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Wie erleben Kinder die Suchterkrankung ihrer Eltern? - Eine ...

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<strong>Wie</strong> <strong>erleben</strong> <strong>Kinder</strong> <strong>die</strong> <strong>Suchterkrankung</strong> <strong>ihrer</strong> <strong>Eltern</strong>? Seite 14Von daher werden manche Briefe nur geschrieben, aber nicht abgeschickt; dasSchreiben ist also Selbstzweck für den Schreiber.Da Briefeschreiben wesentlich aufwendiger als Telefonieren ist und Zeit undKonzentration erfordert, zeigen Briefe <strong>die</strong> besondere Bedeutung des Empfängersfür den Absender auf.Wenn der Absender sich genügend Gedanken zum Inhalt des Briefes gemachthat, muß er sich schließlich auf bestimmte Themen und Formulierungen festlegenund es schriftlich fixieren. Dadurch ist es dann „schwarz auf weiß“ und kannnicht einfach „zurückgenommen“ werden. Ein Brief hat Bestand, und <strong>die</strong> geschriebenenWorte können immer wieder gelesen werden, haben also mehrGewicht als gesprochene Worte. Dies bedeutet sowohl Vor- als auch Nachteile;tröstende, freundliche Worte können immer wieder gelesen werden, verletzendeWorte allerdings auch.Der Brief bietet außerdem <strong>die</strong> Möglichkeit, Dinge, <strong>die</strong> man dem anderen nichtvon Angesicht zu Angesicht oder telefonisch mitteilen kann, aufzuschreiben unddem anderen in schriftlicher Form zu schicken. Diese Dinge könnten z.B. eineLiebeserklärung sein, aber auch eine Schilderung von Gefühlen, wie Wut, Enttäuschung,Trauer etc. Manchmal kann ein Brief ein Ventil für nicht geäußerte,aber aufgestaute Gefühle sein. Das kann eine große Erleichterung für denAbsender sein, da er <strong>die</strong> Gefühle endlich – ohne unterbrochen zu werden –äußern kann. Ein weiterer Vorteil ist, daß der Absender nicht <strong>die</strong> unmittelbareReaktion des Empfängers mitbekommt, wenn <strong>die</strong> im Brief geschilderten Botschaftenz.B. zu Wut(-anfällen) des Empfängers führen könnten. Das kann aberauch ein Nachteil sein, da der Empfänger nicht unbedingt auf den Brief antwortenmuß und seine unmittelbare Reaktion dem Absender (meistens) verborgenbleibt. Zumindest kann der Empfänger den Brief erst einmal auf sich wirkenlassen, bevor er eine Stellungnahme abgibt. Durch unklare Formulierungenkönnen allerdings auch Mißverständnisse länger bestehen bleiben.Briefe stellen also ein (qualitativ) wichtiges Kommunikationsmittel dar. Dabeiwirken sie anders als andere verbale und non-verbale Kommunikationsmittel

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