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CVUA 2002 - Untersuchungsämter-BW

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122 <strong>CVUA</strong> Stuttgart Jahresbericht <strong>2002</strong><br />

Dagegen spielen Eisenvergiftungen weiterhin eine nicht<br />

vermeidbare Ursache bei Ferkelsterben.<br />

Bei 2 von 17 Schweineaborten konnte das Mykotoxin DON<br />

als Abortursache nachgewiesen werden.<br />

Eine Übersicht der häufigsten bei Schweinen diagnostizierten<br />

Krankheiten findet sich in untenstehender Tabelle.<br />

Schwein Ferkel Organe Verferkeln<br />

Gastroenteritis 1 2 2<br />

E. coli Enterotoxämie 20 3<br />

Clostr. Enterotoxämie 4 8 18 11(8 x mit Clostr. perfr.-Isolierung)<br />

Kryptosporidiennachweis<br />

Balantidienenteritis 1<br />

Enteritis infolge and. Parasiten 1 3<br />

Enterohaem. Syndrom 13 1<br />

Lawsonia intracellularis /Treponema 8 1 /1 2<br />

Enteritis, sonstige 14 5 160 55 7<br />

Pneumonie/Bronchopneumonie 43 10 192 35 7<br />

Enzoot. Pneumonie (Mykoplasm.) 6<br />

Glässer /Hämophiluspneumonie 1 8 6 5<br />

APP 5 2<br />

PRRSV 1 5<br />

Rhinitis atrophicans 2 3<br />

Serositis<br />

Gehirnentz./Meningitis 3 2<br />

exsud. Dermatitis 1 8 20<br />

Herz- /Skelettmuskeldystrophie 6 6 12<br />

Herz-Kreislaufversagen /Myocarditis 10 4 2<br />

Osteomyelitis /Wirbelsäulenabszess 3<br />

Magenulkus 4 3 2 7<br />

Entzündung weiterer Organe 13 10 7 48 2<br />

Ikterus /Anämie 3 2 6<br />

Missbildungen<br />

Salmonellen 1 2 2 21<br />

Leukose/ and. Tumore<br />

Sepsis 3 5 39 41<br />

Circovirus 15 122 2<br />

Eperythrozoon 1<br />

Peritonitis 4 5 16<br />

Milchmangel 4<br />

Sonstige 22 10 30 17 8 10<br />

Anmerkung: in 1. Spalte Erst-, in 2. Spalte jeweils Zweitdiagnose sowie Weitere<br />

Tabelle: Häufigste Krankheiten bei Schweinen<br />

Jahresbericht <strong>2002</strong><br />

Heimtiere<br />

Pferde<br />

Die Zahl der eingesandten Pferdeaborte ist gegenüber dem<br />

Vorjahr um 50 % gestiegen. Unter den eingesandten 21<br />

Aborten konnten einige auffällige Befunde erhoben werden.<br />

So wurde in einem Fall eine Lebermissbildung und in<br />

einem anderen Fall eine Infektion mit Actinobacillus equuli,<br />

dem Fohlenlähme-Erreger festgestellt. Bei einem weiteren<br />

Abort konnte sowohl bei der feingeweblichen als auch<br />

bei der virologischen Untersuchung eine Infektion mit dem<br />

Equinen Herpes Virus (EHV1) nachgewiesen werden.<br />

Auch ein erwachsenes Pferd zeigte während der feingeweblichen<br />

Untersuchung eine Entzündung des Gehirns<br />

und der Hirnhäute vom Bilde einer EHV1-Infektion. Es war<br />

mit dem Vorbericht zentralnervöser Störungen eingeliefert<br />

worden.<br />

Ein Fohlen war an einer Cyathostominose mit massenhaften<br />

Mikroabszessen in den inneren Organen sowie einer<br />

hochgradigen Askaridose erkrankt und verendet. Diese<br />

Wurmerkrankung, ist nur schwer therapierbar, da die in<br />

der Darmschleimhaut sitzenden Würmer für Medikamente<br />

kaum zugänglich sind.<br />

Bei einem, aus Tierschutzgründen getöteten Pferd konnte<br />

eine chronische Hufrehe beweiskräftig festgestellt und im<br />

Bild dokumentiert werden.<br />

Hunde<br />

Zur Sektion kamen 63 Tierkörper, davon fast ausschließlich<br />

plötzlich verendete Hunde.<br />

Auch in diesem Jahr wurden zahlreiche Vergiftungsfälle<br />

beobachtet. Drei Hunde wurden mit E 605, vergiftet. Aber<br />

nicht in jedem, durch Vorbericht und pathologisch-anatomische<br />

Untersuchung vermuteten Vergiftungsfall kann das<br />

Gift in den Organen nachgewiesen werden. Einige Rattengift-Präparate<br />

verflüchtigen sich sehr schnell im Körper.<br />

Unter Jungtieren kommen häufig Infektionen als Todesursache<br />

in Frage. So wurde bei 6 Junghunden eine Parvovirose<br />

diagnostiziert. Sie starben im Alter zwischen 3 und 6<br />

Monaten.<br />

Katzen<br />

Es wurden 115 Tierkörper untersucht. Vergiftungen als<br />

Todesursache wurden auch bei mehreren Katzen festgestellt.<br />

Durch die Aufnahme von Endosulfan α und β (Insektizide)<br />

waren 2 Tiere und durch Schneckenkorn eine<br />

dritte Katze verendet. Der Besitzer dieses Tieres hatte im eigenen<br />

Garten Schneckenkorn ausgelegt. Bei zwei weiteren<br />

Tieren lag ebenfalls ein Vergiftungsverdacht vor. Dieser<br />

konnte jedoch auch durch eine toxikologischen Untersuchung<br />

nicht abschließend geklärt werden. Erst durch eine<br />

erneute Befragung des Besitzers konnten Giftpflanzen in<br />

der Wohnung als Ursache ausfindig gemacht werden.<br />

Auch klassische Infektionskrankheiten waren zu beobachten:<br />

Etwa 1/8 der eingesandten Katzen waren an der felinen<br />

Panleukopenie (Katzenseuche) erkrankt und verendet.<br />

Bei sechs Katzen wurde FIP (Feline infektiöse Pleuroperitonitis)<br />

diagnostiziert.<br />

Kaninchen<br />

Mit 216 Tierkörpern wurden etwa 23% mehr Kaninchenproben<br />

zur Untersuchung eingesandt als im Vorjahr. In 147<br />

Fällen wurde die feingewebliche Diagnostik zur Klärung<br />

der Todesursache herangezogen.<br />

Häufigste Todesursache bei Kaninchen waren Darmentzündungen<br />

durch Kokzidien und Escherichia coli. In Mastbetrieben<br />

traten Dysenterien unter Beteiligung von Clostridium<br />

perfringens mit Darmlähmungen auf.<br />

In der 2. Jahreshälfte registrierten wir einen sprunghaften<br />

Anstieg der Fälle von hämorrhagischer Kaninchenseuche<br />

(RHD). Mit 30 nachgewiesenen RHD-Fällen waren fast<br />

14 % aller eingesandten Tiere an dieser durch Caliciviren<br />

verursachten Seuche verendet. Eine gesunkene Impfmoral<br />

bei den Kaninchenzüchtern dürfte für die Seuchenausbrüche<br />

verantwortlich sein. Durch den Rückgang der Ausbrüche<br />

in den letzten 3 Jahren wogen sich die Zuchtvereine<br />

in trügerischer Sicherheit. Vermehrt beobachteten wir<br />

seither subakute Krankheitsverläufe, als Reaktion auf den<br />

veränderten Impfstatus in der Population.<br />

Im Sommer wurde bei 5 Kaninchen Myxomatose festgestellt.<br />

Im Verlauf dieser Viruserkrankung verenden die<br />

Tiere infolge einer Schwellung der Schleimhäute durch Ersticken.<br />

Zu Beginn der kalten Jahreszeit traten dagegen bei<br />

privat gehaltenen Kaninchen wieder vermehrt Fälle von Encephalitozoon<br />

cuniculi bedingten Organentzündungen<br />

auf.<br />

Meerschweinchen<br />

<strong>CVUA</strong> Stuttgart<br />

123<br />

Bei drei von insgesamt 21 untersuchten Meerschweinchen<br />

wurde ein Fettmobilisations-Syndrom in Folge von Zahnspitzen-<br />

bzw. -brückenbildung festgestellt. Hier kommt es<br />

zu einer krankhaften Verfettung der Leber, da nicht genügend<br />

essentielle Nährstoffe aufgenommen werden können.

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