CVUA 2002 - Untersuchungsämter-BW
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76 <strong>CVUA</strong> Stuttgart<br />
In den Abbildungen ist die Verteilung von Mehrfachrückständen<br />
bei in- und ausländischen Proben und Art und<br />
Häufigkeit detektierter Pestizide dargestellt.<br />
Hierbei wird deutlich, dass in Äpfeln inländischer Erzeugung<br />
tendenziell mehr Mehrfachrückstände nachgewiesen<br />
werden konnten.<br />
Abb.: Häufigkeitsverteilung von Mehrfachrückständen<br />
in Äpfeln deutscher (oben) und ausländischer (unten)<br />
Herkunft<br />
Jahresbericht <strong>2002</strong><br />
Äpfel Deutschland Ausland Gesamt<br />
Probenzahl 45 21 66<br />
Proben ohne Rückstände bzw. Rückstände 0,005 ppm 42 17 59<br />
durchschnittliche Wirkstoffzahl pro Probe 2,6 1,5 2,3<br />
maximale Wirkstoffzahl pro Probe 7 4 7<br />
Anzahl Proben mit nicht für Kernobst zugelassenen Stoffen 2<br />
Anzahl Höchstmengen-Überschreitungen 0 0 0<br />
Anzahl Rückstände >0,005 mg/kg = Befunde 117 32 149<br />
Anzahl der verschiedenen nachgewiesenen Stoffe 20 16 28<br />
davon für Kernobst zugelassen 19<br />
Tabelle: Rückstände in Äpfeln differenziert nach Herkunft<br />
0 1 2 3 4 5 6 7<br />
0 1 2 3 4 5 6 7<br />
Pirimicarb<br />
Tolylfluanid<br />
Carbendazim<br />
Captan<br />
Dichlofluanid<br />
Tebufenozid<br />
Myclobutanil<br />
Chlorpyrifos<br />
Fenoxycarb<br />
Tebufenpyrad<br />
Trifloxystrobin<br />
Pyrimethanil<br />
Diphenylamin<br />
Brompropylat<br />
Fenbutatinoxid<br />
Fenhexamid<br />
Trichlorfon<br />
Triadimenol<br />
Thiacloprid<br />
Tetraconazol<br />
Penconazol<br />
Imidacloprid<br />
Dimethoat<br />
Diazinon<br />
Cyprodinil<br />
Cyfluthrin<br />
Carbaryl<br />
Bitertanol<br />
Abb.: Häufigkeit der nachgewiesenen<br />
Wirkstoffe bei Äpfeln<br />
(66 Proben)<br />
0 5 10 15 20 25 30 35<br />
Jahresbericht <strong>2002</strong><br />
Birnen<br />
Insgesamt wurden 441 Proben Birnen der Erntesaison<br />
<strong>2002</strong>, die von 380 einheimischen Erzeugerbetrieben<br />
stammten, im Rahmen der amtlichen Lebensmittelüberwachung<br />
an den CVUÄ Sigmaringen und Stuttgart auf<br />
Rückstände der im Kernobstanbau nicht zugelassenen<br />
Wachstumsregulatoren Chlormequat und Mepiquat untersucht.<br />
In 178 Proben (40 %) von 130 Betrieben wurden<br />
Rückstände von Chlormequat und in 51 Proben (12 %) von<br />
41 Betrieben wurden Rückstände von Mepiquat festgestellt.<br />
Bei 8 Proben (1,8 %) wurde die Höchstmenge von<br />
0,5 mg/kg Chlormequat überschritten, bei 41 Proben<br />
(9,3 %) lag eine Überschreitung der Höchstmenge von<br />
Mepiquat in Höhe von 0,01 mg/kg vor.<br />
Die festgestellten Rückstandskonzentrationen lagen insgesamt<br />
deutlich unter den in der Saison 2001 nachgewiesenen<br />
Gehalten. Jedoch können aufgrund der Entnahme von<br />
Mischproben großer Erntemengen unterschiedlicher Parzellen<br />
keine zuverlässigen Abschätzungen zum Ausmaß<br />
der Abnahme der Rückstandsgehalte in Birnen behandelter<br />
Bäume bei Vergleich der Erntesaison 2001 und <strong>2002</strong><br />
abgeleitet werden. Aufgrund der deutlich geringeren<br />
Rückstandsgehalte kann jedoch davon ausgegangen werden,<br />
dass die für den Kernobstanbau nicht zugelassenen<br />
Wachstumsregulatoren Chlormequat und Mepiquat in der<br />
Saison <strong>2002</strong> nicht mehr angewendet wurden und die festgestellten<br />
Rückstandsgehalte aus Anwendungen der vorhergehenden<br />
Jahre resultieren, da Chlormequat und Mepiquat<br />
als Rückstände in mehrjährigen Pflanzen bzw. Bäumen<br />
eingelagert werden.<br />
Bei Untersuchungen zum Verlauf der Chlormequat/Mepiquat-Konzentrationen<br />
während der Fruchtreifung an Birnen<br />
ausgewählter Bäume in 4 Obstanlagen wurde deutlich,<br />
dass Chlormequat/Mepiquat schon in der frühen<br />
Fruchtbildungsphase in die Frucht eingelagert wird und die<br />
Konzentrationen im Zuge der Massenzunahme durch Wassereinlagerung<br />
in die Zellen abnehmen. Die Konzentrationen<br />
von Chlormequat/Mepiquat-Rückständen in den<br />
Früchten lagen jedoch nach Erreichen der Massenkonstanz<br />
der Früchte einige Wochen vor der Ernte sowie in den<br />
geernteten Früchten auf jeweils gleichem Niveau. Eine<br />
Beprobung der nahezu erntereifen Früchte am Baum mit<br />
Bestimmung der Rückstandskonzentrationen an Chlormequat<br />
/ Mepiquat erscheint somit aussagekräftig im Hinblick<br />
auf die Beurteilung der Verkehrsfähigkeit der geernteten<br />
Früchte.<br />
<strong>CVUA</strong> Stuttgart<br />
Von 18 im Handel erhobenen Proben Birnen deutscher Erzeuger<br />
wurden in 11 Proben Rückstände von Chlormequat<br />
festgestellt, wobei in einer der Proben auch geringe Gehalte<br />
von Mepiquat nachweisbar waren. Jedoch wurde die<br />
zulässige Höchstmenge für Chlormequat von 0,5 mg/kg<br />
nur in einer Probe überschritten, diese wurde somit als<br />
nicht verkehrsfähig beurteilt. Diese geringe Beanstandungsquote<br />
bei Handelsproben unterstreicht die Effizienz<br />
der umfangreichen Kontrollmaßnahmen von amtlicher<br />
Überwachung und Eigenkontrolle bei Birnen der Saison<br />
<strong>2002</strong>.<br />
Weiterhin wurden 30 im Handel erhobene Proben Birnen<br />
ausländischer Erzeugung auf Rückstände von Chlormequat<br />
/ Mepiquat untersucht. In 10 dieser Proben wurden<br />
Rückstände von Chlormequat, jedoch in keiner Probe<br />
Rückstände von Mepiquat festgestellt. Die nachgewiesenen<br />
Gehalte an Chlormequat der positiven Birnenproben<br />
lagen jedoch deutlich unter der zulässigen Höchstmenge,<br />
somit waren alle untersuchten Birnenproben ausländischer<br />
Herkunft verkehrsfähig. Die Proben mit Chlormequat-<br />
Rückständen stammten aus den Erzeugerländern Niederlande,<br />
Belgien, Italien und Spanien, wobei alle 4 der untersuchten<br />
Birnenproben belgischer Herkunft Chlormequat-<br />
Rückstände aufwiesen, bei Birnen italienischer Herkunft<br />
war dies nur bei 4 von 16 untersuchten Proben (25 %) gegeben.<br />
Grafiken zur Rückstandssituation in Obst<br />
Die Grafiken auf der folgenden Seite zeigen einen Vergleich<br />
der Rückstandssituation bei Obst in den letzten<br />
sechs Jahren.<br />
Aufgeführt sind jeweils die 10 am häufigsten quantifizierten<br />
Pestizide.<br />
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