TN 50 - Gemeinnütziger Verein Tiegenhof - Kreis Großes Werder eV
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4.Tag<br />
Heute müssen wir das Hotel in Malbork verlassen, es ist bereits komplett ausgebucht. Trotzdem<br />
werden wir es noch einmal besuchen müssen, da ein Personalausweis an der Rezeption vergessen<br />
wurde. Kein Problem weiter, die Wege hier sind relativ kurz. Unser heutiges Etappenziel ist der<br />
Besuch eines technischen Denkmals und ganz nebenbei ein neues Quartier zu finden, das in<br />
Richtung Ostsee liegen sollte.<br />
Am Tag zuvor hatten wir in Elbing/Elblag Abfahrtszeiten erkundet und Pläne studiert, an welcher<br />
Stelle wir die S.g. "Schiffsbahn" am besten erreichen würden. Wie es der Zufall will, kommen wir<br />
dann nach einer Zickzackfahrt selbst über Feldwege (das Navi war irgendwie durchgedreht) genau<br />
dort an, wo sich die Schiffe<br />
Kanal aufwärts und<br />
abwärts. begegnen. Die Schiffe<br />
werden nacheinander auf einen<br />
Wagen verbracht, vertäut und<br />
dann per Seilwinde den Abhang<br />
hinauf gezogen bzw. hinab<br />
gelassen. Auf diese Weise<br />
überwinden Schiffe und Boote<br />
etvva 100 Höhenmeter in vier<br />
oder fünf Stationen. Diese<br />
Technik ist bereits mehr als<br />
hundert Jahre alt und wird in den<br />
Somrnermonaten betrieben.<br />
Dass wir sehr interessiert sind,<br />
fällt dem Kapitän des oben<br />
liegenden Schiffes auf und so<br />
lädt er uns gegen ein kleines<br />
Bordgeld (ci 1 0 Zloty) ein, die<br />
Abwärtstour mit zufahren. Eine bleibende Erinnerung und wirklich sehenswert.<br />
Danach gehen wir auf die Suche nach einer weiteren Unterkunft. Wir werden in Stutthof/Sztutowo<br />
fündig. Wir buchen zwei schöne Zimmer und fahren nach einem exzellenten Mittagessen,<br />
wunderbar gebratenem Fisch, zum Ostseestrand.<br />
Der Strand ist leer, wir sind fast die einzigen Besucher. Natürlich wird sich das zum Wochenende<br />
ändern.<br />
Son1ffier, Sonne, Ostseestrand, weißer Sand - was wollen wir mehr. Unsere Frauen trauen sich doch<br />
mit ihren großen Zehen ins Wasser, aber irgend etwas muss sie gebissen haben, mit einem, nein<br />
zwei Sätzen sind sie fast in den Dünen verschwunden. Frauen! MälU1er sind da anders. 14°C<br />
Wassertemperatur kalU1 uns doch nicht abhalten, da rein zu gehen. Nicht lange, aber drin, und zwar<br />
ganz!<br />
Am Abend, nach dem Essen, gehen wir gen1 noch ein Stück. Vom Quartier Richtung Wald und<br />
dalU1 quer durch. Wir sind vielleicht 300 Meter gegangen, da endet unser Weg abrupt an einem<br />
Stacheldrahtzaun. Unmittelbar dahinter stehen drei Waggons, die uns aus dem Geschichtsunterricht<br />
bekalU1t vorkommen. Wir stehen an der Rückseite des Konzentrationslagers Stutthof. Wir werden<br />
das Lager an unserem Abreisetag besuchen. Es ist sehr gut erhalten, mehrsprachig beschildert und<br />
sehr beklemmend. Wir schaffen es nicht, uns alles anzusehen.<br />
5. Tag<br />
Unsere Reise führt uns an der Ostseeküste bis fast an das Ende der Frischen Nehrung. Kurz vor der<br />
russischen Grenze machen wir Halt in Neukrug. Hier ist es sehr idyllisch, allerdings wird gewarnt,<br />
dass man nicht über freilaufende Wildschweine erschrickt. Prompt kommt eine ganze Rotte über<br />
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