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abstraktband - Berufsverband Niedergelassener Chirurgen

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S138 Vorträge – Satellitensymposien<br />

SatS05/05<br />

Wie sicher ist die Psoriasis-Therapie mit Biologics im klinischen<br />

Alltag? Aktuelle Anwendungs- und Sicherheitsdaten<br />

Wozel G<br />

Klinik und Poliklinik für Dermatologie des Universitätsklinikum Carl<br />

Gustav Cavus Dresden<br />

SatS05/06<br />

Welche Erfahrungen liegen zur Langzeittherapie mit Biologics bei<br />

Psoriasis vor? Langzeitmanagement und Therapiestrategien für<br />

die Psoriasis als systemische Erkrankung<br />

Ogilvie A<br />

Dermatologische Klinik Erlangen<br />

SatS06 – Abafungin – Leitsubstanz einer neuen Ära<br />

der topischen Antimykotikatherapie<br />

SatS06/02<br />

Erreger der Tinea – Dermatophytenspezies alt und neu<br />

Brasch J 1<br />

1 Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel, Klinik für<br />

Dermatologie, Venerologie und Allergologie, Kiel, Germany<br />

Infektionen der Haut durch Dermatophyten (Dermatophytosen) werden<br />

auch als Tinea bezeichnet. Dermatophyten sind als farblose keratinophile<br />

Fadenpilze eukaryonte Organismen, die die Haut und Hautanhangsgebilde<br />

wie Nägel und Haare infizieren können. Sie wurden als<br />

erste mikrobielle Krankheitserreger überhaupt identifiziert. Dies hat<br />

zwei Gründe: sie sind verhältnismäßig groß und waren daher besser als<br />

z. B. Bakterien mit den ersten verfügbaren einfachen Mikroskopen erkennbar,<br />

und sie sind in Schuppenmaterial von infizierter Haut leicht zugänglich.<br />

Den bahnbrechenden Publikationen von Schönlein und Remak<br />

über die von ihnen in Scutulae entdeckten Pilzelemente folgte<br />

daher mit der Weiterentwicklung der Mikroskopie und dann auch kultureller<br />

Methoden eine Vielzahl von Beschreibungen unterschiedlicher<br />

Dermatophyten. Aus dieser Phase stammt eine Unzahl verschiedener<br />

Dermatophytennamen. Jedoch stellte sich mit fortschreitender Verfeinerung<br />

der Diagnostik unter Berücksichtigung von Morphologie, Physiologie<br />

und Kreuzungsversuchen bald heraus, dass ein und derselbe<br />

Dermatophytenstamm morphologisch unterschiedlich erscheinen<br />

kann, je nachdem welchen Kulturbedingungen er ausgesetzt ist. Es<br />

stellte sich weiterhin heraus, dass es innerhalb der verschiedenen Arten<br />

Varianten gibt, die zunächst den Eindruck einer separaten Spezies erwecken<br />

können. Durch exakte Vergleiche unter standardisierten Bedingungen<br />

konnte in der Folgezeit nunmehr die Zahl anerkannter eigener<br />

Dermatophytenarten wieder deutlich reduziert werden. Heute erfolgt<br />

die Abgrenzung einer Dermatophytenart aufgrund morphologischer,<br />

physiologischer, sexueller, epidemiologischer und genetischer Kriterien.<br />

Insbesondere die Vergleiche von hochkonservierten RNA- und DNA-Abschnitten<br />

haben bei Arten ohne bekannte sexuelle Vermehrung wesentliche<br />

Erkenntnisse beigetragen. Es finden sich daher in den aktuellen<br />

Standardwerken über Dermatophyten weniger gültige Artbezeichnungen<br />

als in älteren Mykologiebüchern und viele historische Artnamen<br />

gelten heute als überholt. Vermutlich begann die Entwicklung der Dermatophyten<br />

vor ca. 50 Millionen Jahren synchron mit der Entwicklung<br />

landbewohnender Säugetiere, die die wichtigsten Wirtsorganismen für<br />

Dermatophyten stellen. Dermatophyten sind insgesamt also entwicklungsgeschichtlich<br />

eher junge Organismen. Aufgrund genetischer Analysen<br />

können Stammbäume entwickelt werden, die Hinweise auf „alte”<br />

und „neue” Arten geben. Diese sollten jedoch nicht mit früh bzw. spät<br />

entdeckten Arten verwechselt werden. Nach heutiger Erkenntnis sind<br />

Dermatophyten untereinander so eng verwandt (möglicherweise monophyletischen<br />

Ursprungs), dass auch separate Spezies sich in DNA-<br />

JDDG | Supplement 2 ˙ 2007 (Band 5)<br />

Analysen nur geringfügig unterscheiden. Allerdings spricht einiges<br />

dafür, dass die Entwicklung von geophilen über zoophile bis zu anthropophilen<br />

Dermatophytenarten verlaufen kann. Die Hypothese lautet,<br />

dass keratinverwertende und zunächst apathogene Bodenpilze sich immer<br />

besser an bestimmte Tiere mit Haaren oder keratinhaltiger Epidermis<br />

adaptiert haben. Dabei gingen manche morphologische und funktionelle<br />

Eigenschaften verloren, gleichzeitig wurde die Wirtsspezifität<br />

erhöht. Das kann offenbar soweit gehen, dass klonale Linien vermehrungs-<br />

und entwicklungsfähig bleiben.<br />

Für Dermatologen ist die Differenzierung distinkter Arten sinnvoll, da<br />

sich nur so Aufschlüsse über Infektionswege und Therapie- bzw. Sanierungsmaßnahmen<br />

gewinnen lassen. Eine Tinea corporis durch einen anthropophilen<br />

Trichophyton rubrum-Stamm erfordert z. B. andere Maßnahmen<br />

als etwa eine Tinea corporis, die durch einen zoophilen<br />

Trichophyton verrucosum ausgelöst wurde. Außerdem hat sich gezeigt,<br />

dass sich die Erregerspektren in bestimmten geographischen Gebieten<br />

im Laufe der Zeit verändern. In den letzten Jahren gab es z. B. Hinweise<br />

auf eine zunehmende Verbreitung der Variante raubitschekii von Trichophyton<br />

rubrum in Deutschland. Auch aus epidemiologischen Gründen<br />

ist daher eine Artdifferenzierung erforderlich.<br />

SatS06/03<br />

Pathogenese, Epidemiologie und Klinik der Tinea der freien Haut<br />

Schaller M 1<br />

1 Universitäts-Hautklinik, Eberhard Karls Universität Tübingen,Tübingen,<br />

Germany<br />

Dermatophyteninfektionen der Haut gehören zu den häufigsten Hauterkrankungen<br />

überhaupt. Die Tinea pedis erreicht hierbei die höchsten<br />

Prävalenzen von etwa 30% der Bevölkerung. Allgemein werden durch<br />

Dermatophyten bedingte Mykosen der Haut und Nagelorgane eingeteilt<br />

nach ihrer Lokalisation in Tinea capitis,Tinea barbae,Tinea faciei,Tinea<br />

corporis, Tinea manus, Tinea inguinalis, Tinea pedis sowie Tinea unguium.Obwohl<br />

sich die Therapiemöglichkeiten mit der Zulassung neuer<br />

Antimykotika deutlich verbessert haben, ist eine effektive Therapie nicht<br />

immer einfach. In leichteren Fällen kann die Anwendung von topischen<br />

Präparaten ausreichen, während zumindest bei ausgedehntem Befall in<br />

bestimmten Indikationen eine systemische Therapie erforderlich ist.<br />

SatS06/04<br />

Tinea – Erkrankungen bei Risikogruppen: Diabetiker als<br />

Paradigma<br />

Mayser P 1<br />

1 Zentrum für Dermatologie und Andrologie, Giessen, Germany<br />

Über die Prävalenz von Pilzinfektionen bei Diabetikern insbesondere im<br />

Bereich der Füße gibt es nur wenige Daten. Dies ist bemerkenswert, da<br />

besonders durch Mykosen bedingte Läsionen im Rahmen des diabetischen<br />

Fußsyndroms zu einer Befundverschlechterung beitragen können.<br />

Zehenzwischenraummykosen sowie Mykosen im Bereich der Fußsohle<br />

(„Mocassin-Tinea”) können Eintrittspforten insbesondere für ein<br />

Erysipel darstellen, welches aufgrund der durch die Hyperglykämie bedingten<br />

Immunsuppression oft foudrouyant verläuft. Gerade schwere<br />

Onychomykosen sind problematisch insbesondere bei gleichzeitiger<br />

Polyneuropathie, da Druckerosionen von Nagelbett und Hyponychium<br />

durch die sensible Störung oft verspätet wahrgenommen werden und<br />

bakterielle Folgeinfektionen auch unter Einbeziehung des Knochens<br />

drohen.<br />

In einer ersten Studie anlässlich eines Langzeitdiabetikertreffens von<br />

Typ I Diabetikern (95 Patienten; 52 Männer, 43 Frauen; durchschnittliche<br />

Krankheitsdauer 35,8 Jahre) fanden sich bei 78 Patienten (82,1%) mykoseverdächtige<br />

Veränderungen und mykologisch (Nativpräparat, Kultur)<br />

konnte dieser Verdacht bei 84,6% (66/78) dieser Patienten bestätigt werden.<br />

Als besonderes Resultat dieser Untersuchung zeigte es sich, dass<br />

gerade Mykosen im Bereich der Sohlenhaut („Mocassin-Tinea”) häufig<br />

nicht als solche wahrgenommen und als Diabetes- Assoziierte trockene

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