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Wie erleben Kinder die Suchterkrankung ihrer Eltern? - Eine ...

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<strong>Wie</strong> <strong>erleben</strong> <strong>Kinder</strong> <strong>die</strong> <strong>Suchterkrankung</strong> <strong>ihrer</strong> <strong>Eltern</strong>? Seite 59beschreibt sehr oft <strong>die</strong> Wunschvorstellung von einem Vater, der ohne Alkoholabhängigkeitsich um sie gekümmert hätte, was in der Realität kaum stattgefundenhat: „Ich hatte mir einen Vater gewünscht, der immer für mich da ist,wenn ich ihn brauche!“ (Kategorie 1.2). Daher appelliert sie sehr oft an ihrenVater, abstinent zu werden (12% Appellaspekt). Der Appellcharakter <strong>die</strong>sesBriefes kommt durch besonders viele Ausrufezeichen zum Ausdruck. Zusätzlichist der Brief nach einer „Appellform“ aufgebaut: der erste Teil besteht aus Appellen(Kategorie 3.1), der zweite aus der Wunschvorstellung von einem „richtigenVater“ (K. 1.2), der dritte Teil aus einer Aufzählung von Verhaltensweisendes Vaters in bezug auf Alkohol(abhängigkeit) (K. 2.1.1), der vierte Teil schildert<strong>die</strong> negativen Gefühle der Autorin (K. 1.1.2), der fünfte Teil beinhaltet Vorwürfean den trinkenden Vater (2.1.2) und der sechste Teil mündet schließlich in Appellenzur Abstinenz (3.1).Der Autorin ist es sehr wichtig, daß ihr Vater seine Abhängigkeit überwindet undsich dadurch ändert, so daß er mehr auf seine Tochter eingehen kann: „OhneAlkohol wird es Dir besser gehen. Und ich werde einen richtigen Vater bekommen!“Problematisch an <strong>die</strong>ser Sichtweise ist allerdings, daß <strong>die</strong> Autorin alleHoffnungen nur auf <strong>die</strong> Abstinenz des Vaters setzt und nicht auf sich selbstoder eine andere Lösungsstrategie setzt. Außerdem scheint ihr nicht bewußt zusein, daß nicht alle Probleme automatisch mit der Abstinenz ihres Vaters verschwinden.Statt dessen können noch andere Konflikte auftauchen, <strong>die</strong> durch<strong>die</strong> Abhängigkeit des Vaters zunächst verdeckt waren.5.1.6 Brief 6Die Autorin des 6. Briefes ist eine 21jährige Frau, <strong>die</strong> sehr ausführlich (118Sätze) beschreibt, wie sie <strong>die</strong> <strong>Suchterkrankung</strong> <strong>ihrer</strong> Mutter erlebt hat.Folgendermaßen ist der Brief nach Hauptkategorien aufgeteilt:

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