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abstraktband - Berufsverband Niedergelassener Chirurgen

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P11/10<br />

Porokeratosis linearis unilateralis mit multizentrisch bowenoider<br />

Dysplasie<br />

Guenova E 1 , Hötzenecker W 1 , Metzler G 1 , Röcken M 1 , Schaller M 1<br />

1 Universitäts-Hautklinik,Tübingen, Germany<br />

Ein 56-jähriger Mann stellte sich mit einer seit der Geburt bestehenden<br />

linearen Pigmentierung am linken Bein vor. Seit einem Jahr Entwicklung<br />

einer nässenden Plaque am linken Außenfuß und gluteal links.<br />

Bei der ersten Vorstellung, vom linken Außenfuß ausgehend, linear angeordnete,<br />

multiple kleine anuläre Plaques mit einem erhabenen keratotischen<br />

Randsaum und eingesunkenem atrophischen Zentrum streifenförmig<br />

bis nach gluteal reichend. Am linken Außenfuß und links<br />

gluteal eine 10 x 12 cm und eine 3 x 3 cm erosive erythematöse Plaque.<br />

Lymphknotenstatus palpatorisch unauffällig. Histologisch teils atrophe<br />

Epidermis, teils schlotförmige Parakeratose, unterlagert von einem<br />

bandförmigen lymphozytären Infiltrat. Im Bereich der erodierte Plaques<br />

irregulär akanthotisch verbreiterte Epidermis mit multiplen atypischen<br />

epithelialen Riesenzellen mit Dyskeratose. Intraepidermal deutliche Zeichen<br />

einer Dysplasie. Anhand klinischer und histopathologischer Befunde<br />

konnte das seltene Krankheitsbild der Porokeratosis linearis unilateralis<br />

mit multizentrisch bowenoider Dysplasie diagnostiziert werden.<br />

Nach Exzision der Tumore erfolgte bei tumorfreien Rändern eine Spalthauttransplantation.<br />

Patienten mit hyperkeratotischer linearer Porokeratose haben aufgrund<br />

der chronischen Entzündungsreaktion ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung<br />

maligner Tumore. Engmaschige klinische Kontrollen und<br />

histologische Abklärungen bei unklarem oder verdächtigem Befund<br />

sollten daher regelmäßig durchgeführt werden.<br />

P11/11<br />

Dorfman-Chanarin-Syndrom bei einem 18 Monate alten Jungen<br />

Ichters B 1 , Hirschfeld G 1 , Welt K 1 , Scharffetter-Kochanek K 1 , Weiss JM 1<br />

1 Universitätsklinikum Ulm, Universitätsklinik für Dermatologie und<br />

Allergologie, Ulm, Germany<br />

Wir berichten über einen 18 Monate alten türkischstämmigen Jungen,<br />

der mit steroidrefraktärer atopischer Dermatitis überwiesen wurde. Am<br />

Integument zeigten sich exkoriierte Erytheme und Plaques mit feiner<br />

Schuppung und Lichenifikation. Das Abdomen war deutlich vorgewölbt.Palpatorisch<br />

war die Leber vergrößert und derb.AST,ALT,GGT und<br />

CK waren erhöht. Eine Leberbiopsie zeigte eine großtropfige Verfettung<br />

von 70-80% der Hepatozyten. Lipidvakuolen fanden sich auch in Granulozyten<br />

des Blutausstrichs und elektronenmikroskopisch in den Keratinozyten.<br />

Das Kind stammte von blutsverwandten Eltern ab. Es wurde<br />

das seltene, autosomal rezessive Dorfman-Chanarin-Syndrom diagnostiziert.<br />

Es handelt sich um eine Triglyzerid-Speicherkrankheit mit verminderter<br />

Oxidation von langkettigen Fettsäuren. Zu den Leitsymptomen<br />

gehört die häufig diskrete,kongenitale generalisierte Ichthyose,die<br />

einem atopischen Ekzem ähneln kann. Hinzu kommen die Hepatomegalie,<br />

bilaterale Katarakte, später Muskelschwäche, Ataxie, Hörverlust<br />

und Nystagmus. Es kommt zur Ansammlung von Lipidvakuolen in zahlreichen<br />

Organen. Der Nachweis von Lipidvakuolen in Granulozyten ist<br />

einfach und wird zur Diagnosestellung genutzt. Das Syndrom wurde<br />

von Dorfman 1974 und Chanarin 1975 beschrieben. Es wird verursacht<br />

durch eine Mutation des Gens CGI-58 auf Chromosom 3p21, das zur<br />

Esterase/Lipase/Thioesterase-Subfamilie gehört. Die Erkrankung ist im<br />

Mittelmeerraum verbreitet. Eine kausale Therapie ist unbekannt. In unserem<br />

Fall hatten externe Steroide nur geringe Wirkung. Durch eine<br />

Dauertherapie mit harnstoffhaltigen Externa besserten sich Juckreiz<br />

und Hautbefund. Diätetische Maßnahmen werden nicht allgemein<br />

empfohlen. Unser Patient zeigte über den 2,5-jährigen Beobachtungszeitraum<br />

keinen Progress der Erkrankung.<br />

Poster – Genodermatosen S195<br />

P11/12<br />

Ausgeprägte Transglutaminase-1-negative lamelläre Ichthyose bei<br />

einem 9-jährigen Jungen<br />

Müller C 1 , Schmidt E 1 ,Traupe H 2 , Haußer I 3 , Hennies HC 4 , Oji V 2 ,<br />

Bröcker E-B 1 , Hamm H 1<br />

1 Universität Würzburg, Klinik und Poliklinik für Dermatologie,<br />

Venerologie und Allergologie, Würzburg, Germany, 2 Universität<br />

Münster, Klinik und Poliklinik für Hautkrankheiten – Allgemeine<br />

Dermatologie und Venerologie, Münster, Germany, 3 Universität<br />

Heidelberg, Hautklinik, Heidelberg, Germany, 4 Universität zu Köln,<br />

Zentrum für Funktionelle Genomforschung,Abteilung für Dermatogenetik,<br />

Köln, Germany<br />

Ein 9-jähriger, aus Russland übergesiedelter Junge stellte sich mit einer<br />

generalisierten Verhornungsstörung vor. Beide nicht konsanguinen Eltern<br />

und der Bruder waren hautgesund. Klinisch imponierte am gesamten<br />

Integument eine ausgeprägte schmutzig-braune, groblamelläre<br />

Schuppung. Weniger betroffen waren Gesicht sowie Palmae und Plantae,<br />

hier zeigte sich jedoch eine Hyperlinearität. Die Ohrhelices waren<br />

verdickt und leicht deformiert, die Gehörgänge mit Cerumen und Keratosen<br />

verklebt mit der Folge einer Schallleitungsschwerhörigkeit. Haare,<br />

Nägel, Genitale und Schleimhäute waren unauffällig. Geistige und motorische<br />

Entwicklung erschienen altersentsprechend. Die histologische<br />

Untersuchung zeigte eine ausgeprägte Orthohyperkeratose, fokale Hypergranulose<br />

und leichte Akanthose mit stellenweiser spitzer Ausziehung<br />

der Reteleisten. Eine epidermolytische Hyperkeratose bestand<br />

nicht.<br />

Elektronenmikroskopisch fand sich eine Hornschicht mit bis zu 90 Lagen<br />

von Lamellen sowie elektronendurchlässigen polygonalen Spalten,<br />

so genannten Cholesterinkristall-Spalten. Histochemisch wurde in<br />

Kryostatschnitten ein völliges Fehlen der epidermalen Transglutaminaseaktivität<br />

festgestellt. Die molekulare Diagnostik ergab 2 Mutationen<br />

im Transglutaminase-1-Gen, TGM1, die Spleißstellenmutation c.877-<br />

2A>G und den Aminosäureaustausch p.Val379Leu.Wir stellten daher die<br />

Diagnose einer autosomal-rezessiven lamellären Ichthyose durch Transglutaminase-1-Mangel.<br />

Unter Anwendung harnstoffhaltiger Externa sowie<br />

rückfettenden Öl- und Backpulverbädern kam es zu einem Rückgang<br />

der Hyperkeratosen. Nach HNO-ärztlicher Behandlung war die<br />

Schwerhörigkeit deutlich gebessert. Genetisch können mindestens 6<br />

verschiedene Formen von lamellärer Ichthyose unterschieden werden,<br />

während eine klinische Differenzierung nicht sicher möglich ist.Am häufigsten,<br />

nämlich in etwa einem Drittel der Fälle, liegt wie bei unserem Patienten<br />

ein Transglutaminase-1-Mangel vor.<br />

P11/13<br />

Akrale Hämorrhagien: klinisches Merkmal einer seltenen Variante<br />

der Dyskeratosis follicularis Darier<br />

Storim J 1 , Schmidt E 1 , Kneitz H 1 , Bröcker E-B 1 , Hamm H 1<br />

1 Universität Würzburg, Klinik und Poliklinik für Dermatologie,Venerologie<br />

und Allergologie, Würzburg, Germany<br />

Die Dyskeratosis follicularis Darier (M. Darier) ist eine autosomal dominant<br />

vererbte Genodermatose, bei der sich rötlich-braune, keratotische<br />

Papeln in den seborrhoischen Hautarealen, Papillarleistenunterbrechungen<br />

und charakteristische Nagelveränderungen finden.Der Erkrankung<br />

liegen heterozygote Mutationen im ATP2A2-Gen zugrunde,das für<br />

eine Calcium-ATPase des sarkoendoplasmatischen Retikulums kodiert.<br />

Eine klinische Sonderform des M. Darier geht mit palmoplantaren Hämorrhagien<br />

einher. In einigen Familien mit diesem Subtyp wurden spezielle<br />

Missense-Mutationen im ATP2A2-Gen gefunden (Ruiz-Perez VL et<br />

al., Hum. Mol. Genet. 8: 1621-30, 1999).<br />

Bei einer 69-jährigen Patientin, die sich mit brennenden Schmerzen in<br />

den Füßen, plantaren Hyperkeratosen und prallen, klaren Blasen an den<br />

JDDG | Supplement 2 ˙ 2007 (Band 5)

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