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Kinder - Familienverband Ziering-Moritz-Alemann

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erklärten insbesondere, der Erzbischof werde ohne Rat und Wissen des Meisters nichts<br />

Feindliches gegen Riga unternehmen. Die Vereinbarungen sollen ausgearbeitet, dem<br />

Papste und dem Kaiser zur Bestätigung vorgelegt werden. Es hieß weiter: „Wenn das auch<br />

nicht geschieht, sollen sie nichtsdestoweniger volle Gültigkeit haben.“ Am folgenden<br />

Tage (16.6.) wurde der Eid im Remter des Schlosses zu Wolmar abgelegt durch die Prälaten,<br />

Vertreter der Ritterschaft und Stifter und zuletzt durch den Meister mit den Ordensvertretern.<br />

Am 17.6.1526 wurde die Rechtfertigung des Erzbischofs wegen der Anklage<br />

des Landesverrats zwar angenommen, aber er hatte doch mit den Bischöfen die Selbständigkeit<br />

als Landesherr verloren. Am 3.8.1526 brach der Erzbischof in Begleitung des<br />

Bischofs von Kurland auf, um Papst und Kaiser aufzusuchen und im Auftrage des Ordens<br />

in Mergentheim mit dem Deutschmeister w egen der Besetzung des Hochmeisteramtes zu<br />

verhandeln. Der Bischof von Kurland begab sich zum kaiserlichen Statthalter, der Erzbischof<br />

kam im Spätherbst 1526 in Rom an, wo Julius von Medici (Clemens VII.) den<br />

päpstlichen Stuhl bestiegen hatte. Er blieb dort bis Januar 1527, der Papst war selbst in<br />

Not und konnte ihm nicht helfen, da Florenz vom Feinde bedroht war. Florenz blieb unbehelligt,<br />

der Feind zog gegen Rom selbst, das mit dem Papst am 6.5.1527 in seine Hände<br />

fiel. Der Erzbischof war über Florenz, Venedig nach Salzburg zum Kardinal und Erzbischof<br />

Matthäus Lang (März) und dann w eiter nach Prag zum kaiserlichen Statthalter,<br />

Erzherzog Ferdinand von Oesterreich, König von Böhmen-Ungarn, gereist. Von Prag<br />

(24.3.) ging er nach Regensburg (2.4.), um dort an einem Reichstage teilzunehmen. Am<br />

23.6.1527 kam es im Ordenshause zu Eschenbach bei Heilbronn zu einem Gespräch,<br />

nachdem er vergebens in Regensburg auf den Beginn des Reichstages gewartet hatte. Der<br />

Erzbischof trat offen mit seinem Plane hervor: Er w ollte, gestützt auf päpstliche Breven an<br />

den kaiserlichen Statthalter und und an die Ordensmeister von Deutschland und Livland,<br />

durch die Wahl eines Hochmeisters dem Orden wiederum ein Haupt geben. Man ging auf<br />

den Vorschlag nicht ein, w eil das große Kapitel zu Mergentheim am 16.12.1526 bereits<br />

beschlossen hatte, daß der Deutschmeister (Walter von Cronberg, der Johann nicht gut<br />

gesinnt war!) für immer Administrator des Hochmeisteramtes sein sollte. Der Erzbischof<br />

zielte dagegen auf Walter von Plettenberg als Hochmeister ab, der ihm auch noch<br />

am 6.7.1527 geschrieben hatte, er möchte die Verhandlungen w egen des Hochmeisteramtes<br />

fortsetzen. Der Erzbischof war über Köln (12.7.) nach Calais (22.7.) gereist, um auf<br />

dem Seewege zum Kaiser nach Madrid zu gelangen. Aus beiden Städten hatte er an Plettenberg<br />

über die Verhandlungen in Eschenbach geschrieben. Noch zw ei Tagesreisen von<br />

Madrid entfernt, w urde er in Torquemada, an der Grenze von Biskaya, vier Meilen von<br />

Placentia, von der Ruhr befallen, die ihn am 9.9.1527 hinwegraffte. Als er sein Ende nahe<br />

fühlte, empfahl er den Herzog Georg von Braunschw eig-Wolfenbüttel, Dompropst zu<br />

Köln, als seinen Nachfolger in Riga und den kaiserlichen Vizekanzler Balthasar Merklin<br />

von Waldkirch als Bischof von Dorpat. Der Kaiser, aus des Erzbischofs Briefschaften, die<br />

er sich vorlegen ließ, über die Wünsche des Dahingeschiedenen unterrichtet, schickte<br />

einen Bevollmächtigten nach Livland mit der Forderung, die dortigen Unruhen beizulegen.<br />

Den Wolmarer Vertrag erkannte er nicht an, er befahl vielmehr, die Rigenser sollten<br />

dem neuen Erzbischof w ieder huldigen und ihm alles zurückgeben, was sie Blankenfeld<br />

genommen hatten. Der Meister sollte dazu helfen. Tatsächlich bekam der neue Erzbischof<br />

die halbe Oberherrlich-<br />

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