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abstraktband - Berufsverband Niedergelassener Chirurgen

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laxation begrenzt. Somit induziert eine Hemmung der PDE5 eine Vasodilatation<br />

der Lungengefäße.<br />

Der beschriebene Fall bestätigt die Effektivität von Sildenafil in der Behandlung<br />

des pulmonalen-arteriellen Hypertonus und stellt Sildenafil<br />

als Option in der Behandlung therapieresistenter akraler Ulzera dar.<br />

P19 – Mikrobiologie<br />

P19/01<br />

Metastasierendes Carcinoma in lupo<br />

Wulff-Woesten A 1 , Hildebrandt U 2 , Ulrich J 1<br />

1 Klinikum Dorothea Christiane Erxleben, Klinik für Dermatologie und<br />

Allergologie, Quedlinburg, Germany, 2 Klinikum Dorothea Christiane<br />

Erxleben, Institut für Pathologie, Quedlinburg, Germany<br />

Der Lupus vulgaris ist die häufigste Manifestation der Hauttuberkulose<br />

und betrifft ca. 0,1% aller an Tuberkulose (Tbc) Erkrankten. Komplikationen<br />

bestehen in der Entwicklung von Malignomen, insbesondere Spinaliomen,<br />

nach oft jahrzehntelangem Verlauf.<br />

Wir berichten über eine 69-jährige immunkompetente Patientin, die<br />

sich erstmals 2006 mit seit über 57 Jahren bestehenden zunehmend ulzerierenden<br />

bräunlichen Papeln am linken Oberschenkel vorstellte.<br />

2004 wurde auswärts histologisch eine Sarkoidose diagnostiziert. Im<br />

Rahmen einer operativ versorgten Gefäßruptur im Ulkusgrund wurde<br />

2005 ein G2-differenziertes Plattenepithelkarzinom festgestellt und<br />

nachfolgend bestrahlt. Bei stationärer Aufnahme im Mai 2006 mit einem<br />

12,5cm durchmessenden fötiden Ulcus bestand klinisch und sonographisch<br />

der V. a. eine inguinale Lymphknoten- (LK-) Metastasierung. Der<br />

kompletten Ulcusexzision schloss sich die radikale Lymphadenektomie<br />

an, wobei 19 von 39 LK Metastasen des Karzinoms aber auch tuberkuloide<br />

Granulome ohne Verkäsung und ohne Nachweis säurefester Stäbchen<br />

aufwiesen. Trotz negativer PCR konnte Mycobacterium tuberculosis<br />

aus periläsionaler Haut und LK angezüchtet werden. Daraufhin<br />

leiteten wir eine tuberkulostatische Vierfachtherapie ein. Bereits wenig<br />

später kam es zu einem rasanten Aufschießen multipler Tumorknoten in<br />

loco, die als Metastasen gesichert wurden. Mehreren Exzisionen folgten<br />

prompt Tumorrezidive, so dass wir eine zytostatische Chemotherapie<br />

mit Carboplatin und liposomalem Doxorubicin initiierten. Bereits nach<br />

dem ersten Zyklus zeigte sich eine fast komplette Remission der Tumoren.<br />

Der vorgestellte Fall verdeutlicht, dass die kutane Tbc immer in die Differentialdiagnose<br />

granulomatöser Hautveränderungen einbezogen werden<br />

sollte. Die in unserem Fall erfolgte Tumortransformation mit konsekutiver<br />

Metastasierung hätte bei frühzeitiger und korrekter<br />

Diagnosestellung und Einleitung einer tuberkulostatischen Therapie<br />

mit großer Wahrscheinlichkeit verhindert werden können.<br />

P19/02<br />

Mycobacterium haemophilum-Infektion bei einer Patientin mit<br />

rheumatoider Arthritis<br />

Gesierich A 1 , Goebeler M 2 , Abele-Horn M 3 , Bröcker E-B 1 , Seitz CS 1<br />

1 Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie, Universität<br />

Würzburg, Würzburg, Germany, 2 Klinik für Dermatologie, Venerologie<br />

und Allergologie, Universitätsklinikum Mannheim der Universität<br />

Heidelberg, Mannheim, Germany, 3 Institut für Hygiene und Mikrobiologie,<br />

Universität Würzburg, Würzburg, Germany<br />

Infektionen mit M. haemophilum sind äusserst selten und wurden bisher<br />

überwiegend bei immunsupprimierten Erwachsenen mit fortgeschrittener<br />

HIV-Infektion bzw.nach Organtransplantation berichtet.Der Nachweis<br />

von M.haemophilum ist schwierig, da sich der Keim aufgrund seiner<br />

niedrigen optimalen Wachstumstemperatur von 30-32°C und seines obligaten<br />

Eisenbedarfs im Nährmedium mit herkömmlichen Isolationstechniken<br />

nicht anzüchten lässt.<br />

Eine 67-jährige Patientin mit rheumatoider Arthritis entwickelte unter<br />

einer immunsuppressiven Therapie mit Azathioprin und oralen Steroiden<br />

am linken Oberschenkel in zirkulärer Anordnung teils erythematöse,<br />

teils bräunliche Papeln und Knoten mit vereinzelten Erosionen<br />

und aufgelagerten Krusten. Histologisch zeigte sich eine teils granulomatöse,<br />

teils abszedierende Entzündungsreaktion. In der Ziehl-Neelsen-<br />

Färbung liessen sich säurefeste Stäbchen nachweisen. Nach mehreren<br />

negativen Bakterienkulturen wurden die mikroskopisch nachgewiese-<br />

Poster – Mikrobiologie S225<br />

nen Mykobakterien mittels PCR aus dem Nativmaterial dem<br />

Chelonae/Abszessus-Komplex zugeordnet. Unter einer Therapie mit<br />

Clarithromycin und Ciprofloxacin heilten die Hautveränderungen ab bevor<br />

es nach ca. zehnmonatiger Behandlung zu einem Rezidiv kam. Ein<br />

erneuter PCR-Nachweis aus Nativmaterial führte zur Identifizierung von<br />

M. haemophilum. Eine Dreifachtherapie mit Rifambutin, Myambutol und<br />

Clarithromycin wurde eingeleitet. Diese führte zu einer Befundbesserung,<br />

musste jedoch bei dramatischer Sehverschlechterung wegen einer<br />

Uveitis und Endophthalmitis abgebrochen werden. Aufgrund fehlender<br />

Therapieoptionen wurde eine Langzeit-Monotherapie mit<br />

Clarithromycin initiiert, unter der die Patientin jedoch eine Osteomyelitis<br />

entwickelte. Der vorgestellte Fall illustriert die diagnostischen und<br />

therapeutischen Schwierigkeiten bei einer Infektion mit M. haemophilum.<br />

Bei immunsupprimierten Patienten mit ulzerierenden Hautläsionen<br />

sollte eine Infektion mit derartigen atypischen Erregern in Erwägung<br />

gezogen werden.<br />

P19/03<br />

In vitro-Wirksamkeit von Undecylenamidopropyl-Betain/<br />

Polihexanid gegenüber Sproßpilzen und Dermatophyten<br />

Gerlach A 1 , Nenoff P 1 , Herrmann J 1<br />

1 Laboratorium für medizinische Mikrobiologie, Mölbis, Germany<br />

Polihexanid in Kombination mit Undecylenamidopropyl-Betain ist ein<br />

Haut- und Schleimhautdesinfizienz, welches als Konzentrat von 0,1%iger<br />

Lösung (Prontosan® D-Konzentrat, DiabetConcept Wolfen) erhältlich<br />

ist. Es wird vor allem zur Dekontamination bei MRSA (Methicillin-resistant<br />

Staphylococcus aureus)-Infektionen eingesetzt. Mittels<br />

Agardilutionstest wurde die In vitro-Wirksamkeit von Undecylenamidopropyl-Betain/<br />

Polihexanid gegen Dermatophyten und Sproßpilze ermittelt<br />

und die minimalen Hemmkonzentrationen (MHK) bestimmt. Getestet<br />

wurden 50 bzw. 52 Sproßpilzstämme bei einer Keimdichte von<br />

106 bzw. 108 KbE ml-1 (18 Candida [C.] albicans, 8 C. glabrata, 2 C. guilliermondii,<br />

6 C. krusei, 9 C. parapsilosis, 2 C. kefir, 4 C. tropicalis, 1 Saccharomyces<br />

cerevisiae) sowie 64 Dermatophytenstämme (39 Trichophyton<br />

[T.] rubrum, 20 T. interdigitale, 2 Microsporum [M.] canis sowie je 1 M.<br />

gypseum,T. ajelloi,T. tonsurans).<br />

Undecylenamidopropyl-Betain hatte In vitro eine gute Hemmwirkung<br />

gegen Sproßpilze. Der Mittelwert der MHK betrug 0,001 mg ml-1 (Median<br />

0,0001 mg ml-1) entsprechend 0,0001% Undecylenamidopropyl-<br />

Betain bezogen auf den Gehalt von 0,1% Undecylenamidopropyl-Betain<br />

im Konzentrat (Keimdichte 106 KbE ml-1) bzw. 0,0044 mg ml-1 (Median<br />

0,001 mg ml-1) entsprechend 0,00044% Undecylenamidopropyl-Betain<br />

bezogen auf den Gehalt von 0,1% Undecylenamidopropyl-Betain im<br />

Konzentrat (Keimdichte 108 KbE ml-1). Für die Dermatophyten (n=64)<br />

betrug der Mittelwert der MHK 8,53 mg ml-1 (Median 10 mg ml-1), entsprechend<br />

0,85% Konzentrat im Agar).Bezogen auf den Gehalt von 0,1%<br />

Undecylenamidopropyl-Betain im Konzentrat kommt man rechnerisch<br />

auf den MHK-Mittelwert 0,0085 mg ml-1 (Median 0,01 mg ml-1) bzw.<br />

0,00085% Undecylenamidopropyl-Betain.<br />

Key words: Undecylenamidopropyl-Betain, Polihexanid, In vitro-Wirksamkeit,<br />

Sproßpilze, Dermatophyten<br />

P19/04<br />

Granuloma trichophyticum (Majocchi) unter dem klinischen Bild<br />

einer Tinea profunda genitalis durch Trichophyton<br />

mentagrophytes var. granulosum<br />

Schreck C 1 , Wulff-Woesten A 1 , Hagen S 1 , Ulrich J 1<br />

1 Klinikum Dorothea Christiane Erxleben Quedlinburg, Klinik für<br />

Dermatologie und Allergologie, Quedlinburg, Germany<br />

Wir berichten über eine 34jähr. Patientin mit erythmatösen Plaques und<br />

zunehmender Pustulation sowie Juckreiz und Schmerzen am Mons pubis.<br />

Ambulant erfolgten unter dem V. a. eine Follikulitis eine orale Antibiotikatherapie,<br />

später unter der Verdachtsdiagnose einer Psoriasis vulgaris<br />

eine lokale Kortikoidtherapie. Aufgrund der Progredienz des<br />

klinischen Befundes mit starken Schmerzen stationäre Aufnahme. Klinisch<br />

zeigten sich genital erythematöse, stark infiltrierte, schuppende<br />

Plaques mit zahlreichen Pusteln, die zu furunkoloiden Knoten konfluierten,<br />

paraklinisch eine Entzündungskonstellation mit erhöhtem CRP, einer<br />

Leukozytose und einer Anämie. Kulturell gelang die Anzucht von<br />

Trichophyton mentagrophytes var. granulosum. Histologisch fanden<br />

sich intraepidermale Pustulationen aus überwiegend neutrophilen Gra-<br />

JDDG | Supplement 2 ˙ 2007 (Band 5)

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