abstraktband - Berufsverband Niedergelassener Chirurgen
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S42 Vorträge – Symposien<br />
dung in der Wundbehandlung/Wundheilung” (Wundtherapeut/WT<br />
cert®) erarbeitet.<br />
S03/04<br />
Neues aus der Ästhetischen Dermatochirurgie<br />
Schuller-Petrovic S<br />
VENEX-Zentrum,Wien<br />
S03/05<br />
Mehrzeitiges Operieren unter DRG<br />
Rompel R 1<br />
1 Hautklinik, Klinikum Kassel, Kassel, Germany<br />
Mit Einführung der Diagnosis related groups (DRG) im Jahr 2003 hat sich<br />
in der Bundesrepublik ein grundlegender Systemwandel in der Krankenhausfinanzierung<br />
vollzogen. Grundlage des DRG-Systems ist die Zuordnung<br />
eines Behandlungsfalles zu einer DRG, d.h. selbst wenn der Patient<br />
im Rahmen seines stationären Verlaufes in unterschiedlichen<br />
Fachabteilungen behandelt wurde, steht am Ende selbst komplizierter<br />
Behandlungsabläufe und interdisziplinärer Behandlungen nur eine einzige<br />
DRG für den gesamten Fall.<br />
Die Einflußfaktoren für die Eingruppierung eines Falles sind insbesondere<br />
die Haupt- und Nebendiagnosen, Prozeduren nach OPS-Schlüssel,<br />
Alter und Geschlecht. Nach einem computerassistierten Algorithmus erfolgt<br />
die Zuordnung in die Basis-DRGs, die durch Co-morbiditäten und<br />
Komplexitäten noch weiter aufgesplittet werden.<br />
Neben der Hauptdiagnose spielen in der operativen Dermatologie die<br />
Prozedur bzw. die einzelnen Prozeduren bei mehrzeitigen Eingriffen die<br />
wesentliche Rolle.Bei den meisten DRGs wird neben der Hauptdiagnose<br />
nur eine Hauptprozedur zur Eingruppierung herangezogen. Die Nebendiagnosen<br />
führen dann zur Schweregradermittlung. Ausnahmen sind<br />
gegeben bei komplexitätssteigernden Eingriffen, wie z. B. Lymphknotendissektionen<br />
bei malignen Tumoren. In der Regel gilt aber für mehrzeitige<br />
Operationen, dass nur eine Prozedur zur Eingruppierung wirksam<br />
wird.<br />
In der onkologischen operativen Dermatologie sind mehrzeitige Operationen<br />
jedoch die Regel. Dies gilt z. B. für das maligne Melanom, bei dem<br />
sich die einzelnen Eingriffe in diagnostische Exzision, sentinel-Lymphonodektomie,<br />
prognoseadaptierte weite Exzision, Defektdeckung und<br />
ggf. radikale Lymphknotendissektion jeweils in mehrzeitigen Sitzungen<br />
unterteilen können. Bei malignen epithelialen Tumoren, insbesondere<br />
dem Basalzellkarzinom und dem Plattenepithelkarzinom der Haut, gilt<br />
in Problemlokalisationen die mikrographische Chirurgie als Therapie<br />
der Wahl und somit als operativer Standard. Nach der radikalen Exzision<br />
mit passagerer Wundabdeckung können eine oder mehrere Nachexzisionen<br />
erforderlich sein, schließlich folgt dann die Defektdeckung als<br />
letzter Schritt. Je nach Art der zugrunde liegenden Diagnose und der<br />
Prozedur erfolgt die Zuordnung in unterschiedliche DRGs der MDC 09.<br />
Insbesondere die unterschiedlichen Kodierungen der plastischen Rekonstruktion<br />
sowie einer etwaigen Lymphknotendissektion können zu<br />
einer veränderten Eingruppierung führen. Unter DRG-Bedingungen erfährt<br />
die Kosteneffektivität der stationären Behandlung eine neue Bedeutung.<br />
Mehrzeitige Eingriffe erfordern naturgemäß einen höheren<br />
Aufwand und in der Regel auch eine längere Verweildauer. Die Verlagerung<br />
wenig komplexer Behandlungsfälle in den ambulanten Bereich<br />
führt zu einer starken Zunahme insbesondere hochkomplexer Fälle mit<br />
aufwendigen und multiplen Prozeduren. Nur durch eine optimale Abfolge<br />
der einzelnen Abläufe in den Kliniken lassen sich die mehrzeitigen<br />
und komplexen Fälle kostendeckend behandeln. Erforderlich sind<br />
hierzu kurze Wege (z. B. von Station zum OP), kurze Wartezeiten (z. B. auf<br />
histologische Befunde u.a.), ein erfahrenes OP-Team und ein eingespieltes<br />
Stationsmanagement. Eine optimale vorstationäre Planung bietet<br />
meist die Grundlage für einen reibungslosen stationären Verlauf. In der<br />
nachstationären Phase können die Nachbehandlung der Wundheilung,<br />
eine intermittierende Wundkonditionierung und weitere Planungen<br />
übernommen werden. Auch die Kombination von ambulanter und stationärer<br />
Versorgung bietet sich beim mehrzeitigen Operieren an.Grundlage<br />
der Prozeßplanung sollten dabei jedoch stets die Bedürfnisse und<br />
krankheitsbezogenen Erfordernisse des Patienten sein, und nicht etwa<br />
erlösoptimiertes Handeln.<br />
JDDG | Supplement 2 ˙ 2007 (Band 5)<br />
S03/06<br />
Fehler und Fallstricke bei der Lasertherapie<br />
Hohenleutner U 1<br />
1 Univ. Regensburg, Klinik und Poliklinik für Dermatologie, Regensburg,<br />
Germany<br />
Komplikationsmöglichkeiten und Fallstricke in der dermatologischen<br />
Lasertherapie können sich auf mehreren Ebenen ergeben: Fehlerhafte<br />
Indikationsstellung, Wahl des ungeeigneten Lasergerätes oder fehlerhafter<br />
Bestrahlungsparameter, unzureichende Berücksichtigung von<br />
patienten- bzw. diagnose-spezifischen Besonderheiten sowie spezifische<br />
Komplikationen bei den einzelnen Indikationen. Komplikationsmöglichkeiten,<br />
die ähnlich wie bei operativen Eingriffen grundsätzlich<br />
bei jeder Art von Lasertherapie auftreten können, beinhalten die Narbenbildung,<br />
die Hyper- und Hypopigmentierung und die Superinfektion.<br />
Je nach Lasergerät muss hierauf bei der Aufklärung hingewiesen<br />
werden; besondere Faktoren des Patienten (Bräunung, Hauttyp etc.)<br />
sind hierbei zu berücksichtigen. Bei Wahl ungeeigneter Therapieparameter<br />
(zu hohe Leistung, zu lange Pulslänge etc.) oder nicht idealer Lasergeräte<br />
für die spezifische Indikation (z. B. Er:YAG- statt CO2-Laser, gepulster<br />
Nd:YAG statt FPDL) die Gefahr der Narbenbildung und ähnlicher<br />
Komplikationen weiter ansteigt.Auch eine nicht optimale Behandlungstechnik<br />
(zu wenig oder zu viel Pulsüberlappung, zu tiefe Abtragung etc.)<br />
kann zu unschönen Ergebnissen führen.<br />
Darüberhinaus existieren laserspezifische Komplikationen, welche zwar<br />
selten sind, jedoch bekannt sein sollten, da auch hierüber aufgeklärt<br />
werden muss (Farbumschlag bei Tätowierungen, Dunkelfärbung bei<br />
Goldsalz-behandelten Patienten, Explosionsgefahr bei Pulvereinsprengungen...).<br />
Wichtig ist nicht zuletzt die Einhaltung der Laserschutzbestimmungen<br />
für Patient und Personal (geeignete Schutzmaßnahmen<br />
besonders für die Augen). Bei Behandlung in Narkose oder Sedierung,<br />
wenn Sauerstoff-angereicherte Atemluft zum Einsatz gelangt, ist die<br />
hieraus resultierende, nicht unerhebliche Brand- bzw. Entzündungsgefahr<br />
zu beachten.<br />
S04 – Dermatologische Onkologie: Epitheliale,<br />
fibrohistiozytäre Neoplasien<br />
S04/02<br />
Diagnostik epithelialer Neoplasien – ein Spaziergang oder<br />
Kreuzgang?<br />
Zelger B 1<br />
1 Medizinische Universität Innsbruck, Abteilung für Dermatologie und<br />
Venerologie, Innsbruck, Austria<br />
Epitheliale Neoplasien der Haut umfassen benigne und maligne Neoplasien<br />
des Plattenepithels ebenso wie der Adnexe. Erstere umfassen im<br />
wesentlichen Verrucae seborrhoicae sowie Plattenepithelkarzinome in<br />
all ihren Varianten, liegen oberflächlich und sind einer Diagnostik vergleichsweise<br />
leicht zugänglich; letztere eine Fülle von benignen und<br />
malignen Adnextumoren, deren bedeutendster zweifelsfrei das Basaliom<br />
ist, und liegen üblicherweise etwas tiefer, was die definitive (&<br />
frühe) Diagnose bei einer Vielzahl von Adnextumoren oft erschwert.Malignitätshinweise<br />
ergeben sich durch Asymmetrie in Form, Inhomogenität<br />
in Konsistenz, Begrenzung und Farbe, destruktives Wachstum mit<br />
Exulzeration, Deletion präexistenter Gewebe, Infiltration von Nerven mit<br />
entsprechender Symptomatik und Erosion von knorpelig-knöchernen<br />
und vaskulären Strukturen. Bei der Unterscheidung der verschiedenen<br />
Entitäten helfen zum einen Differenzierungskriterien, zum anderen die<br />
häufig stereotype Präsentation der einzelnen Entitäten (sowie ihrer Varianten).<br />
So ist der klinische Nachweis von Keratin/Horn charakteristisch<br />
für keratogene Differenzierung; sebazäre Läsionen zeigen sich zumeist<br />
gelappt, gelblich-rötlich, und mäßig weich; apokrin und ekkrine Läsionen<br />
fleischig-rötlich, manchmal zystisch und dann variabel livide; sowie<br />
follikuläre Läsionen hautfarben bis leicht rötlich, mäßig fest bis hart, gelegentlich<br />
mit (abortiven) Haaren. Nicht immer ist eine Zuordnung jedoch<br />
klinisch eindeutig, die definitive Diagnose erfolgt dann mittels (Exzisions-)Biopsie<br />
in der Histologie, fakultativ unterstützt durch<br />
Immunhistochemie und Elektronenmikroskopie (wie Nachweis epithe-