01.12.2012 Aufrufe

Heft 9, vorderes Umschlagblatt Abb. Druck. Unterhaltung für ...

Heft 9, vorderes Umschlagblatt Abb. Druck. Unterhaltung für ...

Heft 9, vorderes Umschlagblatt Abb. Druck. Unterhaltung für ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Friedrich Sievers starb; Friedrich Junge erhandelte sich die Apotheke und betrieb dessen Gewerbe<br />

weiter. Es ist nicht ersichtlich, das Junge auch das Haus erworben hätte; das wurde 1734 erst auf Daniel<br />

Storm umgeschrieben.<br />

Wenige Häuser weiter im II. Quartier Nr. 24, heute im nördlichen Teil des Hauses Prinzenstraße 38,<br />

stand Herr Aegidius Flinth in seiner Offizin. An seinem Hause befand sich ein aus Stein gehauener<br />

Mörser, <strong>für</strong> jedermann als Zeichen der Apotheke erkennbar. Sehr wohl kann das nun aber auch eine der<br />

üblichen Hausmarken gewesen sein. 1835 war die Marke noch vorhanden.<br />

Bald nach Friedrich Sievers Tode starb auch Aegidius Flinth und unser weitblickender Friedrich Junge<br />

„brachte diese Apotheke dadurch an sich, daß er die nachgelassene Witwe des Letzteren heyrathete“.<br />

Im Kataster wurde das Haus 1734 auf seinen Namen geschrieben.<br />

Damit war der Weg frei <strong>für</strong> eine Zusammenlegung der Apotheken. Der König erteilte, wie wir wissen,<br />

seine Erlaubnis hierzu.<br />

1767 erst verkaufte Junge seine Apotheke und sein Haus an den Apotheker Friedrich Georg Kaul. Zwei<br />

Jahre noch bewohnte Kaul das Haus in der Prinzenstraße. Während dieser Zeit wurde das von ihm<br />

erworbene Haus am Markt zur Übernahme der neuen Apotheke „und auch einer Gewürzbude“<br />

eingerichtet. 1769 zog er dann um, und als Zeichen seiner neuen Apotheke ließ er <strong>für</strong> 500,- Mark lübsch<br />

(!) einen in Stein gehauenen Adler anfertigen.<br />

Im Brandkataster erscheint Kaul erst bei Anlage des neuen Buches als Eigentümer.<br />

Kaul und nicht Junge war danach der erste Apotheker, der am Markt sein Gewerbe ausübte.<br />

<strong>Heft</strong> 9, S. 59<br />

<strong>Heft</strong> 9, S. 60<br />

Die Behauptung, der 1624 als Apotheker privilegierte frühere Remonstrantenpastor Caspar Selcart hätte<br />

unsere heutige ADLER-Apotheke erbaut, - Die Heimat 1974, Seite 216 - läßt sich nach diesen<br />

Feststellungen nicht weiter aufrecht halten. Dagegen kann die Möglichkeit, daß Selcart seine<br />

Apothekertätigkeit in einem der beiden Häuser in der Prinzenstraße begann, nicht ausgeschlossen<br />

werden. Vielleicht werden wir auch das eines Tages aufklären können.<br />

Heinrich Mannel hat die Hausmarken gezeichnet. Unser Wissen schöpften wir aus dem Privileg des<br />

Junge, das sich im Besitz der Familie Reimers befindet, aus D. Schmidt des Älteren Historischem<br />

Taschenbuch über die Entstehung der Apotheken ... Flensburg 1835, G. C. Jägers Erben, und -<br />

natürlich - aus den unentbehrlichen Brandkatastern des Stadtarchives. Wir konnten aber auch einen<br />

Blick in die Schuld- und Pfandprotokolle der Stadt werfen - SH Landesarchiv in Schleswig, Abt. 184<br />

Nr 17 Seite 416 - und erst durch die Eintragungen dort werden die Verhältnisse zwischen Junge und<br />

Kaul ganz geklärt.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!