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TN 50 - Gemeinnütziger Verein Tiegenhof - Kreis Großes Werder eV

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Dieses Mal war es ein richtiger Abschied von der geliebten, alten Heimat. So gehen wir wieder<br />

unserem alltäglichen Leben nach, wo immer das auch ist.<br />

Am 12. April 1945 wurden wir von Nickelswalde eingeschifft, heimatlos und ohne Ziel. Nach<br />

Tagen auf der Ostsee erreichten wir Kopenhagen in Dänemark. Opa Regier starb vier Wochen<br />

später. Nach einem halben Jahr wurde das Lager in Kopenhagen aufgelöst. In Rom I in Jütland war<br />

unser zweites Flüchtlingslager und nach eineinhalb Jahren wurde auch dieses aufgelöst. Wir kamen<br />

dann bis September 1948 nach Oksböl in unser letztes Lager. Wurden dann nach Rheinlandpfalz in<br />

die Nähe von Enkenbach umgesiedelt. Heute eine bekannte Mennonitensiedlung, in der meine<br />

Eltern Ihre Rentner Jahre verlebten.<br />

Mit kaunl vierzehn Jahren bin ich in Neuhemsbach in die Dorfbäckerei als Lehrling eingetreten.<br />

Nach drei Jahren machte ich meine Gesellenprüfung und zog nach Zweibrücken um, wo meine<br />

Eltern einen kleinen Bauernhof gepachtet hatten. Ich arbeitete dann in einer Bäckerei in<br />

Zweibrücken bis zum Jahre 1959. Da hatte ich die Gelegenheit nach den USA auszuwandern und<br />

diese Gelegenheit habe ich wahrgenommen. Zuvor war ich für ein Jahr 1956 - 1957 als Trainee in<br />

Amerika mit dem MCC. Es war, wie man sagte, ein Jugendaustausch. Etliche von uns Jungen<br />

schafften auf Farmen in den verschiedenen Staaten, und so wurde das alte Bauernblut in den Adern<br />

aufgeweckt. Es war eine andere Welt für mich. Nach meiner Rückkehr nach Deutschland 1957 war<br />

nichts mehr dasselbe. Da ich irgendwie einen Vergleich mit Amerika hatte, war der Entschluß nach<br />

Amerika auszuwandern ziemlich einfach.<br />

Am 25. Februar 1959 kam ich in New York an. Nach zwei Tagen Busfahrt erreichte ich die Farm,<br />

auf der ich sechs Monate als Trainee war, in Beatrice Nebraska. Blieb dort ein Jahr und bin dann<br />

nach Kansas in den Bezirk Hawey County gezogen, wo ich auch heute meinen festen Wohnsitz<br />

habe. Die ersten zweieinhalb Jahre verbrachte ich auf einer Farm, bis mein Englisch etwas besser<br />

wurde. Heute sind es fünfzig Jahre her, als ich eine neue Heimat fand. Ich habe es nie bereut, diesen<br />

großen Sprung im Leben unternommen zu haben. 1970 habe ich geheiratet, Carolyn ist eine<br />

gebürtige Kansaserin. Seit 2000 sind wir Rentner und leben heute im Rentnerviertel von Hesston<br />

Kansas. In den fünfzig Jahren haben wir beide viele Reisen nach Deutschland unternommen und im<br />

August ist noch mal eine Reise geplant.<br />

Im Jahre 1980 kauften wir<br />

uns 7 acer Land, hier in der<br />

Nähe von Hesston und ein<br />

Jahr später wurde gebaut<br />

und so entstand das<br />

Arabergestüt Birkenhof.<br />

Damit war meIn<br />

Lebenstraum erfüllt. Ein<br />

bißchen Westpreußen<br />

nahm ich mit nach Kansas.<br />

1985 kaufte ich meine erste<br />

reinrassige Araberstute,<br />

eine Fuchsstute mit Blesse<br />

und drei weißen Socken,<br />

mein Traumpferd, und so<br />

begann meine Pferdezucht.<br />

Es war nur eIne<br />

Hobbyfarm. Meine<br />

Arabergestüt Birkenhof 1981 - 2008 Hesston, Kansas<br />

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