13.07.2015 Aufrufe

Wie erleben Kinder die Suchterkrankung ihrer Eltern? - Eine ...

Wie erleben Kinder die Suchterkrankung ihrer Eltern? - Eine ...

Wie erleben Kinder die Suchterkrankung ihrer Eltern? - Eine ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN
  • Keine Tags gefunden...

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Wie</strong> <strong>erleben</strong> <strong>Kinder</strong> <strong>die</strong> <strong>Suchterkrankung</strong> <strong>ihrer</strong> <strong>Eltern</strong>? Seite 90schiedene Aspekte enthalten kann. In <strong>die</strong>ser Untersuchung mußten, im Sinneder Einfachko<strong>die</strong>rung, jeder Aussageeinheit jeweils nur ein Aspekt zugeordnetwerden. Alle Sätze ließen sich in <strong>die</strong>ses Schema einordnen, wobei genaueRegeln zur Ko<strong>die</strong>rung erstellt werden mußten (s.Kapitel 4.4). Besonders <strong>die</strong>Unterscheidung zwischen Selbstoffenbarungs- und Beziehungsaspekt gestaltetesich zunächst als schwierig. Oft wurden in den Briefen Gefühle des Absenders(der <strong>Kinder</strong>), <strong>die</strong> sich auf den Empfänger (<strong>die</strong> <strong>Eltern</strong>) beziehen, geschildert.<strong>Eine</strong> eindeutige Zuordnung zum Selbstoffenbarungs- oder Beziehungsaspektkonnte nur durch <strong>die</strong> Regel, daß das Subjekt des Hauptsatzes entscheidend ist,getroffen werden (s. Kapitel 4.4). Unverständlich an Schulz von Thuns Kommunikationsquadratist außerdem, daß der Beziehungsaspekt sowohl „Du-Aspekte“, als auch „Wir-Aspekte“ umfaßt. Es wäre logischer, den „Du-Aspekt“aus dem Beziehungsaspekt herauszugreifen und eine neue Hauptkategoriedaraus zu bilden, parallel zum Selbstoffenbarungsaspekt. Oft ist es allerdingssehr schwierig, in Interaktionen zwischen „Ich-“, „Du-“ und „Wir-Aspekt“ genauzu unterscheiden, da <strong>die</strong>se Aspekte sich gegenseitig bedingen und beeinflussen.Besonders Familien stellen ein System dar, in dem sich <strong>die</strong> Mitgliedergegenseitig beeinflussen (s. Kapitel 2.1.3). Oft steht der Alkohol aber so imMittelpunkt der Familie, daß <strong>die</strong> einzelnen Familienmitglieder in <strong>ihrer</strong> Individualitätkaum noch Beachtung finden (vgl. Kruse et al. 2000). Um eine Abgrenzungder einzelnen Familienmitglieder voneinander zu ermöglichen und <strong>die</strong> verschiedenenPersonen differenziert zu analysieren, ist es wichtig, zwischen „Ich“, „Du“und „Wir“ zu unterscheiden, was anhand von Schulz von Thuns Modell (1993)möglich ist. Aussagen, <strong>die</strong> den Appellaspekt betrafen, konnten leichter zugeordnetwerden als Aussagen zum Selbstoffenbarungs- und Beziehungsaspekt.Die Hauptkategorie Sachaspekt umfaßte sonstige Aussagen, <strong>die</strong> sich nicht in<strong>die</strong> anderen Kategorien einordnen ließen und für <strong>die</strong>se Untersuchung nichtrelevant waren. Insgesamt gesehen konnte Schulz von Thuns Kommunikationsmodell(1993) als gutes Ausgangsmodell für <strong>die</strong>se Untersuchung verwendetwerden. Für <strong>die</strong> Beantwortung der Ausgangsfrage „<strong>Wie</strong> <strong>erleben</strong> <strong>Kinder</strong> <strong>die</strong><strong>Suchterkrankung</strong> <strong>ihrer</strong> <strong>Eltern</strong>?“ sind besonders <strong>die</strong> Unter- und Feinkategorienvon herausragender Bedeutung, <strong>die</strong> jetzt diskutiert werden sollen.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!