abstraktband - Berufsverband Niedergelassener Chirurgen
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S222 Poster – Lehrreiche Fälle (Therapie)<br />
neuropathie-Syndrom ließ sich nicht bestätigen, eine periphere arterielle<br />
Verschlusskrankheit wurde ausgeschlossen. Die Diagnose wurde histologisch<br />
bestätigt. Das Granuloma anulare, die Sarkoidose oder das Xanthom<br />
müssen in die Differenzialdiagnose einbezogen werden.<br />
Eine Vakuum-Versiegelung wurde an beiden Fußrücken über 1 Woche<br />
appliziert. Anschließend lokale Anwendung von Tacrolimus Salbe 0.1%<br />
2x tgl. Der Hautbefund verbesserte sich innerhalb von 3 Wochen deutlich.<br />
Angesichts des üblicherweise chronischen und schmerzhaften Verlaufes<br />
der Erkrankung und der damit verbundenen Einschränkung der<br />
Lebensqualität der Patienten, sehen wir in der bei uns durchgeführten,<br />
erfolgreichen Kombinationstherapie von Vakuum-Versiegelung und lokaler<br />
Tacrolimus-Applikation eine erfolgversprechende Therapieoption.<br />
P18/21<br />
Cetuximab: Akneiforme Hautveränderungen bei Patienten mit<br />
Kolon-Karzinom<br />
Vitez L 1 , Lochno M 1 , Wozel G 1<br />
1 Universitätsklinikum Carl Gustav Carus der Technischen Universität<br />
Dresden, Klinik und Poliklinik für Dermatologie, Dresden, Germany<br />
Cetuximab, ein rekombinanter monoklonaler Antikörper, wirkt durch<br />
Blockierung des epidermalen Wachstumsfaktorrezeptors (EGF-R). Eingesetzt<br />
wird er bei metastasierten Kolonkarzinomen.Wie bei Antagonisten<br />
epidermaler Wachstumsfaktoren treten unter Cetuximab häufig unerwünschte<br />
Arzneimittelwirkungen auf. Neben Asthenie, Übelkeit und Erbrechen<br />
ist oft ein akneiformes Exanthem zu beobachten. Die ausgeprägten<br />
Hautläsionen sind für die Lebensqualität dieser Patienten<br />
bedeutsam und daher sollte dieser eine große Beachtung geschenkt<br />
werden.<br />
Wir möchten über vier Patienten mit metastasiertem Sigmakarzinom<br />
unter Cetuximab-Therapie berichten, die mittel- bis schwere akneiforme<br />
Hautveränderungen im Gesicht und Stamm entwickelt haben. Histopathologisch<br />
fanden sich eine fibrosierende Perifollikulitis ohne bakterielle<br />
Infektion. Die Hautveränderungen heilten nach lokaler Behandlung mit<br />
Erythromycin, Isotretinoin und systemischer Doxycyclin-Therapie (100<br />
mg täglich) ab.<br />
Unter Cetuximab können akneiforme Hautveränderungen auftreten,<br />
deren histologisches Bild eine Perifollikulitis zeigt und der selten eine<br />
bakterielle Infektion zu Grunde liegt. Unter einer äusserlichen Therapie,<br />
die der Therapie der Akne entspricht, und bei starker Ausprägung internen<br />
Therapie mit Doxycyclin, kann die unerwünschte Arzneimittelwirkung<br />
von Cetuximab beherrscht werden. Bei ausgeprägtem Befund ist<br />
eine kurzfristige Pausierung der Therapie mit Cetuximab, gelegentlich<br />
aber auch eine dauerhafte Dosisreduzierung oder Beendigung der Therapie<br />
notwendig.<br />
P18/22<br />
Behandlung Porphyria cutanea tarda assoziert bei Hepatitis C mit<br />
Ribavirin und pegyliertem Interferon<br />
Makstiene J 1 , Kondrackiene J 2 , Petkevicius A 3<br />
1 Kaunas Medizinische Universitet, Klinik fur Pathology, Kaunas, Lithuania,<br />
2 Kaunas Medizinische Universitet, Klinik fur Gastroenterologie, Kaunas,<br />
Lithuania, 3 Kaunas Medizinische Universitet, Dermatologie und<br />
Veneralogie, Kaunas, Lithuania<br />
Anamnese: 40jähriger Patient. 8 Jahre Ausschläge auf den Händen,Gesicht<br />
und Nacken. Auf den traumierten Stellen entspringen die Blasen.<br />
Im Jahre 2006 05 ist Hepatitis festgestellt.Im Jahre 2006 06 ist Leberbiopsie<br />
durchgeführt.<br />
Hautbefund: Auf den dorsalen Händenoberflächen zeigen sich Erosionen,<br />
hämorrhagischen Krusten,einzelne Blasen und Bläschen von bis zu<br />
1,5cm Durchmesser,hyperpigmentische Flecken,Narben und Milien. Auf<br />
dem Gesicht und Nacken hyperpigmentische Flecken und Krusten.<br />
Hystologie:subepidermale Blase mit intaktendermalen Papillen und<br />
spärlichem Infiltrat im Korium. PAS – positives homogenes Material um<br />
die oberflächlichen Blutgefäße. Leberbiopsie: chronische Hepatitis C.<br />
HAI=(A)1+(B)0+(C)1+(D)1=3, fibrosis 2st. Ishak, 1 st METAVIR.<br />
Laborbefunde: Serum: GOT 140U/L, Gamma-T 72 U/L, TBIL 12<br />
umol/1,Ferritin 480µg/1, HCV RNR Genotyp 1b,Viremie HCV RNR<br />
1,22x1016 kopie/ml. Therapie und Verlauf: am Ende August 2006 wurde<br />
mit pegyliertem Interferon-�2b und Ribovirin behandelt. Nach drei Monaten<br />
verringerten sich Viremie und biochemische Blutindexe. Auf den<br />
Händen, auf dem Gesicht verblieb Hyperpigmentation und Milien.<br />
JDDG | Supplement 2 ˙ 2007 (Band 5)<br />
Kommentar: Porpyhyria sind vererbter oder erworbter Porpyhyrinwechselsdefekt.<br />
Am häufigsten vorkommende ist Porphyria cutanea<br />
tarda (PCT), die vererbte oder erworbte Defekt der Leberfermenten und<br />
Uroporphyrinogendecarboxylasedefekt bewirkt. PCT provoziert Alkohol,<br />
chlorierte aromatische Hydrokarbonaten, Estrogenen usw. Im<br />
Deutschland und Holand sind bei 8-18% Betroffenen mit PCT Hepatitis<br />
C Markern festgestellt. Man nimmt an, dass HCV ein aus pathogenischen<br />
Faktoren ist. In diesem konkreten Fall, beruhend auf objektiven Befunden,<br />
wird spezifische Behandlung wegen chronischer Hepatitis aufgenommen.In<br />
der Literatur beschrieben ist,wie bei der Behandlung mit Interferon<br />
wurde therapischer Effekt gewonnen. Aber PCT ist sehr wenig<br />
beschrieben, die mit Ribovirin behandelt wurden. Die Behandlung wird<br />
48 Wochen dauern.<br />
P18/23<br />
Therapie einer disseminierten erosiven pustulösen Dermatose mit<br />
Dapson<br />
Ma HL 1 , Eickelmann M 1 , Bonsmann G 1 , Metze D 1 , Luger TA 1 , Steinhoff M 1<br />
1 Universitätsklinikum Münster, Klinik und Poliklinik für Hautkrankheiten,<br />
Münster, Germany<br />
Wir berichten über eine 76jährige Kaukasierin mit rezidivierenden erosiven<br />
pustulösen Hautveränderungen am linken Fuß nach Zehamputation<br />
aufgrund einer Osteomyelitis.Trotz längerer systemischer Gabe verschiedener<br />
Antibiotika (intravenös, oral) kam es zu einem Progress der<br />
Hautveränderungen mit Ausbreitung auf das Capilitium, den Intertrigines<br />
und der Mundschleimhaut. Die Läsionen konnten auch nach Verbrennung<br />
mit einem Bügeleisen am Arm getriggert werden. Bakteriologische<br />
Abstriche zeigten lediglich eine normale Hautflora, die<br />
mykologische Diagnostik fiel negativ aus.In der Histologie fielen zahlreiche<br />
neutrophile und eosinophile Granulozyten auf, die direkte und indirekte<br />
Immunfloreszenz waren unauffällig.Klinisch und histologisch stellten<br />
wir die Diagnose einer erosiven pustulären Dermatose. Nach lokaler<br />
Behandlung mit Dermoxin heilten die Läsionen innerhalb weniger Tage<br />
bis auf einzelne Pusteln ab.Aufgrund leichterer Rezidive und der histologischen<br />
Dominanz neutrophiler Granulozyten leiteten wir eine immunmodulatorische<br />
Behandlung mit Dapson ein. Hierunter kam es zu einer<br />
schnellen Abheilung, über 9 Monate zu keinem Rezidiv. Die erosive pustuläre<br />
Dermatose ist eine sehr seltene, nicht-infektiöse Erkrankung unklarer<br />
Ätiologie, die histologisch durch eosinophile und neutrophile Infiltrate<br />
sowie Abszessen charakterisiert ist. In der Literatur wurde bislang<br />
die Beteiligung des Capillitiums, der Unterschenkel und des Fußes beschrieben,<br />
jedoch nicht der Intertrigines oder der Mundschleimhaut. Pathophysiologisch<br />
scheinen lokale Traumata wie Operationen,Hauttransplantationen<br />
oder Kryotherapie eine Rolle als Triggerfaktor zu spielen.<br />
Wir berichten erstmalig über die erfolgreiche Behandlung der erosiven<br />
pustulären Dermatosis mit Dapson, einer wichtigen Differenzialdiagnose<br />
pustulöser Dermatosen.<br />
P18/24<br />
Erfolgreiche Immunadsorptionsbehandlung des Pemphigus<br />
vulgaris mit dem Therasorb Immunglobulinadsorber<br />
Günther C 1 , Laske J 1 , Frind A 2 , Meurer M 1 , Julius U 2 , Pfeiffer C 1<br />
1 Universitätsklinikum der TU Dresden, Klinik und Poliklinik für<br />
Dermatologie, Dresden, Germany, 2 Universitätsklinikum der TU<br />
Dresden, Medizinische Klinik und Poliklinik III, Dresden, Germany<br />
Pathogenetische Ursache des Pemphigus vulgaris (Pv) sind Autoantikörper<br />
(Ak) gegen Desmogleine. Die Standardtherapie des Pv mit Immunsuppressiva<br />
unterbindet die Ak-Synthese. Bei langfristigen Verläufen ist<br />
die immunsuppressive Therapie durch bestehende Kontraindikationen<br />
und/oder ungenügende Wirksamkeit begrenzt. Hier kann die Entfernung<br />
der im Blut zirkulierenden Antikörper mittels Immunadsorption<br />
eine Remission induzieren. Wir stellen die erfolgreiche Immunadsorptionsbehandlung<br />
bei einer multimorbiden Patientin mit therapierefraktärem<br />
Pv vor. Vortherapie mit MTX 20mg/Woche oder Mycophenolatmofetil<br />
2g/d und Steroiden 1mg/kgKG kontrollierte die ausgeprägten<br />
Schleimhauterosionen und schubweise Blasenbildung am Körperstamm<br />
(Ak-Titer 1:640) nicht. Die zusätzliche Therapie mit IVIG und Plasmapherese<br />
induzierte keine Remission. Wir leiteten eine Immunadsorption<br />
mit dem Therasorb Immunglobulinadsorber ein. Er enthält an eine<br />
Säule gebundene polyklonale Schafantikörper gegen humane Immunglobuline.<br />
Unter Fortsetzung der medikamentösen Therapie wurde die