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abstraktband - Berufsverband Niedergelassener Chirurgen

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S250 Diaklinik – Interessante Fälle aus der Welt der DDG<br />

ptome, periphere Neuropathie und monoklonale Gammopathie mit M-<br />

Protein-Bildung, mit mindestens einer weiteren Manifestation als Nebenkriterium<br />

(Organomegalie, Endokrinopathie, Ödeme, sklerotische<br />

Knochenläsionen, generalisierte poikiloderme Hautveränderungen) definiert<br />

ist. Die Pathogenese des POEMS-Syndroms ist bis heute unverstanden.<br />

Das Ausmaß der IgG Leichtketten-Produktion korreliert nicht<br />

mit der Krankheitsaktivität des POEMS-Syndrom; diese spiegelt sich vielmehr<br />

wider im Ausmaß der Erhöhung zirkulierender proinflammatorischer<br />

Zytokine (TNF�, IL-1�, IL-6) sowie des VEGF.Eckpfeiler der Therapie<br />

stellen, neben der Bestrahlung und der Applikation von Kortikosteroiden,die<br />

möglichst frühzeitige Stammzell-Transplantation nach Gabe alkylierender<br />

Substanzen dar.Unsere Patientin verstarb jedoch angesichts<br />

des bereits weit vorangeschrittenen Krankheitsbildes wenige Monate<br />

nach Erstvorstellung.<br />

DK02/05<br />

Angiokeratome bei Fukosidose<br />

Salgo R 1 , Ochsendorf F 1 ,Thaci D 1 , Kaufmann R 1<br />

1 Klinikum der J.W.Goethe-Universität, Zentrum der Dermatologie und<br />

Venerologie, Frankfurt, Germany<br />

Anamnese: 5-jähriges Mädchen mit multiplen, zunehmenden Angiokeratomen<br />

bei ausgeprägter psychomotorischer Retardierung (Entwicklungsalter<br />

unter 1 Jahr), außerdem deutliche körperliche Unterentwicklung<br />

mit Größe, Gewicht und Kopfumfang im Bereich der 3. Perzentile.<br />

Zunächst normale Entwicklung, erst im Verlauf Ausprägung der Retardierung<br />

und Entwicklungsrückschritte; Verlust bereits beherrschter<br />

Fähigkeiten. Bislang unbekannte Grunderkrankung, Chromosomenanalyse<br />

unauffällig. Eltern der Patientin phänotypisch gesund, kosanguin<br />

(Cousine und Cousin 1. Grades), 1 gesunder Bruder.<br />

Hautbefund, Klinik: Am gesamten Integument mit Betonung genital<br />

und gluteal kleine rötlich-blaue, teils einzeln stehende, teils konfluierende,<br />

mäßig erhabene Papeln mit leichter Hyperkeratose. Palmoplantar<br />

multiple, flache, punktförmige Teleangiektasien.<br />

Diagnostik und Verlauf: Multiple Angiokeratome im Zusammenspiel<br />

mit Entwicklungsrückschritten ließen an eine Fukosidose denken, welche<br />

durch eine Enzymbestimmung (starke Verminderung der alpha-L-<br />

Fukosidase) bestätigt werden konnte. Die Röntgenaufnahme des<br />

Beckens ergab die für die Erkrankung typischen knöchernen Veränderungen<br />

(Dysostosis multiplex).<br />

Kommentar: Die Fukosidose ist eine seltene, autosomal-rezessive lysosomale<br />

Speicherkrankheit, die durch einen Mangel an alpha-L-Fukosidase<br />

bedingt ist. Über Ablagerungen kommt es zur Funktionsstörung<br />

und letztlich zum Untergang der betroffenen Zellen. Klinisch stehen<br />

neurologische (Entwicklungsrückschritte), knöcherne (Dysostosis multiplex)<br />

und Hautveränderungen (Angiokeratome) im Vordergrund. Neben<br />

den charakteristischen Angiokeratomen sind Teleangiektasien, palmoplantare<br />

Hypervaskularisationen und rote, streifige Nagelveränderungen<br />

typisch.<br />

DK02/06<br />

Macula gigantea vom Café-au-lait-Typ bei Neurofibromatose 1:<br />

eine segmentale Typ-2-Manifestation der NF1?<br />

Chen W 1 ,Yang C-C 2 , Happle R 3 , Sheau-Chiou Chao, Julia Yu-Yun Lee<br />

1 Chang Gung Memorial Hospital-Kaohsiung Medical Center, Chang<br />

Gung University College of Medicine, Dermatology, Kaohsiung,Taiwan,<br />

Republic of China, 2 National Cheng Kung Univeristy, College of<br />

Medicine, Dermatology,Tainan,Taiwan, Republic of China,<br />

3 Philipps-Universität Marburg, Klinik für Dermatologie und<br />

Allergologie, Marburg, Germany<br />

Zielsetzung: Die segmentale Typ-2-Manifestation autosomal dominanter<br />

Hautkrankheiten ist durch stärker ausgeprägte segmentale Veränderungen<br />

charakterisiert, die dem gewöhnlichen, diffus verteilten Phänotyp<br />

überlagert sind. Diese spezielle Form eines Mosaiks entsteht, wenn<br />

in einem heterozygoten Embryo das entsprechende Wildtypallel in einer<br />

Körperzelle verloren geht und sich ein homozygoter oder hemizygoter<br />

Zellklon entwickelt.<br />

Methoden: Eine 20jährige Taiwanesin stellte sich mit typischen Läsionen<br />

der Neurofibromatose 1 (NF1) in Form von disseminierten Café-aulait-Flecken,<br />

Neurofibromen, axillären Lentigines und Lisch-Knötchen<br />

vor.<br />

JDDG | Supplement 2 ˙ 2007 (Band 5)<br />

Ergebnisse: Zusätzlich bedeckte ein riesiger Café-au-lait-Fleck, der in<br />

seiner Ausdehnung an einen melanozytären Riesennävus vom Badehosentyp<br />

erinnerte, die untere Hälfte des Stamms sowie das Gesäß und<br />

beide Oberschenkel. Innerhalb dieser Macula gigantea fanden sich,<br />

ebenso wie an der übrigen Körperoberfläche, multiple disseminierte<br />

kleine braune Flecken. Bei der molekularen Analyse von DNA aus einer<br />

Blutprobe wurde eine bisher bei NF1 noch nicht beschriebene Mutation<br />

2009delG mit Rasterverschiebung im Exon 23 des Neurofibromingens<br />

gefunden. Leider war uns eine Untersuchung der Macula gigantea auf<br />

intraläsionalen Allelverlust bislang aus technischen Gründen nicht möglich.<br />

Schlussfolgerung: Die ungewöhnliche Macula gigantea lässt sich wohl<br />

am ehesten als eine segmentale Typ-2-Manifestation der NF1 interpretieren.<br />

DK02/07<br />

Arzneimittelexanthem auf den Angiogenese-Inhibitor Sorafenib<br />

(Nexavar)<br />

Aschoff R 1 , Vitez L 1 , Wozel G 1 , Meurer M 1<br />

1 Universitätsklinikum Carl Gustav Carus an der Technischen Universität<br />

Dresden, Klinik und Poliklinik für Dermatologie, Dresden, Germany<br />

Seit Juli 2006 ist Sorafenib (Nexavar®) für die Therapie des fortgeschrittenen<br />

oder metastasierten Nierenzellkarzinoms in der Second-line-Indikation<br />

verfügbar. Es vermag bei einer Mehrzahl von Patienten die Zeit<br />

bis zur Tumorprogression und das Gesamtüberleben zu verlängern. Als<br />

Multikinaseinhibitor mit Angriffspunkten an verschiedenen Serin-<br />

/Threonin- und Rezeptortyrosinkinasen induziert es dabei eine antiangiogene<br />

und antiproliferative Aktivität.<br />

Zu den häufigsten unerwünschten Wirkungen zählen Hautveränderungen,<br />

die bei bis zu einem Drittel der Patienten auftreten können. Diese<br />

als „Rush” oder als „Hand-Fuß-Syndrom” bezeichneten Läsionen sind in<br />

der Regel durch Lokalmaßnahmen beherrschbar.<br />

Fallbericht:Wir berichten über eine 70-jährige Patientin mit metastasiertem<br />

Nierenzellkarzinom, bei der neben dem klassischen „Hand-Fuß-Syndroms”<br />

ein allergisches Exanthem am Körperstamm auftrat. 6 Wochen<br />

nach Beginn der Therapie mit Sorafenib bildete sich ein generalisiertes<br />

makulo-papulöses Exanthem mit Prädilektion am Rücken und den proximalen<br />

Extremitäten, welches rasch progredient war. Sowohl der histologische<br />

Nachweis eines lymphohistiozytären Entzündungszellinfiltrates<br />

mit beigemengten neutrophilen und eosinophilen Granulozyten als<br />

auch das Auftreten von Papulovesikel im Epikutantest sprachen für eine<br />

allergische Reaktion. Auch durch eine orale Reexposition konnte das<br />

Exanthem provoziert werden.Wegen der Schwere der Hautläsionen war<br />

eine interne Kortikosteroidgabe erforderlich. Ein Fortsetzen der Therapie<br />

mit Sorafenib war nicht möglich.<br />

Schlussfolgerung: Unerwünschte Arzneimittelreaktionen an der Haut<br />

sind unter Therapie mit Sorafenib ein häufiges Problem für den Patienten.<br />

Unter einer adäquaten dermatologischen Behandlung lassen sich<br />

diese zumeist beherrschen, so dass die antitumoröse Therapie fortgesetzt<br />

werden kann. In seltenen Fällen kann auch eine echte allergische<br />

Reaktion die Fortführung der Sorafenibtherapie unmöglich machen.<br />

DK02/08<br />

Unterschiedliche klinische Ausprägungen durch genetische<br />

Defekte der Keratine 1 oder 10<br />

Krüger U 1 , Arin M 2 , Mössner R 1 , Bertsch HP 1 , Emmert S 1<br />

1 Universitätsklinik für Dermatologie und Venerologie, Göttingen,<br />

Germany, 2 Universitätsklinik für Dermatologie und Venerologie,<br />

Köln, Germany<br />

Fallbeispiel 1: Eine 7 jährige Patientin wurde mit einem seit der Geburt<br />

bestehenden linearen, epidermalen Nävus mit Beteiligung der Bauchhaut<br />

und des linken Beines vorgestellt. Es findet sich in der beschriebenen<br />

Lokalisation ein hyperkeratotischer, teils inflammatorischer Nävus.<br />

Histopathologisch zeigte sich eine suprabasale Akantholyse mit Vermehrung<br />

der Keratohyalingranula im Stratum granulosum.<br />

Fallbeispiel 2: Eine 17 jährige Patientin leidet seit ihrer Geburt an einer<br />

bullösen ichthyosiformen Erythrodermie Brocq (BCIE). In der Familie<br />

sind keine weiteren Fälle ähnlicher Hauterkrankungen bekannt. Im Alter<br />

von einem Jahr bestanden ausgedehnte erosive Hautveränderungen<br />

mit vereinzelten Blasenresten am gesamten Integument. Besonders am

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