Heft 9, vorderes Umschlagblatt Abb. Druck. Unterhaltung für ...

Die Brüder Ericksson mußten nach diesem Vorfall damit rechnen, daß ein ähnliches Schicksal
gelegentlich auch andere Mitglieder ihrer Gruppe oder sie selbst treffen könnte. Ihr ein Jahr später
gefaßter Entschluß, nicht am Ort zu bleiben, erscheint aus dieser Sicht verständlich, obschon mit
Ausnahme der Koldenbüttler Affäre auch aus ihren Aufzeichnungen nicht hervorgeht, daß sie weiter
behelligt worden sind.
Es ist erstaunlich, daß die Separatisten die Anfeindungen aus Husum und die Leiden der vergangenen
Monate so ruhig ertragen konnten. Sie selbst gaben in Kopenhagen bereits die Antwort hierauf mit
einem Hinweis auf die Worte der Bibel
Philipper 2, 14
Tut alles ohne Murren und ohne Zweifel
und Matthäus 10, 23
Wenn sie euch aber in einer Stadt verfolgen,
so fliehet in eine andere.
Was die Schweden in Friedrichstadt betrieben, wovon sie sich ernährten, das bleibt im Dunkeln.
Unterstellt man einmal die Richtigkeit von Böttcher Maas’ Aussagen, dann müsse nach Pahl ein Christ
beten, und wer bete, der könne nicht arbeiten; und ein Christ müsse nicht arbeiten wie ein Ochse und
Esel und meinen, daß er von seiner Arbeit lebe, sondern „dabei an Gott denken“. Seinerzeit in
Kopenhagen hatten sie sich als arbeitssames Volk bezeichnet, ein jeder nach seinen Gaben, die gern den
Acker bearbeiten wollten. An ihrem späteren Aufenthaltsort lebten sie dagegen mehr nach der
Auffassung des Pahl wie „die Vögel unter dem Himmel“, d.h., von Gaben, die Freunde oder Bekannte
ihnen sandten.
Heft 9, S. 103
Heft 9, S. 104
Abb.
Hs.
Eine Seite der Protokolle über die Vernehmung
Husumer Bürger wegen der Schwedischen Separatisten
Inhalt: [gelesen, erläutert und ergänzt durch Karl Michelson]
ob die Schweden bey ihnen gewesen? ja,
wie oft? Zweymahl; an der Zahl 2, und 3. darunter
einer mit Nahmen Merck so etwas lahm gewesen.
Wegen Gottfried Lund:
Ob er nicht mit den schwedischen Emigran=
ten mit ihm von Religions=Sachen gesprochen?