CVUA 2002 - Untersuchungsämter-BW
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66 <strong>CVUA</strong> Stuttgart<br />
1. Mikrobiologische Untersuchungen und<br />
Untersuchungen im Zusammenhang mit<br />
Humanerkrankungen<br />
Von 7481 mikrobiologisch untersuchten Proben waren<br />
875 (11,7 %) zu beanstanden. Die Beanstandungsquote<br />
bei den sogenannten Anlassproben (Erkrankungs-, Verdachts-,<br />
Beschwerde-, Vergleichs-, Nachproben) lag mit<br />
19,0 % (746 von 3928 Proben) deutlich höher als bei den<br />
Planproben mit 3,6 % (129 von 3553 Routineproben).<br />
Der Nachweis von pathogenen Keimen in Lebensmitteln<br />
sowie die qualitative und quantitative Bestimmung von<br />
Verderbniserregern und Hygieneindikatoren bildete den<br />
Aufgabenschwerpunkt.<br />
Insgesamt 22 der mikrobiologisch untersuchten Proben<br />
wurden als „geeignet, die menschliche Gesundheit zu<br />
schädigen“ beurteilt. 479 Proben wurden aufgrund des<br />
grobsinnlichen und mikrobiologischen Untersuchungsbefundes<br />
als „nicht zum Verzehr geeignet“ oder „im Genusswert<br />
gemindert“ beurteilt.<br />
Näheres ist den Kapiteln der entsprechenden Warencode-<br />
Gruppen zu entnehmen.<br />
Tabelle: Ergebnisse der mikrobiologischen Untersuchungen in Lebensmitteln, Bedarfsgegenständen und kosmetischen<br />
Mitteln im Jahr <strong>2002</strong><br />
Produktgruppe Untersuchte Proben Beanstandungen Beanstandungen Beanstandungsn.<br />
§8 / §24 LMBG quote in %<br />
Summe aller Proben 7481 22 875 11,7<br />
Milch und Milchprodukte 1222 1 67 5,5<br />
Eier, Eiprodukte<br />
Fleisch, Wild, Geflügel<br />
98 9 9,2<br />
und -Erzeugnisse<br />
Fische, Krusten-, Schalen-,<br />
1346 8 356 26,4<br />
Weichtiere und -Erzeugnisse 421 4 88 20,9<br />
Fette, Öle 17 0 0<br />
Brühen, Suppen, Soßen,<br />
Feinkostsalate 365 2 47 12,9<br />
Getreide, Backwaren, Teigwaren 364 39 10,7<br />
Obst, Gemüse, -Erzeugnisse 405 1 43 10,6<br />
Kräuter und Gewürze 131 7 5,3<br />
Alkoholfreie Getränke 59 3 5,1<br />
Bier, bierähnliche Getränke 63 6 9,5<br />
Eis und Desserts 482 23 4,8<br />
Zuckerwaren, Schokolade, Kakao,<br />
Brotaufstriche, Kaffe, Tee 99 3 3,0<br />
Fertiggerichte, zubereitete Speisen 1403 6 107 7,6<br />
Diätetische Lebensmittel,<br />
Säuglingsnahrung 55 1 1,8<br />
Nahrungsergänzungsmittel 14 1 7,1<br />
Kosmetische Mittel 474 30 6,3<br />
Bedarfsgegenstände mit<br />
Lebensmittelkontakt (BgLm) 29 16 55,2<br />
Andere Proben (z. B. Tupfer) 434 29 6,7<br />
Jahresbericht <strong>2002</strong><br />
Jahresbericht <strong>2002</strong><br />
Zentralaufgabe Mikrobiologische<br />
Untersuchung von Kosmetika<br />
Die mikrobiologische Untersuchung von Kosmetika erfolgt<br />
im <strong>CVUA</strong> Stuttgart zentral für ganz Baden-Württemberg.<br />
Im Jahr <strong>2002</strong> wurden insgesamt 474 Kosmetikaproben mikrobiologisch<br />
untersucht, von denen 30 (6,3 %) beanstandet<br />
wurden. Näheres hierzu im Kapitel Kosmetische<br />
Mittel in B Teil 1.<br />
Listerien-Untersuchungen<br />
Listeria monocytogenes (L. m.) ist als Erreger einer bei<br />
Mensch und Tier vorkommenden Infektion, der Listeriose,<br />
bekannt. Beim Menschen tritt die Listeriose vornehmlich<br />
bei Kindern, älteren Menschen und solchen Personen auf,<br />
deren Immunabwehr geschwächt ist. Sie verläuft häufig als<br />
Septikämie, auch als Meningitis, und verursacht bei<br />
Schwangeren vorzeitige Wehen und Aborte. Lebend zur<br />
Welt gebrachte Kinder erliegen der Infektion in den ersten<br />
Lebenstagen. Alle Listerienarten sind in der Umwelt<br />
weit verbreitet. Insbesonders im Erdboden, im Abwasser<br />
und anderen Feuchtbiotopen kommen sie häufig vor.<br />
Zentralaufgabe Erkrankungsproben<br />
Erkrankungsproben sind Lebensmittel, die in irgendeinem<br />
Zusammenhang mit der Erkrankung einer oder mehrerer<br />
Personen stehen. So wurden insgesamt 630 Erkrankungsfälle<br />
mit 2573 Erkrankungsproben bearbeitet. Die Zahl der<br />
bearbeiteten Erkrankungsfälle hat sich gegenüber dem<br />
Vorjahr (2001: 314 Erkrankungsfälle) verdoppelt. Die Zahl<br />
der untersuchten Erkrankungsproben ist gegenüber dem<br />
Vorjahr (2001: 1606 Erkrankungsproben) um 60 % gestiegen.<br />
Bearbeitete „Erkrankungsfälle“ (mit jeweils 1 bis n Erkrankten) 630<br />
Mikrobiologisch untersuchte „Erkrankungsproben“ 2573<br />
aus Regierungsbezirk Stuttgart: 642<br />
aus Regierungsbezirk Tübingen: 525<br />
aus Regierungsbezirk Karlsruhe: 731<br />
aus Regierungsbezirk Freiburg: 675<br />
Lebensmittelchemisch untersuchte „Erkrankungsproben“ 110<br />
Beanstandete Erkrankungsproben: 187<br />
Tabelle: Erkrankungsproben <strong>2002</strong><br />
Beanstandungen nach § 8 LMBG (gesundheitsgefährdend) 22<br />
wegen Salmonellen: 9<br />
wegen Staphylococcus aureus: 4<br />
wegen Listeria monocytogenes: 2<br />
wegen Histamin: 2<br />
wegen Fremdkörpern: 5<br />
Tabelle: Beanstandungen nach § 8 bei Erkrankungsproben<br />
<strong>CVUA</strong> Stuttgart<br />
Werden sie in Lebensmittelbetrieben nachgewiesen, ist<br />
dies in der Regel ein Hinweis auf mangelnde Betriebshygiene.<br />
Nach dem Beurteilungskatalog des Bundesamtes für gesundheitlichen<br />
Verbraucherschutz und Veterinärwesen<br />
(BgVV) sind verzehrsfertige Lebensmittel, in denen L. m.<br />
in einer Menge von über 100 koloniebildenden Einheiten<br />
pro Gramm (KbE/g) nachgewiesen werden, als nicht mehr<br />
verkehrsfähig zu beurteilen.<br />
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