Kinder - Familienverband Ziering-Moritz-Alemann
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und 5 Innungsmeistern. Bm. und Km. wurden jährlich gewählt, sie gehörten im Jahre ihrer<br />
Wahl dem „regierenden Rate“ an, im nächsten Jahre dem „alten Rate“, im folgenden dem<br />
„oberalten Rate“. Die Schöffen, bis 1244 mit im Rate, mußten nach Sachsenrecht einer<br />
rittermäßigen Familie entstammen. Sie beanspruc hten das Recht, sich nach freier Wahl zu<br />
ergänzen. 1313 herrschte Aufstand in Magdeburg, Burchard III wurde erschlagen, die<br />
Stadt verfiel dem Kirchenbanne und der Reichsacht. Magdeburg war Ende des 13. Jahrhunderts<br />
der Hansa beigetreten, die 1361-1370 mit dem Dänenkönig selbständig Krieg<br />
führte. Erzbischof Günter von Schw arzburg (1403-1445) unternahm einen Kriegszug in<br />
die Mark, wobei Hans <strong>Alemann</strong> bei Wusterhausen in Gefangenschaft geriet. Der Erzbischof<br />
erhob eine Hussitensteuer, 1420 wurde ein hussitischer Geistlicher vom Erzbischof<br />
als Ketzer zum Scheiterhaufen verurteilt. Die Stadt setzte gegen den Willen des Erzbischofs<br />
Befestigungsarbeiten fort, neben dem erzbischöflichen Palaste wurde ein fester<br />
Turm errichtet (Kiek in die Köke), daher 1432 offener Krieg. Am 23.12.1433 Bann und<br />
Interdikt, auch gegen Halle. Kaiser Sigismund griff ein, Friede 1435, 1453 w ar ein päpstlicher<br />
Gesandter in der Stadt, um gegen die Türken das Kreuz zu predigen, auch 2 Alemänner<br />
nahmen das Kreuz. Die Bevölkerung Magdeburgs w ar evangelisch gesinnt. Am<br />
5.5.1524 stimmte ein Mann aus dem Volke vor dem Denkmal des Kaisers Otto im Angesicht<br />
des Rathauses das Lutherlied „Aus tiefer Not“ an, die um ihn versammelte Volksmenge<br />
stimmte ein, die Stadt wurde zum „Lutherischen Zion“ und zu „Unseres Herrgotts<br />
Kanzlei“ des Reformations-Zeitalters. Am 30.9.1527 erklärte der Kaiser die Stadt in die<br />
Acht und Oberacht und forderte die Vollstreckung, insbesondere auch von dem Kurfürsten<br />
von Brandenburg, unter dessen Schutz sich die Stadt am 16.3.1537 stellte und dem sie<br />
dafür 1500 Gulden erlegte. Wegen der Weigerung, das Interim anzunehmen, w urde die<br />
Stadt abermals geächtet. Reichsacht vom 27.7.1547 und 18.5.1549. Demgemäß hatten die<br />
Magdeburger viel unter Räubereien und Plünderungen zu leiden. Am 15.4.1549 Ueberfall<br />
des Gutes Königsborn, das Heine Allemann gehörte, durch Märker, die Pferde und Hornvieh<br />
mit sich nahmen. Es kam 1550-1551 zur Belagerung der Stadt, der aber die tapferen<br />
Magdeburger auch durch kühne Ausfälle zu begegnen w ußten. Ihre Truppen unterstanden<br />
zunächst Bm. Georg Gericke, sodann dem Kriegsobersten Ebeling <strong>Alemann</strong>, der auf seinem<br />
schwierigen Posten große Einsicht und Energie bew ies. Den Oberbefehl gegen Magdeburg<br />
hatte der Kaiser dem Kurfürsten <strong>Moritz</strong> von Sachsen gegeben. Alle Friedens- oder<br />
Unterw erfungsangebote w iesen die Magdeburger zurück. Am 2.12.1550 feierlicher Akt<br />
auf dem Alten Markte in Magdeburg: Rat und waffenfähige Bürger und Söldner gelobten,<br />
die Rechte zum Schwur erhebend, im Leben und im Tode für einen Mann zu stehen, festzuhalten<br />
beieinander auf der Mauer und dem Wall, auf dem Wasser und dem Lande und<br />
w ider den Feind zu kämpfen bis zum letzten Blutstropfen. Diesen Schwur haben sie nicht<br />
gebrochen! Am 20.12.1550 gelang ihnen, den verwundeten Herzog Georg von Mecklenburg<br />
mit vielen seiner Leute zu fangen. Der Herzog wurde in der Stadt vom Bm. und dem<br />
Kriegsobersten mit den Worten empfangen: „Ungnediger Herr, willkommen, ever ungnaden<br />
sol uns ein lieber Gast sein, w ir hetten sie dergestalt gern lengst bei uns gesehen.“ Am<br />
27.3.1551 gab <strong>Moritz</strong> seinen Verbündeten seinen Wunsch bekannt, mit dem Kriege gegen<br />
Magdeburg aufzuhören. Bei den Friedensverhandlungen führte der Stadtsyndikus Dr.<br />
Lew in von Emden dem Kurfürsten <strong>Moritz</strong> mit bewegter Stimme zu Gemüt, was im Grunde<br />
mit diesem Kriege<br />
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