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TN 50 - Gemeinnütziger Verein Tiegenhof - Kreis Großes Werder eV

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Stadt Danzig.<br />

Das Ortseingangsschild über dem Heck des Wagens trägt die Beschriftung: Stadt Ostseebad<br />

Zoppot, darunter: Freie Stadt Danzig.<br />

Auf dem Bild zu erkennen steht eine Leiter gegen den Baum gelehnt. Die stellte der kontrollierende<br />

Zöllner gegen den LKW, der über die Grenze nach Polen einreisen will, um die Ladung zu<br />

kontrollieren.<br />

Der Zoll<br />

Im Versailler Vertrag Artikel 104 Absatz 1 ist festgelegt, daß die Freie Stadt Danzig in das<br />

polnische Zollgebiet aufzunehmen ist.<br />

Im Freistaat kam vorwiegend in Polen hergestellte Artikel in die Geschäfte. Südfrüchte zum<br />

Beispiel und weitere Produkte, die Polen nur gegen Devisen beschaffen konnte, wurde selten und<br />

teuer angeboten. Kleidung, Lederwaren, Haushaltsgeräte und Glas-, Porzellan- und Emaillegeschirr<br />

"Made in Polen" war durchweg von minderer Qualität, verglichen mit Artikeln "Made in<br />

Germany".<br />

Anlaß genug, solche Artikel für den feineren Bedarf im "Reich" einzukaufen.<br />

Für den Einkauf im Deutschen Reich brauchte man Reichsmark; im Freistaat Danzig konnte man<br />

für Reichsmark einkaufen, in Deutschland aber nicht für Danziger Gulden.<br />

Für meine Eltem- und Großelterngeneration galt nach der Abtrennung vom Deutschen Reich die<br />

Devise: Wir haben immer im Marienburg eingekauft, wir werden auch weiterhin in Marienburg<br />

einkaufen!<br />

Zum Wareneinkauf hinzu kamen die Kosten für Fach- und Zahnärzte, . auch für<br />

Krankenhausrechnungen, an die ich mich erinnere. Krankenversichert waren wir nicht, es war also<br />

kein Überweisungsschein vom Hausarzt aus dem Ausland "Freie Stadt Danzig" vorzulegen; die<br />

Liquidation wurde bar bezahlt.<br />

Danziger Zollamt Kalthof, erbaut 1920.<br />

V or dem Ge bäude ein<br />

Omnibus der Kraftpost<br />

Marienburg - Danzig. Der<br />

Bus fuhr über Neuteich und<br />

<strong>Tiegenhof</strong>, dann Richtung<br />

Nordwesten. In Rote Bude<br />

oder Nickelswalde über die<br />

Weichsel nach Danzig.<br />

Diese Route umging die<br />

Strecke durch Polen von<br />

Dirschau bis Mühlbanz.<br />

Reisende aus dem <strong>Werder</strong><br />

nach Danzig brauchten<br />

somit keinen Reisepaß.<br />

Das Zollamtsgebäude steht<br />

auf der "richtigen" .<br />

Straßenseite: Der polnische<br />

Zoll kontrollierte<br />

Fußgänger und Fahrzeuge, die in den Freistaat einreisen wollten. Ausreisende wurden in der Regel<br />

durchgewunken. Insofern ist diese Fotoaufnahme typisch für den Grenzverkehr an diesem<br />

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