TN 50 - Gemeinnütziger Verein Tiegenhof - Kreis Großes Werder eV
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I.Tag<br />
Wir starten in Berlin. Unser Quartier wollen wir für die kommenden Tage in Siemjany am<br />
westlichen Ufer des Geserichsee aufschlagen. Bis dahin müssen wir nur noch <strong>50</strong>0 km fahren. In<br />
Küstrin überqueren wir die Grenze nach Polen. Die Grenzanlage erscheint uns wie aus einem<br />
anderen Jahrhundert. Keine Grenzer, kein Zoll, eigentlich rein gar nichts. Selbst die Landschaft<br />
ändert sich nicht. Später schon, denn es gibt hier viel nlehr Birken und viel vielmehr Störche. Fehlt<br />
nur der Euro, aber das ist nur noch eine Frage der Zeit. In SchneidemühllPila ist Frühstückszeit und<br />
die ersten AHA-Effekte setzen ein, denn alle <strong>Kreis</strong>verkehre heißen hier wie eine bekannte<br />
ostdeutsche Kaffeesorte - Rondo. Mittags sind wir in Brombergl Bydgosz und bewundern eine<br />
wunderschön restaurierte Altstadt. Hier zeigt sich, dass die polnischen Restaurateure zu den besten<br />
der Welt zählen, das Rathaus und die Altstadt sind wunderschön. Ein wenig später finden wir in<br />
Deutsch Eylau/Ilawa ein schönes Ensemble mit Park und See um Kirche und Rathaus.<br />
Gegen 17.00 Uhr endlich angekommen, werden wir durch den freundlichen, deutsch sprechenden<br />
Vermieter begrüßt. Aber offensichtlich gehen unsere und seine Ansichten zur Qualität von<br />
Ferienwohnungen weit auseinander. Kurz gesagt, der Rasen vor denl Haus war in Ordnung. Es<br />
sollte aber unsere einzige Pleite bleiben. Schnell ist uns klar, wir würden weiter ziehen, gleich<br />
morgen früh.<br />
2. Tag<br />
Unser nächstes Ziel ist Marienburg/Malbork. Auf dem Weg dorthin haben wir noch etwas zu<br />
erledigen. Die Ortsnamen FreystadtlKisielice, Gr. BellschwitzlBaloszyce, Faulen/Ulnowo,<br />
Rosenberg/Susz und HarnaulKlimy kommen in den Geburts-, Tauf- und Hochzeitsurkunden vor.<br />
Wir wollen wenigsten "Witterung" aufnehmen, um eine Vorstellung zu bekommen. Und die<br />
bekommen wir dann auch. Die Orte sehen eigentlich noch aus, wie vor hundert Jahren. Hier wohnte<br />
man ärmlich und in bescheidenen Verhältnissen. So richtig hat sich dort nichts getan, dazu sind die<br />
Orte wohl zu klein. Hier stammen vermutlich unsere Vorfahren her, die sich durch Heirat 1909 mit<br />
den mennonitischen Wiebes verbanden.<br />
Wir fahren weiter nordwestlich und kommen durch StuhmlSztum. Dort schauen wir uns die Burg<br />
und das darin befindliche Museum an und lernen schon mal eine Menge über die Gegend im<br />
Kleinen und Westpreußen im Großen.<br />
In Marienburg angekommen, finden wir ohne Probleme ein kleines, feines Hotel für die nächsten<br />
Tage. In dieser bezaubernden Stadt fühlen wir uns wohl. Sie hat etwas sehr Einladendes.<br />
Dass wir uns auf früherem Ordensritter-Gebiet befinden, ist uns schon klar. Aber dass die sich so<br />
eine Riesenburg bauen ließen, grenzt an Gigantismus. "Die spinnen, diese Ritter!". Oder waren das<br />
die Römer? Jedenfalls sind wir absolut überwältigt. Beeindruckend ist auch, dass diese Burg, fast<br />
völlig im 2.Weltkrieg zerstört, durch Polen<br />
derart faszinierend wieder aufgebaut wurde.<br />
Vielleicht ist das die moralische<br />
Fortsetzung ihres Sieges von 1410 über die<br />
Ordensritter, aber das ist eine andere<br />
Geschichte. Mittlerweile zählt die Burg<br />
zum UNESCO-Weltkulturerbe- zu Recht!!!<br />
Auf jeden Fall ist Marienburg eine echte<br />
Empfehlung.<br />
Für die Erkundung der Burg nutzen wir<br />
einen regnerischen Tag, brauchen mehrere<br />
Stunden, hätten aber ebenso mehrere Tage<br />
verweilen können.<br />
In einem der Nebengebäude werden WIr<br />
erstnlalig fündig: A. Wiebe, eIn<br />
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