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Heft 9, vorderes Umschlagblatt Abb. Druck. Unterhaltung für ...

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Nach und nach sammelte Pastor Mensinga aber seine Schäfchen und konnte <strong>für</strong> sie Gottesdienste in<br />

Friedrichstadt und in Husum, wo er zunächst ein Unterkommen gefunden hatte, abhalten. Vor allem aber<br />

verkündete er sofort, daß der Bau einer neuen Kirche, die schöner und größer sein sollte als die alte, i. J.<br />

1625 erbaute kleine Kirche. Alle maßgebenden Instanzen machte er mobil, und als Abgesandter der<br />

holländischen Bruderschaft erschien schon bald sein Amtsvorgänger Jan Jacob van Vollenhoven,<br />

Prediger in Rotterdam, und übergab ihm 7165 Gulden, die er bei den remonstrantischen Brüdern in<br />

Holland <strong>für</strong> den Kirchenbau gesammelt hatte. Für den erlittenen Brandschaden wurde amtlicherseits der<br />

Gegenwert von 22.500 Gulden vergütet, und die Gemeinden Rotterdam und Amsterdam schenkten neue<br />

Bibeln und Gesangbücher 4).<br />

Einen eifrigen Bundesgenossen fand Mensinga auch in seinem Rotterdamer Amtsbruder - auch sein<br />

Vorgänger in Friedrichstadt (so!, hier verwechselt der Autor Tideman mit Vollenhoven) 1845/1849 -<br />

Ds. Joannes Tideman, der 1852 ein Büchlein über Friedrichstadt und die Geschichte der<br />

remonstrantischen Gemeinde veröffentlichte und den Erlös aus dem Verkauf der Broschüre <strong>für</strong> den<br />

Kirchenbau bestimmte 5).<br />

2) Auch früher hatte man schon manchmal protestantische Pastoren aus anderen als<br />

remonstrantischen Kirchengemeinden in Holland oder Deutschland annehmen müssen, weil es<br />

schwierig war, unter den Geistlichen der remonstrantischen Bruderschaft jemanden zu finden, der<br />

nach Friedrichstadt, ihrer einzigen Auslandsgemeinde, gehen wollte. Wegen seiner liberalchristlichen<br />

Auffassungen, die sich mit den remonstrantischen Grundsätzen deckten, bestanden<br />

hinsichtlich Mensingas um so weniger Bedenken. Ein Übertritt zur Bruderschaft wurde nicht<br />

verlangt, aber nach Ablauf der ersten 10-jährigen Kontraktzeit vollzog ihn Mensinga in völliger<br />

Gewissensfreiheit aus Überzeugung. -<br />

Ausführlicher Nachweis über Mensingas Einstellung bei Hans BEYER „Johannes Aletta Marinus<br />

Mensinga (1809-1898)“. Diese wissenschaftliche Arbeit erschien in „Nordelbingen“ Band 26, im<br />

Verl. Boyens & Co., Heide.<br />

3) Erhebung der deutschen Schleswig-Holsteiner gegen Dänemark mit wechselnden Kämpfen der<br />

beiderseitigen Streitmächte von April 1848 bis Nov. 1850. Siehe Alexander SCHARFF<br />

„Schleswig-Holsteinische Geschichte - ein Überblick“, A. G. Ploetz-Verlag, Würzburg 1960. (S.<br />

52/54).<br />

4) Diese und andere Angaben in: Joannes TIDEMAN „De Remonstrantsche Broederschap.<br />

Biographische Naamlijst van hare Professoren, Predikanten en Proponenten“ (S. 409/410), Y.<br />

Rogge, Amsterdam 1905.<br />

5) Ds. Joannes TIDEMAN „Frederikstad aan de Eider en hare Hollandsche Gemeente. Historische<br />

Mededeelingen omtrent beider stichting“. Rotterdam, Van der Meer & Verbruggen, 1852. - Eine<br />

deutsche Übersetzung besorgte H. Erler, 1972 als Manuskript in kleiner Auflage vervielfältigt.<br />

<strong>Heft</strong> 9, S. 64

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