abstraktband - Berufsverband Niedergelassener Chirurgen
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ist das unkritische „Wegbrennen” von melanozytären Nävi mit Abtragungslasern,<br />
eine obsolete Behandlung, die immer häufiger zu Kunstfehlerprozessen<br />
führt. Auch im ästhetischen Bereich sollten nur speziell<br />
ausgebildete Ärzte bzw. Dermatologen die Lasertherapie an der Haut<br />
durchführen. Die Strahlenschutzkommission (SSK) empfiehlt dazu in ihrer<br />
Stellungnahme „Gefahren der Laseranwendung an der menschlichen<br />
Haut” Zitat: ... dass auch die kosmetisch begründete Behandlung<br />
von Hautveränderungen mit Lasern nur von speziell ausgebildeten Ärzten<br />
durchgeführt wird. Laseranwendern in Haarstudios, Schönheitssalons<br />
usw. fehlt in der Regel das erforderliche Fachwissen. (www.ssk.de,<br />
Empfehlungen 2000). Ein großes Problem stellt die unreglementierte<br />
Zunahme der Behandlungen mit hochenergetischen Blitzlampen durch<br />
Kosmetikerinnen und anderen medizinischen Laien dar, die immer häufiger<br />
zu den gleichen Komplikationen wie oben bei der Laseranwendung<br />
beschrieben führen. Hier sind gesetzliche Regelungen notwendig,<br />
um die Bevölkerung von Gesundheitsschäden zu bewahren. Ein Vorschlag<br />
zur Sicherheit bei der IPL-Anwendung wurde von der schweizerischen<br />
dermatologischen Gesellschaft in speziellen Richtlinien vorgelegt.<br />
(s. auch unter www.ddl.de ) Hinzuweisen ist auch auf die<br />
aktualisierten Leitlinien Dermatologische Lasertherapie, die neben vielen<br />
anderen wichtigen Informationen auf der Webseite der Deutschen<br />
Dermatologischen Lasergesellschaft www.ddl.de zu finden sind.Ein ausgezeichneter<br />
Weg sich als Arzt im Bereich der ästhetischen Laseranwendung<br />
zu qualifizieren ist das Weiterbildungsstudium Diploma in Aesthetic<br />
Laser Medicine, ein viersemestriges Fernstudium mit Praxismodulen<br />
der Universität Greifswald, das nach Abschluss zu dem akademischen<br />
Grad D.A.L.M. führt. (www.laserstudium.de )<br />
K12/05<br />
Excimer-Laser – Chancen und Risiken<br />
Ockenfels H-M 1<br />
1 Klinikum Stadt Hanau, Haut- und Allergieklinik, Hanau, Germany<br />
Der Begriff Excimer-Laser ist nicht nur in der Ophthalmologie, sondern<br />
bei Laserspezialisten auch in der Dermatologie seit Ende der 80er Jahre<br />
ein Begriff. Da jedoch nur der ablative Effekt des 308 nm UVB Excimer-<br />
Lasers der Dermatologie und nicht der fototherapeutische Effekt untersucht<br />
wurde, verschwand der Excimer-Laser für unser Fachgebiet bis<br />
zum Jahre 2000, während in der Ophthalmologie die ablative Wirkung<br />
des 193 nm Excimer-Lasers sich insbesondere unter dem Begriff „Lasik”<br />
durchsetzte. Seit dem Jahr 2000 werden von insgesamt 3 Firmen Excimer<br />
308 nm UVB-Laser für die Dermatologie hergestellt. Bei diesem Laser<br />
wird direkt die gewünschte UVB-Dosis auf die betroffene Haut aufgetragen<br />
(„gezielte Lichttherapie”). Über 100 Publikationen weltweit zur<br />
UVB-Lichttherapie mittels Excimer-Laser sind seitdem erschienen, dabei<br />
ist eine kurative Wirkung insbesondere für die Diagnosen Psoriasis und<br />
Vitiligo beschrieben worden.<br />
Für Psoriasis ist im Herbst 2006 die UVB 308 nm Excimer-Fototherapie<br />
zur Behandlung der kleinflächigen Psoriasis in die S3-Leitlinie zur Behandlung<br />
der Psoriasis in Deutschland aufgenommen worden. Im Vergleich<br />
zur herkömmlichen UVB-Fototherapie beschreiben die verschiedenen<br />
Studien übereinstimmend eine sehr, sehr schnelle Abheilung der<br />
psoriatischen Plaques innerhalb 10 – 12 Behandlungssitzungen und<br />
eine lange Remissionszeit von bis zu einem Jahr. Immunhistologisch zeigen<br />
sich die von herkömmlichen UVB-Bestrahlungen bekannten<br />
Apoptoseparameter von T-Zellen bereits kurze Zeit nach der Bestrahlung<br />
,und es wird derzeit spekuliert, dass die unwahrscheinlich kurze<br />
Eindringzeit einer therapeutischen UVB-Dosis (1 Joule entspricht ca. 6 –<br />
8 Sekunden Bestrahlung) oft ursächlich für die beobachtete biologische<br />
Wirkung wäre. Neben Psoriasis gilt der größte Augenmerk derzeit der<br />
Pigmentinduktion, wie sie bei Vitiligo, hypopigmentierten Narben,<br />
Striae, artifiziellen Hypopigmentierungen gewünscht ist. Prinzipiell wird<br />
derzeit eine gezielte UVB 308 Excimer-Bestrahlung für alle lichtempfindlichen<br />
umschriebenen chronischen Dermatosen getestet und publiziert.<br />
Da gerade in diesen Untersuchungen nicht die gleichen Qualitätsstandards<br />
wie bei bislang großen publizierten Studien mit Fallzahlen<br />
von über 150 Patienten angewendet werden, sondern lediglich oft nur<br />
weniger als 10 Patienten zugeführt werden, unterschiedliche Behandlungsdosen<br />
und Zeitintervalle benutzt werden, sind die Ergebnisse<br />
nicht alle repräsentativ. So geistern schon Begriffe durch die Literatur<br />
wie „Mediumdosis”,„optimale wöchentliche Behandlung”etc., die jedoch<br />
keinen wissenschaftlich haltbaren Boden haben. Für die Behandlung<br />
anderer chronischer Dermatosen könnte man sich an die bestehenden,<br />
bei großen Patientenzahlen publizierten prospektiven randomisierten<br />
Vorträge – Kurse – Theorie und Praxis S83<br />
Studien halten, so z. B. allgemeine Benutzung der optimalen Startdosis<br />
MEDI® u. a. Da hier ein Laser zur Durchführung einer Lichttherapie verwendet<br />
wird, gelten umso mehr die notwendigen Kriterien einer sachgerechten<br />
und kritischen Laseranwendung.<br />
K12/06<br />
Sequentielle Kombination aus gepulstem Farbstofflaser und<br />
Nd:Yag-Laser – eine neue Therapieoption?<br />
Fuchs M<br />
Hautarztpraxis, Kamp-Lintfort<br />
K13<br />
Magistralrezepturen: wenn, wie und wann?<br />
K13/02<br />
Externagrundlagen – Einfluss der Galenik bei der Therapie von<br />
Hautkrankheiten<br />
Daniels R 1<br />
1 Universität Tübingen, Lehrstuhl für Pharmazeutische Technologie,Tü-<br />
bingen, Germany<br />
Die Wirksamkeit, Verträglichkeit sowie die anwendungstechnischen Eigenschaften<br />
von Dermatika sind zweifelsfrei an die verwendete Grundlage<br />
geknüpft. Wechselwirkungen zwischen Grundlage, Haut und Wirkstoff<br />
beeinflussen die Wirkung der Zubereitung und die<br />
Wirkstofffreisetzung. Um darüber hinaus eine an den aktuellen Hautzustand<br />
angepasste Therapie zu ermöglichen steht eine Vielzahl unterschiedlichster<br />
Vehikel zur Verfügung. Die in der Praxis hierfür üblichen<br />
Bezeichnungen erfolgen nach sehr unterschiedlichen Kriterien und machen<br />
die Orientierung häufig sehr schwer bis nahezu unmöglich. Eine<br />
Untergliederung nach galenischen Gesichtspunkten folgt den Vorgaben<br />
des Europäischen Arzneibuchs und umfasst als Kriterien die rheologischen<br />
Eigenschaften (flüssig oder streichfähig), die Polarität (hydrophil<br />
oder hydrophob/lipophil) sowie physiko-chemische<br />
Gesichtspunkte (ein- oder mehrphasig). Die Eigenwirkung eines Vehikels<br />
kann sich auf rein physikalische Effekte beschränken, wie Kühlung<br />
oder Abdeckung. Darüber hinaus können Externagrundlagen – je nach<br />
Zusammensetzung – eine mehr oder weniger stark ausgeprägte Wechselwirkung<br />
mit der Haut eingehen und dadurch insbesondere die Barriereeigenschaften<br />
positiv oder negativ beeinflussen.<br />
Bei der Anwendung an der erkrankten Haut entscheidet die Akuität der<br />
Dermatose, wenn es ansonsten keine vorrangigen Kriterien zu erfüllen<br />
gilt, über den bevorzugt zu verwendenden Grundlagentypus. Dabei gilt<br />
ganz grob das Prinzip:“feucht auf feucht”.<br />
Berücksichtigt man den Applikationsort, so hängt hier die Auswahl insbesondere<br />
von Kriterien wie Verteilbarkeit und Abwaschbarkeit ab. An<br />
stark behaarter Haut ist daher in jedem Fall einer hydophilen Salbe, einem<br />
Hydrogel oder einer hydrophilen Lösung oder Schüttelmixtur der<br />
Vorrang zu geben.<br />
Wirkstoffhaltige Dermatika können lokale, regionale oder systemische<br />
Effekte bewirken.Beim Wirkstofftransport lassen sich vier Teilschritte definieren:<br />
Liberation, Penetration, Permeation und Resorption.<br />
Bei der Therapie von Hautkrankheiten ist eine Resorption wegen der damit<br />
verbundenen systemischen Nebenwirkungen im Allgemeinen unerwünscht.<br />
Ausmaß und Geschwindigkeit der Aufnahme von Wirkstoffen in und<br />
durch die Haut werden durch die Eigenschaften des Vehikels, des Wirkstoffs<br />
und deren wechselseitiger Beeinflussung bestimmt. Aufgrund der<br />
ausgezeichneten Barriereeigenschaften der Epidermis ist es häufig notwendig,<br />
um therapeutische Konzentrationen zu erzielen, den Transport<br />
zu fördern.<br />
Primär gilt es eine möglichst hohe Aktivität (gelöster Anteil) des Wirkstoffs<br />
in der Grundlage zu erreichen. Die Penetration wird hierdurch verbessert<br />
ohne in die Struktur des Stratum corneums einzugreifen.<br />
Die einfachste Maßnahme, um die Penetration der meisten Wirkstoffe zu<br />
verbessern, die auf einer Beeinflussung der Barriere beruht, ist eine vermehrte<br />
Hydratation des Stratum corneums. Die Wassereinlagerung<br />
lockert die kompakte Struktur der Hornschicht auf und macht sie permeabler.<br />
Besonders effizient lässt sich dies durch das Auftragen von<br />
(teil-)okklusiven Zubereitungen erreichen.<br />
Außerdem sind verschiedene Hilfsstoffe in Externagrundlagen aufgrund<br />
vielfältiger Mechanismen in der Lage, den Wirkstofftransport durch die<br />
JDDG | Supplement 2 ˙ 2007 (Band 5)