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abstraktband - Berufsverband Niedergelassener Chirurgen

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S78 Vorträge – Kurse – Theorie und Praxis<br />

Ad 2) Viele Erkrankungen im reproduktionsfähigen Alter sind durch<br />

eine Polychemotherapie und/oder eine Strahlentherapie heilbar.<br />

Diese Behandlungen können aber, je nach Präparat, Dosis und<br />

Dauer der Behandlung sowie der individuellen Empfindlichkeit<br />

des Patienten eine mehr oder minder starke, vorübergehende<br />

oder dauerhafte Spermatogenesestörung bedingen. Das Ausmaß<br />

dieser Fertilitätsminderung ist nicht vorhersehbar. Viele der<br />

betroffenen Patienten haben zum Zeitpunkt der Tumorerkrankung<br />

noch keinen Kinderwunsch. Deshalb ist eine Kryokonservierung<br />

von Spermien vor Behandlungsbeginn zu empfehlen,<br />

um dem Patienten eine spätere Fortpflanzung zu ermöglichen.<br />

Ad 3) Hier ist zwischen dem genetischen Risiko, das die Tumorerkrankung<br />

bzw.die Behandlung mit sich bringen, sowie dem Risiko der<br />

gewählten assistierten Reproduktionsmaßnahme zu unterscheiden.<br />

Bezüglich des letztgenannten Aspekts konnte bisher bei onkologischen<br />

Patienten kein erhöhtes genetisches Risiko bei Verwendung<br />

kryokonservierter Spermien nachgewiesen werden.<br />

K07/11<br />

Lebensalter und Fertilität<br />

Köhn F-M 1<br />

1 Andrologicum München, München, Germany<br />

Die Bevölkerung in Deutschland hat in den letzten 50 Jahren einen<br />

grundlegenden Wandel der Altersstruktur erlebt. Betrug der Anteil der<br />

unter 20jährigen Menschen 1950 noch 30.4%, so lag er 1998 nur noch<br />

bei 21.4%. Gleichzeitig nahm der Anteil der über 60jährigen Bevölkerung<br />

innerhalb dieser 50 Jahre von 14.6% auf 22.4% zu. Im Jahre 2000<br />

lebten in Deutschland 13.7 Millionen Menschen über 65 Jahre.<br />

Die zunehmende Lebenserwartung von Männern führt natürlich auch<br />

zu Änderungen bezüglich der Einstellung zu Vaterschaften im höheren<br />

Lebensalter.<br />

Erwerbstätigkeit beider Partner, berufliche Karrieren, hohe Kinderkosten<br />

und z.T. auch konsumorientierte Lebensstile haben darüber hinaus dazu<br />

geführt, dass das Alter der Eltern immer weiter ansteigt. Innerhalb von<br />

weniger als 10 Jahren erhöhte sich das Alter der Frauen bei Geburt ihres<br />

ersten Kindes von 26.9 Jahre (1991) auf 28.7 Jahre (1998).Es fällt auf,dass<br />

Männer bei Heirat 1991 im Durchschnitt noch 28.5 Jahre alt waren,<br />

während ihr Alter 2000 schon 31.2 Jahre betrug.<br />

Im Gegensatz zu Frauen verlieren Männer im Verlaufe der Alterungsprozesse<br />

nicht zwangsläufig ihre Fähigkeit zur Reproduktion. Holstein<br />

(1986) fand in seinen histologischen Untersuchungen an Hoden von<br />

200 Männern zwischen 65 und 93 Jahren noch in 90% eine Produktion<br />

reifer Spermatiden, obwohl altersassoziierte morphologische Veränderungen<br />

der Tubuli seminiferi nachweisbar waren.<br />

Vergleiche zwischen männlichen Populationen im 3. und 5. Lebensjahrzehnt<br />

zeigen Reduktionen von Ejakulatvolumen, Motilität und normaler<br />

Morphologie zwischen 3% und 37%.Wesentlich schwieriger ist die Beurteilung<br />

bezüglich einer Assoziation zwischen väterlichem Alter und<br />

Schwangerschaftsraten bzw. „time to pregnancy”. Die meisten Studien<br />

berücksichtigten hierbei nicht wesentliche maternale Einflußgrößen<br />

wie z. B. Alter der Partnerinnen. Die wenigen aussagekräftigen Untersuchungen<br />

deuten auf eine verlängerte „time to pregnancy” und reduzierte<br />

Schwangerschaftsraten bei älteren Vätern hin. Haidl et al. verglichen<br />

Spermatozoenfunktionen wie akrosomale Reaktion,<br />

Akrosinaktivität und Chromatinkondensation von älteren Vätern (45-69<br />

Jahre) mit den entsprechenden Ergebnissen bei jüngeren Vätern (26-35<br />

Jahre). Hierbei ergaben sich keine Unterschiede der Parameter. Somit ist<br />

auch erklärbar, warum die Schwangerschaftsraten nach IVF oder ICSI mit<br />

zunehmendem väterlichen Alter nicht abzunehmen scheinen. Bei der<br />

Beratung älterer Männer vor Anwendung von Methoden der assistierten<br />

Reproduktion ist aber zu berücksichtigen, dass mit steigendem paternalen<br />

Alter die Abortraten z. B. nach IVF zunehmen. So stieg die Abortrate<br />

von 5% bei unter 31jährigen Männern auf ca. 27% bei über<br />

51jährigen Männern. Ein Anstieg der Abortraten ist aber auch nach<br />

spontaner Konzeption besonders dann zu beobachten, wenn mütterliches<br />

und väterliches Alter > 35 Jahre bzw. > 45 Jahre betragen.<br />

Das Risiko für autosomal-dominante Mutationen bei Kindern von älteren<br />

Männern steigt von 0.22/1000 Entbindungen bei 45jährigen Vätern. Untersuchungen<br />

an Spermatozoen älterer Männer zeigen aber, dass die<br />

Aneuploidie-Raten sich nicht von denen jüngerer Männer unterscheiden.<br />

JDDG | Supplement 2 ˙ 2007 (Band 5)<br />

K08 – Allergologie in vitro und in vivo<br />

K08/01<br />

Neue Erkenntnisse in der Immunologie als Basis für die allergologische<br />

Diagnostik<br />

Mempel M 1<br />

1 Technische Universität München, Klinik und Poliklinik für Dermatologie<br />

und Allergologie am Biederstein, München, Germany<br />

Das Verständnis der molekularen immunologischen Vorgänge bei der<br />

Sensibilisierungs- und Effektorphase allergologischer Erkrankung ist zur<br />

wichtigen Voraussetzung für eine gezielte Diagnostik und umfassende<br />

Therapie allergologischer Krankheitsbilder geworden. Dieses Grundlagenwissen<br />

ist jedoch einem raschem Wandel unterworfen so dass es<br />

kaum möglich ist, mit der gesamten Entwicklung im Fachgebiet Schritt<br />

zu halten. Der Vortrag wird versuchen, neueste Entwicklungen der T-<br />

Zellsubtypen-Analyse (T-reg, TH-17), des B-Zell-Repertoires (long living<br />

plasma cells), aber auch die Fortschritte in der Herstellung rekombinanter<br />

Allergene zu diskutieren und ihre praktischen Anwendungen an Beispielen<br />

darzustellen.<br />

K08/02<br />

Diagnose und Therapie der Bienen- und Wespengiftallergie<br />

Ollert M<br />

Klinik und Poliklinik für Dermatologie u. Allergologie am Biederstein<br />

Technische Universität München<br />

K08/03<br />

Bedeutung der Mikro-Array Technologie in der allergologischen<br />

Diagnostik<br />

Baron JM 1<br />

1 RWTH Aachen, Hautklinik, Aachen, Germany<br />

Microarrays gewinnen derzeit aufgrund ihrer vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten<br />

in den unterschiedlichsten Gebieten der Forschung und<br />

Entwicklung wie auch der allergologischen Diagnostik an Bedeutung.<br />

Microarrays sind plane Träger, auf deren Oberfläche eine Vielzahl unterschiedlicher,<br />

aber in ihrer Position bekannter und adressierbarer DNA-<br />

Moleküle, Oligonukleotide oder Proteine immobilisiert sind. Seit wenigen<br />

Jahren steht zum Nachweis der Transkripte aktivierter Gene die<br />

cDNA- und Oligonukleotid-Array- und zum Nachweis der Proteine aktivierter<br />

Gene die Antikörper-Array-Technologie zur Verfügung. Da die<br />

molekularen Mechanismen der Pathogenese von allergischen Reaktionen<br />

in vielen Aspekten ungeklärt sind, bieten neue Array-Technologien<br />

die Möglichkeit der Identifizierung von Markergenen und ermöglichen<br />

so die Entwicklung von neuen Therapiestrategien sowie von Prognoseund<br />

Diagnosesystemen. Antigen- oder Allergenarrays bieten die Möglichkeit<br />

der semiquantitativen Analyse von Immunglobulinen wie IgE<br />

oder IgG aus humanen Serumproben und werden bereits in der allergologischen<br />

Diagnostik eingesetzt. Vorteile dieser Techniken sind die geringe<br />

Menge an benötigtem Serum, deshalb können diese Analysen<br />

auch mit kapillar entnommenen Blutproben durchgeführt werden. Probleme<br />

dieser neuen Technologien bestehen noch bei der Standardisierung,<br />

außerdem ermöglichen die Untersuchungen keine absoluten<br />

Quantifizierungen. Die Nutzung der Mikroarrays im klinischen Einsatz<br />

wird sich aber wahrscheinlich nur dann durchsetzen, wenn es gelingt,<br />

kostengünstige stabile Systeme zu etablieren, deren Qualitätsstandards<br />

in allen Aspekten vergleichbar mit den bereits etablierten Technologien<br />

sind. Im Bereich der Grundlagenforschung sind Mikroarrays bereits ein<br />

essentielles Standardwerkzeug.<br />

K08/04<br />

Nahrungsmittelallergien – aktuelle Erkenntnisse für Diagnostik<br />

und Therapie<br />

Ott H 1<br />

1 Universitätsklinikum Aachen, Klinik für Dermatologie und Allergologie,<br />

Aachen, Germany<br />

Nahrungsmittelallergien werden bei ca. 1 % der Erwachsenen, ca. 8 % aller<br />

Kinder sowie bei bis zu 35 % der Patienten mit Atopischem Ekzem be-

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