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Wie erleben Kinder die Suchterkrankung ihrer Eltern? - Eine ...

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<strong>Wie</strong> <strong>erleben</strong> <strong>Kinder</strong> <strong>die</strong> <strong>Suchterkrankung</strong> <strong>ihrer</strong> <strong>Eltern</strong>? Seite 15und weisen einige Besonderheiten, sowohl für den Empfänger als auch denAbsender, auf. Die Botschaften in Briefen sind besonders reflektiert und teilweiseinhaltlich auch besonders gut komprimiert. (vgl. Wintgen 1994, 1996, Kapitel2.2.5)Für <strong>Kinder</strong> suchtkranker <strong>Eltern</strong> könnten sich Briefe zur Kommunikation deshalbbesonders gut eignen, da sie in den Briefen Gefühle, wie Wut, Scham undSchuld (s. Kapitel 2.1.4), leichter äußern können als in einem Gespräch. Außerdemstellen Briefe eine Entlastungsfunktion für <strong>die</strong>se <strong>Kinder</strong> dar. Sie habenendlich Raum, <strong>die</strong> Erlebnisse verbunden mit der <strong>Suchterkrankung</strong> eines oderbeider <strong>Eltern</strong>teile zu schildern und sie durch das Briefeschreiben zu reflektieren.<strong>Eine</strong>n weiteren Vorteil bieten <strong>die</strong> Briefe den <strong>Kinder</strong>n, daß sie ihr Erleben freischildern können, ohne von den <strong>Eltern</strong> unterbrochen zu werden. Es wäre zuüberlegen, inwieweit <strong>die</strong> <strong>Kinder</strong>briefe therapeutisch, im Sinne der <strong>Kinder</strong>, genutztwerden könnten, z.B. im Rahmen eines Gesprächs mit einem Therapeuten,dem betroffenen <strong>Eltern</strong>teil oder einer sozialen Gruppenarbeit. <strong>Eine</strong> Therapiedes Kindes könnte nicht nur im Rahmen von Gesprächen, sondern auchunter einer weiteren Zuhilfenahme des Kommunikationsträgers Brief, stattfinden,d. h. ein Pädagoge oder Therapeut könnte dem Kind Briefe schreiben. Aufzwei solcher Projekte soll hier nun näher eingegangen werden.2.2.2 Der Malbrief als pädagogisches MittelAls pädagogisches Mittel benutzte Kübler-Ross (1988) einen sogenanntenMalbrief, den sie an einen 9-jährigen Jungen schrieb, der an Krebs erkranktwar. Dieser hatte ihr <strong>die</strong> Fragen gestellt: „Was ist Leben?... Was ist Tod?...Undwarum müssen <strong>Kinder</strong> sterben?“ Diesen Brief hat Kübler-Ross mit vielen verschiedenenBuntstiften geschrieben und mit verschiedenen Zeichnungen undSymbolen (z.B. Regenbogen, Schmetterling, kleine Herzen) versehen, um soden Inhalt zu illustrieren und einige Denkmodelle plastisch darzustellen. Inhaltlichgeht sie vor allem auf <strong>die</strong> schönen Aspekte des Lebens, wie <strong>die</strong> Sonne und<strong>die</strong> Natur, ein. Dabei betont sie besonders, daß alles Gottes Schöpfung ist und

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