abstraktband - Berufsverband Niedergelassener Chirurgen
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S18 Vorträge – Arbeitsgemeinschaften und assoziierte Gesellschaften<br />
heitspädagogische und –psychologische) Versorgung der Patienten<br />
gliedert sich hierbei in eine dreiwöchige stationäre Phase in den Studienzentren<br />
sowie eine mehrmonatige poststationäre Phase. Im Rahmen<br />
der poststationären Phase erfolgt ein ambulantes berufsgenossenschaftliches<br />
Heilverfahren durch den betreuenden Hautarzt am<br />
Heimatort ergänzt durch ein follow-up durch die Studienzentren im<br />
Zuge regelmäßiger Wiedervorstellungen über den Studienzeitraum.<br />
Dieses integrierte, ambulante und stationäre Versorgungsstrukturen<br />
vernetzende und zusätzlich interdisziplinäre Vorgehen fügt sich nahtlos<br />
in die derzeit erfolgende Verbesserung der verwaltungsseitigen Abläufe<br />
innerhalb der gesetzlichen Unfallversicherung ein; so regelt das kürzlich<br />
eingeführte „Stufenverfahren Haut” ein entsprechend gestuftes, integriertes<br />
Vorgehen bei berufsbedingten Hauterkrankungen. Dieses komplexe<br />
Präventionsangebot stellt einen wesentlichen Schritt zu einem<br />
zeitgemäßen „disease-management”in der Berufsdermatologie dar und<br />
kann paradigmatisch – auch für weitere chronische Erkrankungen – als<br />
Modell einer – funktionierenden – integrierten Versorgung dienen.<br />
Deutsche Kontaktallergie-Gruppe (DKG) / Informationsverbund<br />
Dermatologischer Kliniken (IVDK): Methoden und Fallbeispiele;<br />
Testverfahren und Allergene<br />
AKS10/07<br />
Nachbarschaftliche Beziehungen bei Epikutantestungen<br />
Brasch J 1 , DKG / IVDK<br />
1 Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel, Klinik für<br />
Dermatologie, Venerologie und Allergologie, Kiel, Germany<br />
Die Epikutantestung dient dem Nachweis von Kontaktsensibilisierungen.<br />
Da bei dieser Diagnostik fast immer eine Vielzahl von Allergenen<br />
berücksichtigt werden muß, werden aus Gründen der Praktikabilität in<br />
der Regel multiple Substanzen synchron getestet. Die ca. 25 wichtigsten<br />
Allergene sind zu diesem Zweck in einer sogenannten Standardserie zusammengefasst,<br />
die bei fast jeder Epikutantestung aufgeklebt wird. Dies<br />
führt in der Routine dazu, dass regelmäßig neben einem Epikutantestareal<br />
weitere benachbarte Testareale lokalisiert sind, in denen gleichzeitig<br />
andere Allergene exponiert werden. Die Frage, welche Beziehungen<br />
zwischen solchen Nachbarn herrschen, ist also von erheblicher praktischer<br />
Bedeutung.<br />
Faktoren, die hier eine Rolle spielen könnten, sind die Struktur der benachbarten<br />
Allergene, der Abstand zwischen ihren Testfeldern, die von<br />
ihnen ausgelösten entzündlichen Reaktionen und Eigenschaften der<br />
getesteten Person. Eine Interaktion zwischen Reaktionen in zwei benachbarten<br />
Testfeldern könnte eine Verstärkung oder Abschwächung<br />
von einer oder beiden Testreaktionen bedingen oder diese auch unbeeinflusst<br />
lassen. Die Beobachtung, dass synchrone positive Epikutantestreaktionen<br />
auf unterschiedliche Allergene häufiger auftreten als bei<br />
völliger Unabhängigkeit zu erwarten ist, lässt testbedingte Zusammenhäge<br />
vermuten. In mehreren Studien der DKG und des IVDK wurden einzelne<br />
Aspekte dieser Problematik analysiert. Die verblindete randomisierte<br />
gleichzeitige Testung von Nickel und Duftstoffmix in<br />
verschiedenen Abständen voneinander hat gezeigt, dass eine negative<br />
Nickeltestung eine Duftstofftestreaktion bei Duftstoffsensibilisierten<br />
nicht wesentlich beeinflusst. Bei Patienten, die auf Nickel und Duftstoff<br />
sensibilisiert waren, gab es zwar Hinweise auf eine marginale Abschwächung<br />
einer positiven Testreaktion durch eine andere benachbarte<br />
stark positive Testreaktion, jedoch ließ sich dieser Effekt statistisch<br />
nicht sichern. In einer retrospektiven Auswertung von Reaktionen auf<br />
Thiurammix zeigte sich allerdings, dass diese umso häufiger positiv waren,<br />
je mehr und je stärkere weitere Epikutantestreaktionen auf andere,<br />
strukturell nicht verwandte Allergene, gleichzeitig auftraten. Dieser Effekt<br />
war bei zu Thiurammix unmittelbar benachbart getesteten weiteren<br />
Allergenen nicht signifikant größer als bei weiter entfernt getesteten.<br />
Es konnte außerdem in mehreren Studien zu verschiedenen<br />
Einzelallergenen festgestellt werden, dass bei Menschen, die bereits<br />
mehrere Sensibilisierungen gegen Kontaktallergene aufweisen (d.h. positive<br />
Epikutantestreaktionen auf mehrere Allergene haben), die Wahrscheinlichkeit<br />
einer weiteren positiven Epikutantestreaktion signifikant<br />
höher ist als bei Menschen ohne solche positiven Epikutantestreaktionen.<br />
Für die Epikutantestroutine bedeutet dies, dass durchaus multiple Substanzen<br />
gleichzeitig mit den bisher üblichen Abständen zueinander getestet<br />
werden können. Nicht durch Kopplungs- oder Kreuzreaktivität as-<br />
JDDG | Supplement 2 ˙ 2007 (Band 5)<br />
soziierte Allergene können dabei beliebig angeordnet werden. Tritt nur<br />
eine positive Reaktion auf, ist dieses Ergebnis aller Wahrscheinlichkeit<br />
nicht durch die weiteren synchronen Testungen beeinflusst.Treten aber<br />
mehrere und vor allem starke Testreaktionen auf, die nicht durch Kreuzreaktivität<br />
bedingt sind, so müssen diese bei der Interpretation der Ergebnisse<br />
berücksichtigt werden. Je nach Anamnese und den klinischen<br />
Umständen sollte dann z. B. eine schwach positive Testreaktion auf ein<br />
Allergen mit geringem Sensibilisierungspotential ggf. durch eine spätere<br />
Einzeltestung überprüft werden. Generell hat vermutlich hat eine<br />
individuelle Disposition für Polysensibilisierungen einen größeren Einfluß<br />
auf die Entwicklung von Epikutantestreaktionen als etwaige Auswirkungen<br />
benachbarter Testreaktionen. Menschen mit starken Epikutantestreaktionen<br />
auf mehrere strukturell nicht verwandte Allergene<br />
sollten daher auf ihr erhöhtes Risiko zur Kontaktsensibilisierung hingewiesen<br />
werden.<br />
AKS10/08<br />
Externe Validierung des Epikutantests mit dem Repeated Open<br />
Application Test (ROAT)<br />
Schnuch A 1<br />
1 Universität Göttingen, IVDK, Göttingen, Germany<br />
Der Repeated Open Application Test (ROAT) ist ein diagnostisches Instrument,<br />
das eingesetzt wird nach einem initialen Epikutantest mit<br />
fraglichem oder negativen Ergebnis trotz anamnestischen oder klinischen<br />
Hinweisen auf eine Sensibilisierung. Bei einem positiven Ergebnis<br />
im Epikutantest trotz fehlender anamnestischer Hinweise kann er zur<br />
Beurteilung der Relevanz der Patchtest-Reaktion herangezogen werden.<br />
In der Regel werden im ROAT Fertigprodukte unverändert oder Zubereitungen,<br />
die das Allergen in der Konzentration des Fertigproduktes<br />
enthalten, bis zu 14 Tage in einem definierten Areal (z. B. 3 x 3 cm) 2x täglich<br />
appliziert. In Ergänzung zur Individualdiagnostik kann in Konzentrations-Findungsstudien<br />
die Konzentration ermittelt werden, die von der<br />
Mehrheit der Patienten vertragen wird, obwohl sie im Epikutantest positiv<br />
reagiert hatten. Des Weiteren kann geprüft werden, ob die laut Kosmetikrichtlinie<br />
maximal erlaubte Konzentration eines allergenen Inhaltsstoffes<br />
für Sensibilisierte ein Risiko darstellt. Schließlich können die<br />
Ergebnisse eines ROAT als externes Kriterium für eine (relevante) Sensibilisierung<br />
betrachtet werden, und in Beziehung gesetzt werden zu abschließend<br />
durchgeführten Epikutantesten in unterschiedlicher Dosierung.<br />
Damit ist es im Falle von positiven ROAT-Ergebnissen möglich, zu<br />
niedrige und zu hohe Epikutantestreaktionen zu erkennen,die im ersten<br />
Fall als „falsch negativ”, im zweiten Fall als „falsch positiv” zu bewerten<br />
wären. Die Testgütekriterien des jeweiligen Epikutantests (Sensitivtät,<br />
Spezifität und positiver prädiktiver Wert) sind zu berechnen. Die Ergebnisse<br />
zu geeigneten oder ungeeigneten Konzentrationen können ergänzt<br />
werden durch Analyse der Reaktionsprofile der jeweiligen Patchtest-Zubereitung<br />
(Reaction Index (RI) und Positivity Ratio (PR)).<br />
Insbesondere „problematische” Zubereitungen mit einem hohen Anteil<br />
an fraglichen/irritativen und nur einfach positiven Reaktionen werden<br />
mit diesen Parametern erkannt. Zusammen mit den Reaktionsprofilen<br />
trägt der ROAT zur Qualitätsverbesserung der Epikutantestung bei.<br />
AKS10/09<br />
Validierungsstudie im Rahmen eines Standardisierungsvorschlags<br />
zum Abriss-Epikutantest<br />
Dickel H 1 , Geier J 2 , Kuss O 3 , Altmeyer P 1 , Deutsche Kontaktallergie-<br />
Gruppe (DKG)<br />
1 Ruhr-Universität Bochum, Klinik für Dermatologie und<br />
Allergologie, Bochum, Germany, 2 Georg-August-Universität Göttingen,<br />
Informationsverbund Dermatologischer Kliniken an der<br />
Universitäts-Hautklinik, Göttingen, Germany, 3 Martin-Luther-Universität<br />
Halle-Wittenberg, Institut für Medizinische Epidemiologie, Biometrie<br />
und Informatik, Halle (Saale), Germany<br />
Hintergrund: Der Abriss-Epikutantest, eine Modifikation des Epikutantests,<br />
wird vielerorts angewandt, um<br />
a) bei negativem Epikutantest einen fortbestehenden klinischen Verdacht<br />
einer Kontaktallergie abzuklären,<br />
b) expositionsadäquatere Kontaktbedingungen zu schaffen,<br />
c) schlecht permeable Testsubstanzen besser zu testen oder