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Am 30. Juli 1734 verließ das Schiff mit den Ausgewiesenen Stockholm, aber erst am 6. September machte es in Kopenhagen fest. Man zählte nun 62 Personen. Der dänische König ließ, von ihrer Auskunft unterrichtet, eine Untersuchung durch den Polizeimeister anstellen. Das Ergebnis war bitter: es war der Wille seiner Königlichen Majestät, daß die Separatisten sich je früher desto besser aus seinen Reichen wegbegeben und sich nirgends anders niederlassen sollten als in Altona, Friedrichstadt oder Fridericia. Die Schweden entschieden sich für Fridericia. Ihre Schiffsreise dorthin war aufregend und gefahrvoll. Bei Vordingborg geriet das Schiff auf Grund und erst am 1. November 1734 langte man erschöpft dort an. Aber die glückliche Landung bedeutete nicht etwa das Ende der Reise. Der Stadtpräsident meinte, es verstoße gegen die Privilegien seiner Stadt 5), daß Leute in Fridericia aufgenommen würden, die sich nicht zu einer bestimmten Religionsgemeinschaft bekannten. Auch die Bevölkerung der Stadt, in heiligem Eifer aufgewiegelt durch den lutherischen Pastor, 6) war nicht bereit, den Separatisten Herberge zu geben. In Hindsgavl, eine halbe Meile von Middelfahrt entfernt, fanden sie am Strande notdürftig Unterkunft in Hütten. In ihrem Fahrzeug wurde ein Kind geboren, und sogar der Mutter verweigerte man selbst gegen Bezahlung eine Wohnung an Land. Schließlich erklärte Fridericia sich bereit, die unglücklichen Menschen aufzunehmen, falls sie den Bürgereid leisteten, was aber unter Berufung auf die Heilige Schrift standhaft abgelehnt wurde. Nicht einmal einen bescheidenen Platz unter freiem Himmel scheint man den Separatisten in dieser Winterzeit vergönnt zu haben. Vergebens versuchte der Kaufmann Michael Bentzon aus Korsør, vom König eine Genehmigung zu erlangen, diesen „wahren Liebhabern Jesu“ zu helfen; aber er konnte ihnen immerhin ein neues Schiff „DAS LAMM“ verschaffen. 7) Sie segelten in südlicher Richtung fort. Ihr Ziel war Kiel ... sie strandeten hilflos im Sturm in Rinkenaes. Der Strandvogt von Sonderburg verweigerte ihnen barsch den Zutritt zur Stadt, und erst durch den Pastor auf Rinkenaes Philip Hind Lund scheint ihnen erbarmende Hilfe zuteil geworden zu sein. Heft 9, S. 93 Heft 9, S. 94 Damit wären wir bereits bei unserem Thema, bei den Beziehungen der „Schwedischen Separatisten“ zu Friedrichstadt; denn auf Anregung des Pastors Lund hatte der hilfsbereite Maurermeister Schumacher von Rinkenaes aus brieflich zwei kurze Fragen an den Magistrat in Friedrichstadt, der zweiten der drei vom König gnädigst zur Niederlassung erlaubten Städte, gerichtet, nämlich 1. ob die Schwedischen Emigranten Erlaubnis hätten, nach Friedrichstadt zu kommen und ohne Ablegung des Bürgereides in der Stadt wohnen könnten und 2. ob die Reisenden dort bis zum Frühjahr oder länger bleiben dürften. Der Brief traf am 3. Februar 1735 beim Magistrat in Friedrichstadt ein 8). Man brauchte nicht lange zu beraten: sofort wurde der Beschluß gefaßt 9), daß sie in Gottes Namen kommen möchten. Man werde sie mit aller christlichen Liebe und Freundlichkeit aufnehmen.
Bürgermeister Ovens 11) Brief an Schumacher lautete wie folgt: 10) Erfahrener Meister! Ihr angekommener Brief, die Schwedischen Emigranten betreffend, habe ich auch meinen Kollegen mitgeteilt, und der Rat hat beschlossen, falls es sich mit den in Sonderburg angekommenen Emigranten so verhält, wie mitgeteilt wurde, wird ihnen allen in Gottes Namen erlaubt, hierher zu kommen. Sie werden freundlich und aus christlicher Liebe empfangen werden und nicht zu irgendeinem Eid gezwungen werden, der gegen ihr Gewissen ist, welches sie freundlichst berichten wollen Herrn Pastor Lund samt den bemeldeten Emigranten. Mit meinem dienstfertigen Gruß verbleibe ich Nicolaes Ovens. Daraufhin reisten zunächst 18 Personen per Schiff nach Schleswig und von dort weiter nach Friedrichstadt. Unterwegs erlitten - natürlich, möchte man sagen - sie einen Mastbruch und konnten nur mit Mühe das Segel ohne weiteren Schaden bergen. Die Leiden der Verbliebenen nahmen indessen kein Ende. Graf Heft 9, S. 94 Heft 9, S. 95 Abb. Hs. Inhalt: [gelesen, übersetzt und erläutert durch Karl Michelson] 22. 1735. „ „ „ „ „ „ „ heten fordrader :| at komma till Friedrichstad och utan Borgarn-Eds-afläggende få bo ther i fall någen sådant åstundade? 2 de Om the såsom Reformde kunde få bliefern ther till waren eller längre? Bemälte Scivar lijdder således: Erfarne Mästere! Edard ankomma Bref angående the Sven= ske Emigranter hafwer jäg alså commu=
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