CVUA 2002 - Untersuchungsämter-BW
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68 <strong>CVUA</strong> Stuttgart<br />
Entsprechend einem Erlass des MLR vom 21.01.02 ist der<br />
Nachweis von L. m. in einer Konzentration von >1000<br />
KbE/g in verzehrsfertigen Lebensmitteln nach § 8 LMBG als<br />
geeignet, die Gesundheit des Verbrauchers zu schädigen,<br />
zu beurteilen.<br />
Von 5404 durchgeführten Untersuchungen auf Listerien<br />
verliefen 63 mit positivem Ergebnis. Durch weitere Differenzierungen<br />
konnte hierbei in 27 Fällen Listeria monocytogenes<br />
nachgewiesen werden.<br />
Lebensmittel Anzahl der Listeria spp. Listeria spp. Listeria Listeria<br />
Listerienunter- positiv positiv (in %) monocytogenes monocytogenes<br />
suchungen positiv positiv (in %)<br />
Frischfleisch (ohne Geflügel) 194 1 0,5 0 0<br />
Hackfleisch, Hackfleischerzeugnisse 110 6 5,4 2 1,8<br />
Hitzebehandelte Fleischerzeugnisse 425 4 0,9 2 0,5<br />
Anders stabilisierte Fleischerzeugnisse 146 2 1,4 0 0<br />
Geflügelfleisch 66 0 0 0 0<br />
Fische und Meerestiere 370 23 6,2 16 4,3<br />
Eier, Eiprodukte 28 0 0 0 0<br />
Milch, Vorzugsmilch, Rohmilch 170 2 1,2 1 0,6<br />
Milcherzeugnisse, Käse 715 14 2,0 1 0,1<br />
Fertiggerichte 1408 2 0,1 2 0,1<br />
Speiseeis 424 1 0,2 0 0<br />
pflanzliche Lebensmittel 560 4 0,7 2 0,4<br />
Feinkostsalate 183 3 1,6 1 0,5<br />
Diätnahrung, Kindernahrung 50 0 0 0 0<br />
sonstige Proben 555 1 0,2 0 0<br />
Summe 5404 63 1,2 27 0,5<br />
Tabelle: Listerienbefunde in Lebensmitteln im Jahr <strong>2002</strong><br />
Listeria monocytogenes in Räucherforellen<br />
Die in Vakuumfolienpackungen in den Verkehr gebrachten<br />
Räucherforellen aus einer Forellenräucherei im Schwarzwald<br />
enthielten nach dem Ergebnis der Untersuchungen<br />
etwa 530000 KbE/g Listeria-monocytogenes (L. m.). Dies<br />
ist eine Konzentration, die ein äußerst hohes gesundheitliches<br />
Risiko für den Verbraucher birgt. Über die zuständigen<br />
Behörden wurde die noch vorhandene Ware beschlagnahmt.<br />
Nachuntersuchungen von drei weiteren Proben<br />
ergaben positive L. m.-Befunde, wobei bei einer Probe der<br />
für die gesundheitliche Gefährdung festgelegte Grenzwert<br />
von 1000 KBE/g wiederum deutlich überschritten war.<br />
Nach der Durchführung verschiedener Hygienemaßnahmen<br />
einschließlich einer gründlichen Desinfektion des Betriebes<br />
konnte L. m. in den nachfolgend produzierten Räucherforellen-Chargen<br />
nicht mehr nachgewiesen werden.<br />
Jahresbericht <strong>2002</strong><br />
Listeria-monocytogenes-Nachweise wurden geführt bei<br />
Hackfleisch und Fleischerzeugnissen (insgesamt 4 Fälle),<br />
in verzehrsfertig hergerichteten Speisen (2 Fälle), in pflanzlichen<br />
Lebensmitteln (2 Fälle) sowie in Vorzugsmilch, Käse<br />
und Feinkostsalat (je 1 Fall).<br />
Am häufigsten wurde Listeria monocytogenes nachgewiesen<br />
bei Fischerzeugnissen (16 Nachweise). Bei letzteren<br />
handelte es sich überwiegend um vakuumverpackte Räucherfischwaren.<br />
Jahresbericht <strong>2002</strong><br />
Salmonellen-Untersuchungen<br />
Warengruppe Anzahl der Salmonella. Salmonella Serovare<br />
Eine Lebensmittelvergiftung durch Salmonellen führt in der<br />
Regel 12 bis 36 Stunden nach dem Verzehr des Lebensmittels<br />
zu Symptomen wie Kopfschmerz, Unwohlsein, Erbrechen,<br />
Leibschmerzen, Fieber bis ca. 38 °C und Durchfälle.<br />
Die Schwere der Erkrankung ist bei Kleinkindern und<br />
alten Menschen am ausgeprägtesten.<br />
Von 4878 Untersuchungen verliefen 40 (0,8 %) positiv.<br />
Naturgemäß wurden aus Geflügelfleisch am häufigsten,<br />
und zwar in 12 Fällen (18,4 % aller Geflügelfleischproben)<br />
Salmonellen nachgewiesen. Ergebnisse zu Salmonellenuntersuchungen<br />
siehe auch Teil D 3 Bakteriologie.<br />
Die am häufigsten nachgewiesenen Salmonellen-Serotypen<br />
waren Salmonella Typhimurium (14 Nachweise), Salmonella<br />
Enteritidis (9 Nachweise) und Salmonella St. Paul<br />
(4 Nachweise).<br />
Salmonellen- spp. positiv spp. positiv<br />
untersuchungen (in %)<br />
<strong>CVUA</strong> Stuttgart<br />
Frischfleisch (ohne Geflügel) 197 3 1,5 S. enteritidis S. derby<br />
S. panama<br />
Hackfleisch, Hackfleischerzeugnisse 91 9 9,9 S. typhimurium (7x) S. derby<br />
S. goldcoast<br />
Hitzebehandelte Fleischerzeugnisse 285 0 0 S. typhimurium<br />
Anders stabilisierte Fleischerzeugnisse 181 4 2,2 S. typhimurium S. infantis<br />
S. panama S. rissen<br />
Geflügelfleisch 65 12 18,4 S. typhimurium (4x) S. St. paul (4x)<br />
Fische und Meerestiere 224 1 0,4 S. typhimurium<br />
Eier, Eiprodukte 51 1 2,0 S. enteritidis<br />
Milch, Vorzugsmilch, Rohmilch 137 0 0<br />
Milcherzeugnisse, Käse 439 1 0,2 S. enteritidis<br />
69<br />
S. enteritidis (2x) S. heidelberg (2x)<br />
Fertiggerichte 1311 3 0,2 S. enteritidis (2x) S. falkensee<br />
Speiseeis 422 0 0<br />
Teigwaren 120 1 0,8 S. enteritidis<br />
Brote, Feine Backwaren 121 1 0,8 S. enteritidis<br />
pflanzliche Lebensmittel 276 1 0,4 S. stanley<br />
Feinkostsalate 160 0 0<br />
Diätnahrung, Kindernahrung 45 0 0<br />
Süßwaren, Schokolade, Halva 73 0 0<br />
Sonstige Lebensmittel (z.B. Getränke) 442 0 0<br />
sonstige Proben(z. B. Tupfer) 238 3 1,3 hier Flusswasser: S. virchow (3x)<br />
Summe 4878 40 0,8<br />
Tabelle: Salmonellenbefunde in Lebensmitteln im Jahr <strong>2002</strong><br />
9 Lebensmittel wurden im Zusammenhang mit dem Nachweis<br />
von Salmonellen als geeignet, die Gesundheit zu<br />
schädigen, nach § 8 LMBG beurteilt. Dabei handelte es<br />
sich immer um verzehrsfertige Lebensmittel, bei denen eine<br />
Salmonellenabtötung vor dem Verzehr (z. B. durch Erhitzung<br />
des Lebensmittels) nicht mehr erfolgt.<br />
Salmonellen in Schinken-Zwiebelmettwürsten<br />
Zwiebelmettwürste sind immer wieder Gegenstand von<br />
Salmonellen-Beanstandungen. In der Regel wird bei Rohwürsten<br />
durch den Reifungsprozess (Trocknung, Säuerung,<br />
Umrötung) das Überleben von Salmonellen ausgeschlossen.<br />
Zwiebelmettwürste aber werden nur ganz kurz gereift<br />
und bisweilen noch fast roh in den Verkehr gebracht. So<br />
ist es möglich, dass Salmonellen, die im rohen Ausgangsmaterial<br />
noch vorhanden sein können, den Herstellungs-