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Heft 9, vorderes Umschlagblatt Abb. Druck. Unterhaltung für ...

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zu Reisen nach der Ewigkeit!“<br />

Das war <strong>für</strong>wahr starker Toback!<br />

Leonard, der als bürgerliche Nahrung den Beruf eines Advocaten ausübte, war der letzte Namensträger<br />

seiner <strong>für</strong> Friedrichstadt so bedeutsamen Familie. Seine einzige Tochter Judith - verheiratet mit Henrik<br />

Stade - ließ drei ihrer Söhne vorsorglich auf den Namen Plovier Stade taufen, aber mit dem Tode des<br />

Leonard Plovier Stade im Jahre 1850 scheiterte auch dieser wohlgemeinte Versuch, den ehrwürdigen<br />

Namen zu erhalten.<br />

Mensingas Behauptung allerdings, daß Leonard Ploviers Tochter Maria Henriette Stade - sie wohnte im<br />

Nebenhaus am Markt 17 -, die im April 1876 unverheiratet starb,<br />

der letzte nachweisbare hier wohnhafte Nachkomme der ersten Bürger dieser Stadt<br />

war, darf in dieser allgemein gültigen Aussage so nicht unwidersprochen bleiben. Der rührige Pastor<br />

Mensinga hat seine wertvollen Untersuchungen leider nur auf jene Familien erstreckt, die einen „festen<br />

Familiennamen“ hatten. Das war weder bei den remonstrantischen Einwohnern aus Friesland, noch bei<br />

den Mennoniten, die ja u.a. eine eigene friesische Gemeinde bildeten, der Fall. Ihre „Familiennamen“<br />

waren Patronymika (Gijsbert Tijmens ⌫ Jan Giesbertsz ⌫ Cornelos Janßen); und genealogisch<br />

interessierten Mitgliedern bietet sich hier eine sehr spannende, verdienstvolle - wenn auch äußerst<br />

mühsame - Aufgabe, nämlich diesen Familien nachzugehen. Es ist durchaus möglich, daß noch heute<br />

Nachkommen jener ersten Einwohner in Friedrichstadt leben!<br />

Nach dem wirtschaftlichen Niedergang der Familie Plovier - ein beredtes Zeugnis hier<strong>für</strong> bieten die<br />

Eintragungen in dem Schuld- und Pfandprotokoll unserer Stadt 3) - erscheint nach Leonard Ploviers’<br />

Tode 1794 Nicolay CASPERSEN als Eigentümer des Hauses. Er war Goldschmied, Sohn des<br />

Pächters der Brauerei in Schwabstedt und heiratete hier am Ort.<br />

Lobend spricht man über seine Arbeiten 4): „thut sich künstlerisch hervor durch viele feine Arbeiten,<br />

feine Schnizwerke, Mahlereien, Erfindung und Zeichnung neuer Muster <strong>für</strong> Kattundruckereien usw.“<br />

<strong>Heft</strong> 9, S. 4<br />

<strong>Heft</strong> 9, S. 5<br />

Sein Meisterzeichen wird von Stierling 5) wiedergegeben. Meister Caspersen gehörte auch das<br />

Nebenhaus am Markt. Er starb 1805. Sein Gewerbe in dem alten Eckhaus wurde von dem<br />

Goldschmied Andreas SCHNITTGER fortgesetzt, der 1738 geboren, von 1765 bis 1799 als<br />

Amtsmeister in Hamburg durch Stierling nachgewiesen wird 6). Zwei Thoraglockenhalter, wahrscheinlich<br />

eine sehr späte Arbeit des Meisters, und ein Thoraschild <strong>für</strong> die Synagoge der Friedrichstädter<br />

israelitischen Gemeinde sind von seinen Händen sicher nachweisbar. Nach seinem Tode führte sein<br />

Sohn, der 1788 in Hamburg geboren wurde, das Goldschmiedegewerbe des Vaters weiter. Auch von<br />

ihm sind von 1814 zwei Thoraglocken und zwei Thorazeiger von 1826 bekannt 7) ... aber leider nicht

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