(1.1.2.5)Sinnlosigkeit (1.1.2.11)Seite 23Dies sind Folgen von deiner Sucht, <strong>die</strong> sich auf mich ausgeübt haben während derganzen Jahre (2.1.2).Ich habe nicht über <strong>die</strong> Probleme meiner Brüder gesprochen, weil ich denke, siesollten das irgendwann einmal selbst tun. . . und du könntest ihnen zuhören (4).Das Leben ist mir oft sinnlos vorgekommen und ich war nicht immer das bravste,gezogendste Mädchen, auch ich habe Probleme dargeboten. . . doch. . jederversucht sich zu bessern, ja (4)?was mir fehlt: Ehrlichkeit, Liebe, Verständnisoffenes Aussprechen der Gefühle<strong>die</strong> Tochter zu sein <strong>die</strong> ich wirklich bin (2.1.2)
Seite 24Brief 10B., 27.1.2001Liebe Mama,hier ist nun mein „nasser Brief“ an Dich (4). Es wird mir wirklich sehr schwer fallen,Dir meine derzeitigen Gedanken und Gefühle zu schildern, einfach deswegen, weiles so viele Sachen gibt, <strong>die</strong> ich Dir gerne sagen würde (4). Diese Sachen machenmich total fertig und vor allem traurig (1.1.2.1).Es war nie leicht, damit fertig zu werden, dass ausgerechnet meine Mutter ein sogroßes Problem mit Alkohol hat (1.1.2.11). Viele Jahre habe ich nie etwas davonmitgekriegt (4). Es wurde mir erst richtig bewusst, als Du deinen Führerscheinverloren hast... ich war dabei, habe alles mit<strong>erleben</strong> müssen, wie Du, mit mir aufdem Rücksitz, betrunken hinter dem Steuer gesessen hast (2.1.1). An <strong>die</strong>semTag, hast Du du mir versprochen nie wieder zu Trinken (2.1.1). Ich war überzeugtdavon, dass meine eigene Mutter mich nie anlügen würde und habe es Dirgeglaubt (1.1.1.6)! So oft kamen Situationen auf, in denen Du mir immer wiederversprochen hast, nie wieder zu Trinken (2.1.1). Auch wenn es mit der Zeitunglaubwürdig wurde, ich hatte wirklich immer ein neues bißchen Hoffnung, dassDu irgendwann einmal einsiehst, dass Du ein großes Problem hast (1.1.1.4).Es war für mich einfach unaussehbar, in deiner Nähe zu sein, wenn Du betrunkenwarst (1.1.2.6). Mit der Zeit war es auch sehr peinlich, wie Du Dich in derÖffentlichkeit verhalten hast (1.1.2.10). Ich als Deine Tochter sollte Dich lieben,aber in den Zeiten, in denen besoffen warst, konnte ich nur noch Hass, Angst undTrauer fühlen (1.1.3).Hass, dass meine sonst so liebe, offene, hilfsbereite, einfach liebenswürdigeMutter ihre Problem mit Rotwein “übergießt“.. (1.1.2.5).Angst, jedesmal wenn ich nach Hause komme, Dich in Deinem Sessel zu sehen,total betrunken.. (1.1.2.4).Angst, immerwieder neue Flaschen zu finden, oder anzusehen, wie Du heimlichim Keller zur Flasche greiffst.. (1.1.2.4).Angst, dass Freund etwas mitbekommen und ich es nicht länger verheimlichenkann, dass meine Mutter alkoholkrank ist.. (1.1.2.4).