CVUA 2002 - Untersuchungsämter-BW

156 CVUA Stuttgart Jahresbericht 2002
Besondere Beobachtungen
Ab ca. Juni vermehrt Wollfäule in Merinoherden, vereinzelt
sekundär Myiasis.
Photodermatitis als Bestandsproblem seltener als in den
Vorjahren.
Nach wiederholten Fehlschlägen mit einer Kompromissform
der mutterlosen Aufzucht zur Gewinnung maedifreier
Kamerunschafe, über die im Vorjahr berichtet wurde,
ergab eine Versuchsgruppe nun Anlass zur Hoffnung:
Zwanzig Lämmer, die erst nach eintägiger Kolostrumaufnahme
von der Mutter weggenommen und isoliert aufgezogen
wurden, absolvierten eine zweite bzw. dritte serologische
Untersuchung ohne Reagentennachweis.
Sonstiges
Im Bereich Arzneimittelabgabe ist ein erheblicher Rückgang
zu verzeichnen, der vorwiegend aus den arzneimittelrechtlichen
Restriktionen (Bestandsbuch-VO, AM-
Novelle) herrührt.
Die bevorstehende EU-weite Regelung der TSE-Bekämpfung,
die in Baden-Württemberg ab Oktober in Herden mit
bestätigtem TSE-Befund schon umgesetzt wurde, brachte
einen Schub für die Scrapie-Genotypisierung zur Resistenzzüchtung,
wie die Zahl der Blutprobennahmen zeigt.
Verfahren zur Anerkennung Maedi-freier Schafbestände:
(Zahlen nur aus dem Bereich SHGD Stgt.)
Bestände Blutproben Reagenten
Milchschafe 19 300 0
Texelschafe 5 219 0
Dorperschafe 2 125 0
Kamerunsch. 1 2 0
Auftriebsuntersuchung und -behandlung auf der Ziegenweide
Pfullingen am 15.06.2002: 33 Tiere
Schafbadung
Beendigung des langjährigen Kooperationsmodells mit
dem Landesschafzuchtverband
Gründe: Bademeister N. Kienle geht in den Ruhestand;
das Arzneimittelrecht lässt die Abgabe des Bademittels
(Sebacil) an „Erfüllungsgehilfen” nicht mehr zu.
Die Tauchwannen werden vom LSV noch bereitgehalten
und können von Interessenten gemietet werden.
Vortragstätigkeit
18.02.2002 Ingelfingen
MKS, TSE, Strat. d. Wurmparasitenbek.
29.01.2002 Schwäb.Hall-Veinau
Strategie der Wurmparasitenbekämpfung
10.01.2002 Herrenberg
Aktuelles aus der Arbeit des SHGD
06.03.2002 Bissingen/Teck
AM-Recht, TSE-Situation, Konzepte der
Frühjahrsentwurmung
08.03.2002 Untergröningen
AM-Recht, TSE-Situation, MKS
09.03.2002 Stuttgart-Vaihingen
Aktuelles zum Arzneimittelrecht
19.03.2002 Herrenberg
Bemerkungen zu MKS, TSE, AM-Recht
28.05.2002 Hermaringen
Scrapie-Genotypisierung
22.10.2002 Pforzheim
AM-Recht, TSE-Situation, planmäßige
Wurmparasitenbekämpfung
26.10.2002 Schömberg
Scrapie-Situation und Genotypisierung
09.11.2002 Burgdorf bei Hannover
Lämmerverluste und Bemerkungen zur
Scrapie-Genotypisierung
13.11.2002 Abtsgmünd-Laubach
TSE, Brucellose, AMG-Vorschriften
14.11.2002 Roßwein-Ossig(Sachsen)
Behandlung der Scrapie-Fälle in Ba-Wü
21.11.2002 Lauda
TSE-Situation, Brucellose, AMG-Vorschriften
04.12.2002 Bad Boll
AMG-Vorschriften, TSE-Situation
Veröffentlichung
Steng, G. (2002):
• Seroprevalence of Oestrus ovis infection in sheep in
southwestern Germany. C.Bauer, G.Steng, F.Prevot,
P.Dorchis, Veterinary Parasitology, 110, 137-143
Jahresbericht 2002
7. Geflügelgesundheitsdienst
1. Betreute Betriebe
2001 2002
CVUA Stuttgart
Betriebe Tierplätze Betriebe Tierplätze
Legehennenhaltung 113 830 436 115 814 354
Puten-Mastbetriebe 46 513 390 43 512 960
Broiler-Mastbetriebe 20 418 850 19 393 850
Aufzuchtstationen 9 77 900 9 77 900
Hühner-Zuchtbetriebe 2 750 2 750
Puten-Zuchtbetriebe 2 22 000 1 12 000
Brütereien 4 4
Kaninchenbetriebe 3 140 000 3 100 000
Wassergeflügelbetriebe 5 21 810 5 21 810
Summe 211 2 025 136 201 1 933 624
2. Besonderes
2.1 Zucht
Legeelterntierherden, Putenelterntierherden, Brütereien
und Legehennenaufzuchten:
In den betreuten Zuchtbetrieben, Brütereien und Legehennenaufzuchten
traten keine besonderen Probleme auf.
2.2 Legebetriebe
Bei allen betreuten Legehennenbetrieben wurde regelmäßig
die Kombinationsimpfung gegen Infektiöse Bronchitis
und Newcastle Disease durchgeführt.
Bei einzelnen betreuten Betrieben traten im Berichtszeitraum
Probleme mit unterschiedlichen Erkrankungen auf.
Hier sind zu nennen: Escherichia coli, Ansteckender Hühnerschnupfen,
Infektiöse Laryngotracheitis, Infektionen
mit Mykoplasma gallisepticum sowie vor allem in der Bodenhaltung
die Kokzidiose und Spulwurmbefall. In mehreren
Legebetrieben wurde im Jahr 2002 der Ausbruch einer
Avipox-Infektion festgestellt. Das Ausmaß der klinischen
Symptome und die Mortalitätsrate waren abhängig
von der Erkrankungsform. Insbesondere bei Auftreten der
Schleimhautform sind die Verluste deutlich angestiegen.
Durch Impfung und Behandlung konnten Erregerverbreitung,
Mortalität sowie die wirtschaftlichen Verluste reduziert
werden.
In einem Volierenstall wurde erstmals seit über 10 Jahren
nekrotisierende Darmentzündung festgestellt.
2.3 Putenmastbetriebe
157
Im Jahr 2002 standen E. coli- und ORT-Infektionen, Kokzidiose
sowie nekrotisierende Darmentzündung im Vordergrund.
In zwei Betrieben wurde Mycoplasma gallisepticum
festgestellt. Obwohl die Histomoniasis in der konventionellen
Putenmastbetrieben seit 6 Jahren nicht mehr
diagnostiziert wurde, konnte in diesem Jahr der Ausbruch
der Histomoniasis in 4 Betrieben festgestellt werden.
2.4 Broiler
Auch im Jahr 2002 wurden sämtliche betreuten Masthähnchenherden
am 1. Lebenstag mit IB-H120 in der
Brüterei mittels Spray und am 12. Tag mit ND La Sota und
gegen die Gumboro-Krankheit über das Trinkwasser
geimpft.
2.5 Kaninchen
Bei den betreuten Kaninchenbetrieben standen Atemwegserkrankungen
unter Beteiligung von Pasteurellen und
Bordetellen sowie erhöhte Tierverluste durch Durchfallerkrankungen,
insbesondere die Enterocolitis im Vordergrund.
Eine wirksame Therapie bei Enterocolitis wurde
bislang nicht gefunden.