Heft 9, vorderes Umschlagblatt Abb. Druck. Unterhaltung für ...

Heft 9, S. 46
Heft 9, S. 47
mit dem kleinsten Stadtsiegel Be-
siegeln, da denn ich der Bürger-
meister Jonas, und ich der Raths-
verwandte Bielenberg solche unter-
schrieben, und vorschriftmäßig
gegen Repräsentation auf den
Schatz-Abtragsfond verwechseln,
und wieder einwechseln lassen werden,
welches wir hiedurch anbefohle-
nermaßen einzuberichten nicht unterlassen
wollen
unterthänig gehorsamst
A. Jonas Joh. Hinr. Bielenberg
G. Thomsen H. P. Stade Gerhard Oldenbourg
Eine Anzeige - die uns auffiel
Sie erschien 1801 in unserem Wochenblatt, dessen Titel wir auch für unser Mitteilungsblatt gewählt
haben. War es denn wirklich so schlimm mit dem „losen Gesindel“ in Friedrichstadt in jener Zeit?
Vielleicht war es auch nur die unduldsame Strenge des Stadtpräsidenten, die hier zu Tage trat. Bitte,
lesen Sie selbst:
Wenn abermals Klage darüber geführt worden, daß spät
am Abend und bei nächtlicher Zeit durch allerhand
loses Gesindel auf den Straßen, Lärmen und unanstän-
diges Singen geschehn, wodurch die Einwohner hiesiger
Stadt im Schlafe und in ihrer Ruhe gestöhrt worden,
diesem Unfug aber nachdrücklichst gewehrt werden soll;
als wird hiemit von uns, Präsident, Bürgermeister und
Rath dieser Stadt, öffentlich bekannt gemacht, daß
diejenigen, welche dergleichen Ruhestöhrer erweislich
angeben werden, unter Verschweigung ihres Namens eine
angemessene Belohnung zu erwarten haben, und die zü-
gellosen, muthwilligen Täter, zum abschreckenden Bey-
spiele Anderer ihres Gelichters, den Umständen nach,
mit Gefängniß, öffentlicher Ausstellung an den Pranger,