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Heft 9, vorderes Umschlagblatt Abb. Druck. Unterhaltung für ...

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[zeigt eine Nordeuropa-Karte aus einem Atlas, vielleicht Diercke?, mit Einzeichnung der Stationen der<br />

Schwedischen Separatisten]<br />

Inhalt:<br />

ÅBO SKEVIK<br />

Der Leidensweg der Separatisten von Abo über Schweden, Dänemark - Friedrichstadt und Altona -<br />

Holland bis hin zu ihrem letzten Aufenthaltsort SKEVIK nördlich von Stockholm.<br />

<strong>Heft</strong> 9, S. 97<br />

<strong>Heft</strong> 9, S. 98<br />

daß sie sich „in der Stille“ verhalten, d.h., auf Bekehrungsversuche verzichtet hätten. Das entsprach auch<br />

dem Willen des Königs. Aus einem seiner Schreiben an Markgraf Friedrich Ernst 14) mag eine Stelle,<br />

die allein schon wegen ihrer Bedeutung in der Beurteilung Friedrichstadts erwähnenswert ist, im Wortlaut<br />

wiedergegeben werden:<br />

„Die 80 Personen, die auf dem Schiff waren und die<br />

von Sonderburg abgesegelt sind, kenne ich ganz gut,<br />

weshalb sie auch des Landes verwiesen sind. Das<br />

sind Schweden und die schlimmsten Separatisten.<br />

In Friedrichstadt können sie wohl geduldet werden,<br />

weil sich dort andere Sekten befinden, die genau<br />

so verloren sind. Nur müssen sie sich ruhig verhalten.<br />

Daß man ihnen zuschreibt, sie achteten sich<br />

gleich mit Gott, habe ich wohl vernommen; aber<br />

sollte das wahr sein, müßte man viel Geduld mit<br />

ihnen haben; denn das sind deutliche Anzeichen da<strong>für</strong>,<br />

daß sie nicht richtig im Kopf sind ...“<br />

Die erste Bewährungsprobe <strong>für</strong> die Bürger der Stadt in ihrem Verhalten den Separatisten gegenüber<br />

kam mit dem Tode eines ihrer Mitglieder. Es mußte ein Platz <strong>für</strong> eine Grabstätte gefunden werden. Die<br />

Mennoniten erklärten sich sofort bereit, ihren Kirchhof zur Verfügung zu stellen. Daß die Separatisten<br />

dieses Angebot nicht annahmen und sich an die Lutheraner wandten, scheint ein Beweis da<strong>für</strong> zu sein,<br />

daß ihre frühere Angehörigkeit zu dieser Religionsgemeinschaft doch nicht ganz vergessen und die Bande<br />

wohl nicht vollständig gelöst waren. 15) Der lutherische Kirchenvorstand wurde sogar gebeten, sein<br />

Einverständnis zu einer Bestattung auf dem Mennonitenkirchhof <strong>für</strong> den Fall zu erklären, daß eine solche<br />

auf dem lutherischen Kirchhof nicht möglich sei.<br />

Die Lutheraner gestatteten das Begräbnis auf ihrem Kirchhof, allerdings nicht ohne Zögern und nicht<br />

ohne alle Bedingungen. Die Kirchengebühren schenkte man den Separatisten „nach der allgemeinen<br />

Liebe, welche man zu fremde und verjagte Personen zu haben schldig (so!, <strong>für</strong> schuldig) sey, man könne

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