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Wie erleben Kinder die Suchterkrankung ihrer Eltern? - Eine ...

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<strong>Wie</strong> <strong>erleben</strong> <strong>Kinder</strong> <strong>die</strong> <strong>Suchterkrankung</strong> <strong>ihrer</strong> <strong>Eltern</strong>? Seite 11Besonders <strong>die</strong> Söhne aus Suchtfamilien haben ein deutlich erhöhtes Risiko füreine eigene Abhängigkeit gegenüber den Söhnen aus unbelasteten Familien.Dabei kann eine direkte Vererbung von Alkoholabhängigkeit ausgeschlossenwerden, denn wahrscheinlicher ist <strong>die</strong> Vererbung einer Disposition für Alkoholabhängigkeit,<strong>die</strong> bei entsprechenden kritischen Umwelterfahrungen zumAusbruch der Krankheit führt. (vgl. Zobel 2000)<strong>Kinder</strong> von Alkoholkranken sind weniger empfänglich für <strong>die</strong> subjektiv empfundenenAlkoholeffekte (wie z.B. Enthemmtheit) und müssen größere Alkoholmengentrinken, um <strong>die</strong> gewünschten Alkoholeffekte zu erzielen. Dagegenscheinen sie gegenüber anderen positiven Alkoholeffekten, wie z.B. Streß-Reaktions-Dämpfung, empfänglicher zu sein. Zusätzlich sind <strong>Kinder</strong> aus alkoholbelastetenFamilien besonders unempfänglich für <strong>die</strong> negativen Effekte desAlkoholkonsums, wie Übelkeit und Niedergeschlagenheit, was sich besondersbei sinkendem Blutalkoholspiegel zeigt. Diese Faktoren können schnell zuerhöhtem Alkoholkonsum führen, der bei männlichen Jugendlichen bzw. Erwachsenensogar gesellschaftlich positiv bewertet wird. (vgl. Sher 1991, Zobel2000)Die familiäre Umwelt beeinflußt das Trinkverhalten von <strong>Kinder</strong>n und Jugendlichenerheblich, auch wenn kein Alkoholproblem in der Familie vorliegt. Dabeihat der Trinkstatus des Abhängigen einen erheblichen Einfluß auf <strong>die</strong> Interaktionenin der Familie. Die <strong>Kinder</strong> lernen dadurch <strong>die</strong> Funktionalität des Alkoholskennen, der als „Problemlöser“ angewendet wird und neben zahlreichen Nachteilenauch Vorteile besitzt, wie z.B. als Entspannungsmittel. Dadurch lernen <strong>die</strong><strong>Kinder</strong> kaum gesunde Bewältigungsstrategien kennen und erfahren wenig sichereStrukturen. Durch den Alkoholkonsum des Abhängigen können kaumfamiliäre Rituale (wie gemeinsames Essen, strukturierter Tagesablauf) eingehaltenwerden, wodurch <strong>die</strong> Wahrscheinlichkeit für späteren Alkoholkonsum der<strong>Kinder</strong> weiter ansteigt. (vgl. Zobel 2000)

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