung, ebenfalls eine Reduktion der Keimzahl um ~ 3 log Stufen<br />
(Abnahme der Keimzahl um 99.9%) erzielt werden. Gleichzeitig konnte<br />
durch die Auswertung von histologischen Schnitten keine signifikanten<br />
zellulären Veränderungen der bestrahlten ex vivo Hautareale, hinsichtlich<br />
Nekrose oder Apoptose, nachgewiesen werden. Als mögliche<br />
Indikationen in der Dermatologie wird die Anwendung der photodynamischen<br />
Inaktivierung von Bakterien bei lokalen Haut- und Wundinfektionen<br />
oder zur Reduktion einer nosokomialen Besiedelung multiresistenter<br />
Bakterien von Hautarealen angesehen. Der entscheidende<br />
Vorteil bei der lokalen Applikation von Photosensibilisatoren mit anschließender<br />
Bestrahlung liegt darin, dass unabhängig vom Resistenzmuster<br />
eines Bakteriums eine Inaktivierung ähnlich wie bei einem Antiseptikum<br />
erfolgt. Abschließend lässt sich sagen, dass die Molekülstruktur<br />
des entsprechenden Photosensibilisatoren sowie die Galenik darüber<br />
entscheiden, ob die antibakterielle PDT eine Alternative zur antibiotischen<br />
Lokaltherapie darstellen wird. Inwieweit dieses neue Therapieverfahren<br />
sich dann in der klinischen Routine etablieren wird, bestimmen<br />
die Pharmakokinetik (Inkubationszeit) und die Bestrahlungszeit. Eine<br />
der ersten Indikationen wird sicherlich Akne vulgaris sein, da erste klinische<br />
Daten zur Behandlung dieser Erkrankung mit PDT ein Ansprechen<br />
zeigen, verbunden mit einer Reduktion der bakteriellen Besiedelung der<br />
betroffenen Hautareale.<br />
MS25/03<br />
Die Wirksamkeit der PDT bei Cheilitis actinica – Ergebnisse einer<br />
prospektiven Studie mit 15 Patienten<br />
Berking C 1 , Herzinger T 1 , Flaig MJ 1 , Brenner M 1 , Borelli C 1 , Degitz K 1<br />
1 Ludwig-Maximilians-Universität München, Klinik und Poliklinik für<br />
Dermatologie und Allergologie, München, Germany<br />
Vorträge – Mittagsseminare S133<br />
Die topische photodynamische Therapie (PDT) hat bei der Behandlung<br />
von aktinischen Keratosen und oberflächlichen Basaliomen in den letzten<br />
Jahren einen wichtigen Platz in der Dermatologie eingenommen.<br />
Nur Einzellfallberichte existieren derzeit dagegen bei der PDT der Cheilitis<br />
actinica, die wegen des Befalls der Übergangsschleimhaut und der<br />
kritischen Lokalisation eine therapeutische Herausforderung darstellen<br />
kann. In einer prospektiven Studie untersuchten wir deshalb die Wirkung<br />
von PDT bei 15 Patienten mit histologisch gesicherter Cheilitis actinica.<br />
Es nahmen 6 Frauen und 9 Männer im Alter von 36 bis 88 Jahren<br />
teil.Im Abstand von einer Woche wurde die betroffene Unterlippe insgesamt<br />
zweimal mit Methyl-5-Amino-4-Oxo-Pentanoat (MAOP) okklusiv<br />
für 3 Stunden und anschließend mit kaltem Rotlicht (Actilite, 630 nm) für<br />
9 min behandelt.Vor der Belichtung erfolgten eine systemische Analgesie<br />
mit Paracetamol und Codein sowie eine lokale Anästhesie mit Mepivacain.<br />
Unter diesen Maßnahmen war die PDT gut erträglich mit einem<br />
medianen Schmerz-Score von 4 auf einer visuellen 10 cm-Analogskala.<br />
Als posttherapeutische Nebenwirkungen traten Rötung, Schwellung,<br />
Blasen und Krusten mit anschließend narbenloser Abheilung auf.Nach 3<br />
Monaten ergab die klinische Untersuchung bei 47% der Patienten eine<br />
komplette und bei weiteren 47% eine teilweise Abheilung der Cheilitis<br />
actinica. Bei der histologischen Kontrolluntersuchung fiel ein pathologischer<br />
Restbefund in 62% (8/13) auf. Die kosmetischen Ergebnisse und<br />
Patientenzufriedenheit waren gut bis sehr gut.<br />
Unsere Daten zeigen, dass die PDT eine effektive und nicht-invasive Behandlungsmethode<br />
bei Cheilitis actinica darstellen kann.In vergleichenden<br />
Studien mit anderen etablierten Therapieverfahren muss der Stellenwert<br />
der PDT bei Cheilitis actinica weiter evaluiert werden.<br />
MS25/04<br />
Die neuen I-PDT-Leitlinien zur Photodynamischen Therapie<br />
Braathen LR 1 , Szemies R-M 2<br />
1 Klinik und Poliklinik für Dermatologie; Universitätsspital Bern, Bern,<br />
Switzerland, 2 Klinik und Poliklinik für Dermatologie; Klinikum der<br />
Universität Regensburg, Regensburg, Germany<br />
Der Hautkrebs ist einer der Tumorentitäten mit dem zahlenmäßig stärksten<br />
Anstieg in den vergangenen Jahren in der westlichen Welt. Insofern<br />
ist es für Kliniker,Patienten und nicht zuletzt auch für die Gesundheitssysteme<br />
von Bedeutung, dass neue Therapieprinzipien stetig evaluiert und<br />
entsprechende Leitlinien herausgegeben werden. Eine dieser neuen<br />
Behandlungsverfahren ist die topische Photodynamische Therapie<br />
(PDT) mit 5-Aminolävulinsäure (ALA) oder Methylaminooxopentanoat<br />
(MAOP), welche seit einigen Jahren routinemäßig in der Behandlung<br />
epithelialer Hauttumoren wie aktinischen Keratosen, dem Morbus<br />
Bowen und Basalzellkarzinomen (oberflächlich und nodulär) eingesetzt<br />
werden.<br />
Führende internationale Experten waren sich nun anlässlich einer Konsensus-Konferenz<br />
der I-PDT (International Society for Photodynamic<br />
Therapy in Dermatology) einig, dass die aktuelle Datenlage zum Einsatz<br />
der PDT bei epithelialen Tumoren zeigt, dass die PDT genau so effektiv<br />
und sicher wie die bisher eingesetzten Standardmethoden ist.<br />
Die vorliegenden Leitlinien der I-PDT basieren auf einer systematischen<br />
Literaturrecherche (medline) und Empfehlungen, die auf der Basis der<br />
Qualität des jeweiligen Evidenzlevels für die Parameter Effektivität, Sicherheit/Tolerabilität,<br />
kosmetisches Ergebnis und Patientenzufriedenheit/-präferenz<br />
erhoben wurden. Die topische PDT ist dabei hoch effektiv<br />
in der Behandlung aktinischer Keratosen, beim Morbus Bowen und<br />
oberflächlichen und dünnen nodulären Basalzellkarzinomen, mit einem<br />
kosmetischen Ergebnis, welches typischerweise dem der Standard-Methoden<br />
überlegen ist.<br />
MS26 – Akne Akademie<br />
MS26/01<br />
Die Akne Akademie – eine neue Institution: mehr Wissen für eine<br />
bessere Aknetherapie<br />
Gollnick H<br />
Universitätsklinik für Dermatologie und Venerologie Otto-von-<br />
Guericke-Universität, Magdeburg<br />
JDDG | Supplement 2 ˙ 2007 (Band 5)