Heft 9, vorderes Umschlagblatt Abb. Druck. Unterhaltung für ...

dem sparen, welcher gern von dem Groschen seines
Erwerbs einige Pfennige zurücklegen will für kom=
mende Tage; der Bürgersinn lässet keinen Mitbürger
sinken, als den, der selber sinken will; er bemühet
sich, Fleiß, Arbeitsamkeit und Sparsamkeit zu ver=
breiten, und freut sich, wenn er sieht, daß seine
Bestrebungen Frucht bringen, daß der Wohlstand
sich mehret, und des Elendes weniger wird.
Und des Bürgersinnes Lohn ist nicht Gold und
Silber, nicht Ehre und Ansehen; des Bürgersinnes
Lohn ist größer und schöner; die Zufriedenheit
der eignen Brust, der freudige Rückblick auf das
gute Werk, das er bauen half, und das immer=
mehr der Vollendung entgegenreift; die Liebe und
der Dank der Mitbürger, welche ein Herz nicht
verkennen, das nur für sie schlägt, welche, wenn
Gott einen solchen Mannes ächten Bürgersinnes
aus ihrem Kreise abruft, nicht als Fremde dastehen
bei der Trauer der Seinen, sondern welche alle füh=
len, daß sie alle einen Freund, einen Bruder,
einen Vater an ihm verloren haben, und gerührt
ihm das letzte Zeichen ihrer Dankbarkeit auf den
Sarg legen, den Bürgerkranz aus Eichenlaub ge=
flochten.
Mit solcher Liebe und solcher Trauer gedenket
unsere Bürgerschaft eines Mannes, der unter uns
viel Gutes gewollt, viel Gutes gethan hat, eines
Bürgers im höchsten und edelsten Sinne des
Wortes. Sein Andenken soll uns heilig sein; über=
all, wo gemeinsame Berathung, und wo gemeinsame
Freude die Bürger zusammenführt, da soll der Name
Georg Friedrich Ulrich von allen Lippen tönen,
so wie er in jedem Herzen lebt, soll hinübergetragen
werden zu Kindern und Enkeln, daß auch sie von ihm
lernen, Bürgersinn zu hegen, und das eigne Wohl
zu finden im Wohle Aller!
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Schlummre sanft, edler Greis, um den wir Alle
trauern, schlummre sanft, und blicke mit seligem
Lächeln herab aus jenen himmlischen Gefilden auf