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CVUA 2002 - Untersuchungsämter-BW

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62 <strong>CVUA</strong> Stuttgart Jahresbericht <strong>2002</strong><br />

Betriebsart Zahl der Betriebe Verteilung der Bemängelungen und Beanstandungen<br />

Betriebsüber- ohne in den Betrieben<br />

prüfungen Beanstandg.<br />

Nicht zum Kennzeichn.- Hygienische Bauliche<br />

Verzehr u. Kenntlich- Mängel Mängel<br />

geeignete machungs-<br />

Lebensmittel mängel<br />

Summe aller Betriebe 1095 424 58 98 345 251<br />

Lebensmittelhandel<br />

Küchenbetriebe und<br />

303 162 2 33 48 23<br />

Gemeinschaftsverpflegungen<br />

Fleisch und Fisch<br />

344 128 12 38 113 85<br />

verarbeitetende Betriebe<br />

Bäckereien, Konditoreien und<br />

21 9 1 3 5<br />

Getreide verarbeitetende Betriebe<br />

Obst und Gemüse verarbeitetende<br />

Betriebe und Hersteller von<br />

245 15 43 21 135 124<br />

alkoholfreien Getränken<br />

Schokolade und Süßwaren<br />

17 7 1 2<br />

herstellende Betriebe<br />

Gewürze und Zusatzstoffe<br />

herstellende und verarbeitende<br />

4 1 2 1<br />

Betriebe 5 3 5<br />

Speiseeisbetriebe 92 57 1 30 1<br />

Brauereien 7 4 2 1<br />

Brennereien 1 1<br />

Tafelwasserbetriebe 11 7 4 3<br />

Hersteller, Vertreiber oder<br />

gewerblicher Anwender von<br />

kosmetischen Mitteln 22 20<br />

Sonstige Betriebe 23 13 1 4 4 1<br />

Tabelle: Kontrollen im Außendienst<br />

Jahresbericht <strong>2002</strong><br />

4. Weinkontrolle<br />

Rückblick auf das Weinjahr<br />

Zwischen dem 24. Dezember und dem 6. Januar kam es<br />

nach mehreren Jahren wieder infolge von Frösten bis zu<br />

minus 20° Celsius regional zu beträchtlichen Schäden an<br />

Holz und Knospen.<br />

Der Vegetationsverlauf begann mit dem Knospenaufbruch<br />

um den 20. April und dem 3 Blattstadium Anfang Mai<br />

recht zügig. Der Blütezeitpunkt lag Mitte Juni im langjährigen<br />

Jahresdurchschnitt.<br />

Ein großes Problem war die Essigfäule. Durch Risse in der<br />

Beerenhaut kam es nicht nur zu essigstichigen Trauben,<br />

sondern auch zu Schimmel- oder Grünfäule, die im Wein<br />

zu Schimmel- und Mufftönen führen.<br />

Bis Anfang September lagen die Mostgewichte um ca. 17 °<br />

Oechsle höher als im Schnitt der letzten 10 Jahre. Infolge<br />

der in der Lesezeit einsetzenden Niederschläge fanden<br />

aber während der letzten Reifephase keine bedeutenden<br />

Mostgewichtszunahmen mehr statt. Die bis zu diesem<br />

Zeitpunkt optimale Säurebildung stagnierte und führte zu<br />

insgesamt höheren Äpfelsäureanteilen und höheren Gesamtsäurewerten.<br />

Durch das reichliche Wasserangebot in dieser Phase kam es<br />

zu überdurchschnittlichen Traubengewichten und unerwartet<br />

hohen Erträgen. Hohe Bodenfeuchtewerte führten<br />

zu guter Verfügbarkeit von Nährstoffen und damit<br />

auch zur Einlagerung hoher Nährstoffreserven in die Reben.<br />

Die Startbedingungen im Folgejahr werden dadurch<br />

erheblich verbessert.<br />

Infolge hoher Erträge wurden die Vermarktungsgrenzen<br />

teilweise weit überschritten und das Übermengenkonto<br />

belastet. Die Gesamtmenge aus Württemberg von über<br />

126 Millionen Liter Weinmost und einem Durchschnittsmostgewicht<br />

von 76,8 °Oechsle lag über dem langjährigen<br />

Mittel und auch über den Werten von 2001. Bei später<br />

Lese waren Prädikatsweine mit weit über 90 °Oechsle<br />

möglich.<br />

<strong>CVUA</strong> Stuttgart<br />

Allgemeine Beobachtungen und<br />

Anmerkungen der Weinkontrolle<br />

Durch den Witterungsverlauf war der Befallsdruck von Botrytis<br />

so hoch, daß Infektionen nicht überall zu verhindern<br />

waren. Zur Entfernung gelöster Stoffwechselprodukte des<br />

Botrytis-Pilzes aus Weißherbst- und Rotweinmaischen und<br />

-mosten wurde für den Jahrgang <strong>2002</strong> in den Anbaugebieten<br />

Baden und Württemberg ein landesweiter Versuch<br />

zugelassen, der die Behandlung der besagten Maischen<br />

und Moste mit Aktivkohle erlaubt.<br />

Erstmalig wurde im Berichtsjahr für eine begrenzte Zahl<br />

von Betrieben ein landesweiter Versuch zur Aromatisierung<br />

von Most und Wein mittels Eichenholzspänen (Oak-<br />

Chips) und -latten zugelassen. Wenn mehr als 15 % des so<br />

behandelten Weines im Fertigerzeugnis enthalten sind,<br />

muß dies kenntlich gemacht werden. Erste Verkostungen<br />

zeigten, daß schon nach 14tägigem Kontakt mit Eichenholzspänen<br />

ähnliche Ergebnisse erzielt werden, wie bei<br />

einer mehrmonatigen Lagerung im Barrique. Mit derartigen<br />

Verfahren wird eine Schwelle überschritten, denn die<br />

sensorischen Eigenschaften von Wein stammen nach bisherigem<br />

Verständnis allein von der Rebe und herkömmlichen<br />

Bereitungsverfahren, nicht aber von Zusätzen.<br />

Nach einer 4-jährigen Versuchszeit wurde die Anreicherung<br />

von Weinmost mittels Konzentrierung durch Umkehrosmose<br />

oder Vakuumverdampfung auch in Deutschland<br />

gesetzlich zugelassen.<br />

In Württemberg hat die Abschaffung der Anreicherungsobergrenzen<br />

für Qualitätswein zu neuen Weinstilen geführt,<br />

die insgesamt von höheren Alkoholgehalten geprägt<br />

sind und im Wettbewerb mit Erzeugnissen aus südlicheren<br />

Ländern besser bestehen sollen: Angereichert werden<br />

Moste mit hohen natürlichen Alkoholgehalten, es muß<br />

dabei nolens volens auf Prädikatsangaben verzichtet werden.<br />

An deren Stelle versucht man, dem Verbraucher die<br />

Qualitätsabstufungen durch besonders wertig klingende<br />

Markenbezeichnungen, auch durch ungewöhnliche Flaschenformen,<br />

aufwändige Kapseln und Etiketten mit mehr<br />

oder weniger Sternen u. ä. zu vermitteln.<br />

Der Rückbehalt von Trauben bei Mitgliedern von Erzeugergemeinschaften<br />

zum Zwecke der Bereitung von Hauswein<br />

ist unzulässig, da er im Widerspruch zur Einbetriebsregelung<br />

steht. Mitglieder haben nämlich ihre Ertragsflächen<br />

in die Erzeugergemeinschaft eingebracht und das<br />

Vermarktungsrecht gänzlich an diese abgetreten.<br />

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