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Kinder - Familienverband Ziering-Moritz-Alemann

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Der Sohn Tömkes II namens Jaco b, * 1355, † um 1429, oo G er t r ud Bu ch ho ld t,<br />

hatte das Gut Zybien erworben; 1392 Lehnsbesitzer mit seinen Söhnen des dem Berliner<br />

Magistrat gehörigen Dorfes Falkenberg. Er ist der Stammvater der in Berlin und Frankfurt<br />

a. O. zu hohem Ansehen gelangten und um beide Städte hochverdienten Familie Wins<br />

geworden. Der Berliner und der Frankfurter Zw eig hatten gemeinschaftlichen Besitz bis<br />

zur ersten Hälfte des 16. Jh. Gertrud, „der alten Winsen“, wurde 1410 von der Stadt Frkf.<br />

(Od.) eine jährliche Rente gegeben. Die Wins gehörten zu den Landbesitzern und besaßen<br />

im 1480 auch die Dörfer Blankenburg, Blankenfelde und Seeburg. Den Städten Berlin und<br />

Frankfurt haben sie zwischen 1458 und 1525 zahlreiche Bürgermeister und Ratsherren<br />

gegeben, infolge der allgemeinen Verschlechterung der städtischen Wirtschaftslage sind<br />

einige Linien zum Landadel übergegangen. Der eine Zweig erwarb 1504 nördlich von<br />

Berlin von dem Grafen Joachim von Ruppin die Dörfer Bir ken w er der (samt Wohnhof),<br />

Hohen-Neuendorf, Borgsdorf und Hermsdorf sow ie die w üste Feldmark Birkholz als<br />

Lehnsgüter. Man hatte aber unterlassen, hierzu die Bestätigung des Kurfürsten einzuholen.<br />

Joachim I zog daher nach dem Ableben des Grafen (Januar 1524) die Güter einfach<br />

ein. Die Brüder Gregor und Hans Wins, Bürger zu Berlin, klagten gegen den Kurfürsten<br />

w egen Beraubung. Ein Lehnsgericht entschied 1527, daß der Kurfürst die Wins „restituieren“<br />

und auch die Gerichtskosten erlegen müsse. Eine Appellation des Kurfürsten an das<br />

Kaiserliche Kammergericht w urde kostenpflichtig abgewiesen. Die Wins blieben so zwar<br />

im Besitz der kurf. Lehngüter, aber Joachim I. rächte sich damit, daß er die genannten<br />

Brüder, w eil sie um Exekution w ider ihren Landesherrn gebeten, „lange Zeit in harter<br />

Gefängnis“ hielt. Diese Freiheitsberaubung hielt im Februar 1533 noch an. Ein anderer<br />

Zweig kaufte 1564 die adligen Lehnsgüter im Storkow schen (Colberg, Eichholz, S tr eg<br />

anz) und hatte sie auch 1670 noch im Besitz. Dieser Zw eig und der schon längst zu<br />

Birkenwerder gesessene gingen völlig zum Adel über. Gregor Wins und seine 3 Söhne<br />

erhielten am 1.6.1631 den Reichsadel. Aus der Linie Birkenwerder ist der kaiserliche<br />

Obrist Hans v. Wins hervorgegangen, der Berlin im 30jährigen Krieg schatzte. Die Berliner<br />

Wins gingen unter den schwierigen städtischen Verhältnissen in w irtschaftlicher Hinsicht<br />

mehr und mehr zurück. Merten Wins mußte Ostern 1566 seine Wiesen und Aecker<br />

vor Cölln für eine Schuld von 421 fl. verpfänden, und 1547 hatten 3 Vettern Wins bereits<br />

ihren Besitz Falkenberg verkauft. Ihr Stammgut Blankenburg w urde um 1573 an Kammermeister<br />

Straube verkauft. Das alte Burglehnshaus in der Klosterstraße (76) w ar 1594<br />

verkauft worden. Die Berlin-Blankenburger und die Frankfurter Linien haben von ihrem<br />

Adel keinen Gebrauch gemacht. Die Winse in Frkf. (Od. ) gehörten zu den ersten Familien,<br />

die sich zur lutherischen Lehre bekannten: Sie stifteten auch am 11.9.1540 aus Hospital-Einkünften<br />

jährlich 20 Gulden für einen Knaben aus dem Geschlecht der Winse „zum<br />

Studieren“.<br />

Das Geschlecht der Winse ist anscheinend auch im Mannesstamme noch nicht ganz<br />

erloschen. In der Ehren-Rangliste, die für die Berufsoffiziere nach dem Weltkriege aufgestellt<br />

w orden ist, sind noch 2 Oberstlt., 3 Hauptleute und 1 Oblt. a. D. verzeichnet. Leutnant<br />

L. v. Wins ist am 10.11.16 bei Sailly gefallen. Das Geschlecht Wins kann im Mannesstamme<br />

auf etwa ein Jahrtausend zurückblicken, es hat viele Jahrhunderte hindurch<br />

zum Wohle des<br />

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