29.11.2012 Aufrufe

abstraktband - Berufsverband Niedergelassener Chirurgen

abstraktband - Berufsverband Niedergelassener Chirurgen

abstraktband - Berufsverband Niedergelassener Chirurgen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

S26 Vorträge – Arbeitsgemeinschaften und assoziierte Gesellschaften<br />

tig bestehenden bleibenden Körperschäden und Behinderungen weiterhin<br />

der Behandlung, Rehabilitation und Betreuung bedürfen.<br />

Kaum eine andere Krankheit ist von so vielen Vorurteilen und irrationalen<br />

Vorstellungen betroffen wie die Lepra. Auch in Zeiten weltweit abnehmender<br />

Krankheitszahlen und Aufklärung durch Massenmedien<br />

halten sich diffuse Ängste und Reaktionsweisen im Unterbewusstsein<br />

vieler Menschen. Die Botschaft Lepra ist heilbar! wird zwar<br />

wahrgenommen, aber vielfach nicht verinnerlicht. Medizinisches Fachpersonal<br />

ist hiervon nicht ausgeschlossen.Häufig wird Lepra mit Unreinheit<br />

in Verbindung gebracht, in religiösem Kontext auch als eine Bestrafung<br />

Gottes für vorangegangenes Fehlverhalten interpretiert. Daraus<br />

erwachsen Probleme, die weit über die physischen Beeinträchtigungen<br />

hinausgehen. Gesellschaftliche Ausgrenzung stellt für die Betroffenen<br />

häufig eine größere Beeinträchtigung ihres täglichen Lebens dar als die<br />

akute Erkrankung und ihre Spätfolgen selbst. Stigmatisierung durch das<br />

Umfeld des Patienten und Scham der Betroffenen belasten jedoch nicht<br />

nur das erkrankte Individuum, sondern haben auch einen direkten Einfluss<br />

auf die Effizienz von Lepra-Kontrollprogrammen. Dieses Muster<br />

ähnelt sich – bei allen kulturellen Unterschieden – in nahezu sämtlichen<br />

von Lepra betroffenen Populationen weltweit. In allen Stadien ihrer Erkrankung<br />

(und oft genug auch noch nach erfolgreicher Therapie – nicht<br />

selten lebenslang) leiden Patienten unter gravierenden Einschränkungen<br />

ihrer physischen und sozialen Mobilität, ihrer Freizeit-Aktivitäten<br />

und ihrer Möglichkeiten, an gesellschaftlichen und religiösen Veranstaltungen<br />

teilzunehmen. Freundschaften und Eheschließungen unterliegen<br />

oftmals ebenso starken Einschränkungen wie die Ausübung der beruflichen<br />

Tätigkeit. Kindern wird nicht selten der Schulbesuch und der<br />

Kontakt mit Spielkameraden jahrelang untersagt.<br />

Mit ihrer Kombination aus körperlicher und sozialer Beeinträchtigung<br />

stellt die Lepra einen Sonderfall unter den Krankheiten dar.Von teils ausgeprägter<br />

Stigmatisierung sind Patienten auch in Kambodscha betroffen,<br />

einem Land, welches durch jahrzehntelangen Bürgerkrieg und eine<br />

hierdurch bedingte weithin unzureichende Infrastruktur in besonderer<br />

Weise benachteiligt ist.<br />

AKS15/06<br />

Der venerologische Patient – Wandel vom Gefangenen zum freien<br />

Menschen<br />

Meigel W<br />

Hautarztpraxis, Hamburg<br />

AKS15/07<br />

Künstler erleben als Patienten die Dermatologie<br />

Geiges ML 1<br />

1 Universitätsspital und Universität Zürich, Dermatologische Klinik und<br />

Medizinhistorisches Institut, Zürich, Switzerland<br />

Die Geschichte des medizinischen Spezialfaches der Haut- und Geschlechtskrankheiten<br />

wird, wie dies in der allgemeinen Medizingeschichte<br />

über viele Jahrzehnte üblich war, vor allem aus ärztlicher und<br />

wissenschaftlicher Perspektive bearbeitet und dargestellt. Als Quellen<br />

dienen dabei in erster Linie wissenschaftliche Fachliteratur sowie biographische<br />

und autobiographische Texte meist bekannter, für die Entwicklung<br />

des Faches als wichtig angesehener Ärzte und Wissenschaftler.<br />

Diese Darstellungen beleuchten allerdings einseitig die Entwicklung der<br />

akademischen Dermatologie und zeigen nur einen Teilaspekt des medizinischen<br />

Umganges mit Hautkrankheiten.<br />

Erst im letzten Jahrzehnt ist der historischen Betrachtung des Patienten<br />

im Sinne einer „Medizingeschichte von unten” vermehrt Aufmerksamkeit<br />

gewidmet worden. Schwierigkeiten ergeben sich schon bei der Suche<br />

nach Quellen, da persönliche Patientenberichte selten verfasst und<br />

noch viel seltener bewahrt und archiviert werden. Ein möglicher Zugang<br />

zum dermatologischen Patienten von früher und heute kann dessen<br />

künstlerische Auseinandersetzung mit der eigenen erkrankten Haut<br />

oder mit seinen Erfahrungen mit Personen, Institutionen und Therapien<br />

aus dem Bereiche der Dermatovenerologie darstellen. Streiflichter aus<br />

Literatur und Bildkunst illustrieren diesen Zugang.<br />

JDDG | Supplement 2 ˙ 2007 (Band 5)<br />

AKS15/08<br />

Das Psoriatiker-Freibad in Wien – Selbsthilfe gegen Ausgrenzung<br />

Scholz S 1<br />

1 Schwerpunktkrankenhaus Wiener Neustadt, Abteilung für Dermatolo-<br />

gie, Wiener Neustadt, Austria<br />

Patienten mit Psoriasis leiden in Abhängigkeit von der Ausdehung der<br />

Erkrankung an einer mittleren bis starken Beeinträchtigung der Lebensqualität.<br />

Die in weiten Kreisen der Bevölkerung vorhandene Vorstellung<br />

von der Infektiösität von Hauterkrankungen wie z. B. der Psoriasis bedingt<br />

häufig eine Stigmatisierung und soziale Ausgrenzung von Psoriatikern.<br />

Selbsthilfegruppen wollen einerseits die Erkrankten bei der<br />

Krankheitsbewältigung unterstützen und andererseits die Aufmerksamkeit<br />

der Öffentlichkeit auf die Erkrankung und den Leidensdruck der Betroffenen<br />

richten. Der Psoriatiker-Verein PSO-Austria wurde 1981 gegründet<br />

und hat derzeit österreichweit ca. 500 Mitglieder. Eine der<br />

Initiativen des Vereins war 1985 die Gründung eines Freibades für Psoriatiker<br />

in Wien.Das Bad ist in ruhiger,landschaftlich schöner Lage an der<br />

Alten Donau gelegen. Hier können sich die Psoriatiker mit ihren Angehörigen<br />

und Freunden frei bewegen, schwimmen, hilfreiche Sonnenbäder<br />

nehmen und finden gegenseitiges Verständnis und Akzeptanz. In<br />

regelmäßigen Abständen wird zu Veranstaltungen und Treffen eingeladen,<br />

die zum regen Vereinsleben gehören.Obwohl das Bad von mehreren öffentlichen<br />

Bädern umgeben ist,bevorzugen die Psoriatiker ihre eigene Anlage.<br />

Das Psoriatiker-Freibad in Wien ist die einzige Einrichtung dieser Art in<br />

Österreich und Deutschland. Die Existenz dieses Bades ist nicht nur<br />

Ausdruck der Aktivität der Selbsthilfegruppe PSO-Austria sondern auch<br />

Hinweis auf das noch immer zu geringe Verständnis für Psoriasispatienten<br />

in unserer Gesellschaft.<br />

AKS15/09<br />

Leben mit Psoriasis – gestern und heute<br />

Meise F<br />

Psoriasis-Selbsthilfegruppe , Dresden<br />

AKS15/10<br />

70 Jahre Fotodokumentation an der Universitätshautklinik<br />

Münster – Fotographische Archivierung von 1937 bis 2007<br />

Ständer H 1 ,Wissel P 1 ,Bückmann J 1 ,Luger TA 1 ,Ständer S 1<br />

1 Universitätsklinikum Münster,Klinik und Poliklinik für Dermatologie,Münster,<br />

Germany<br />

In der Dermatologie hat die Dokumentation der Effloreszenzen und Verläufe<br />

von Erkrankungen einen besonderen Stellenwert. Daher war die<br />

Lehre und Forschung innerhalb des Fachs eng mit der Entwicklung der<br />

bildgebenden Dokumentationsformen verbunden. Bis Ende des 19.<br />

Jahrhunderts wurde dieses durch Moulagen oder Zeichnungen gewährleistet.<br />

Danach revolutionierte die Fotographie die medizinische<br />

Bilddokumentation. Umfassende Dokumentationen von Erkrankungen<br />

und Heilungserfolgen waren innerhalb weniger Jahre für die meisten<br />

Kliniken möglich. An den Kliniken wurden die Moulageure durch Fotographen<br />

ersetzt.Auch die Qualität der Fotographie hat von der Schwarz-<br />

Weiß-Fotographie bis zur digitalen Fotographie eine wesentliche Entwicklung<br />

durchlaufen und damit die Darstellung dermatologischer<br />

Krankheitsbilder weiter verbessert.Waren zu Beginn der Fotographie bis<br />

zum Ende des 20. Jahrhunderts noch große Archive und Räumlichkeiten<br />

zur Lagerung der Fotoplatten und des Filmmaterials sowie zur Unterbringung<br />

der großen Entwicklungssysteme erforderlich, so machte die<br />

moderne digitale Fotographie des 21. Jahrhunderts eine platzsparende<br />

Fotoarchivierung auf digitalen Speichermedien möglich. Die Münsteraner<br />

Hautklinik wurde als jüngste Universitätsklinik Deutschlands 1925<br />

gegründet.Ab diesem Zeitpunkt wurden alle bildgebenden Dokumente<br />

archiviert und bestehen noch heute zu großen Teilen in einer umfangreichen<br />

Sammlung. Die Fotographischen Dokumente lassen sich bis<br />

zum Jahr 1937 zurückverfolgen. Die abgelichteten Diagnosen umfassen<br />

die gesamte Breite des heutigen Spektrums. Jedoch sind insbesondere<br />

von infektiösen Erkrankungen im Vergleich zur heutigen Zeit schwerere<br />

Verläufe dokumentiert. Die Entwicklung der fotographischen Dokumentation<br />

soll anhand von 70 Jahren Münsteraner Fotodokumentation<br />

dargestellt und präsentiert werden.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!