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Kinder - Familienverband Ziering-Moritz-Alemann

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Hans Tempelhof für 2000 Gulden Birkholz wieder; die Blankenfelde hatten die<br />

Gerichte, den Wagendienst und das Patronatsrecht.<br />

1542, 1543 (Bestätigung vom 24.8.), 1544, 1550 Ratsherr, 1558 bis 1564 zweiter,<br />

1566-1572 erster Bm. zu Berlin, schließlich auf Bitten von seinem Amte<br />

entbunden.<br />

Seit 1544 w ar er auch kurfürstlicher Küchenmeister (Vorsteher der Küchenund<br />

Kellerverwaltung), der den Hof mit Lebensmitteln zu versorgen hatte. Für<br />

diesen Posten kamen vermögende Stadtaristokraten in Frage, die lange Zeit<br />

Vorschüsse leisten konnten. Johann w ar ein unternehmender Mann, der „in seinem<br />

Leben mit wunderseltsamen und vielfältigen Gebäuden an Teichen, Gräben,<br />

Schleusen u. a. viel Wesens getrieben“ (Cölln. Stadtschreiber-Chronik S.<br />

14). Aus seinem Briefwechsel mit dem Markgrafen Hans (1563) geht hervor,<br />

daß er Schiffe bauen und damit Holz, Kohlen und Kalk fahren ließ, daß er eigenes<br />

Personal hielt, auch Schiffe verkaufte (ein altes für 150 fl., ein neues für<br />

200 Tl.) und vermietete (1568); er hat ferner die sogenannte Fangschleuse für<br />

Kalksteinfuhren („im Kalkstrom“) angelegt, die 1565 fertiggestellt war (Rep.<br />

43.13 g.). Er versorgte Berlin mit einer Wasserleitung, wohl um die Seuchen,<br />

von denen Berlin so oft heimgesucht wurde, zu bannen. Obwohl er bei der<br />

Gründung der Beelitzer Salzgewerkschaft (Ausbeutung des neuen Salzquells<br />

„auf dem Theuer“ bei Beelitz, 1544) anscheinend nicht beteiligt war, ist er später<br />

die Seele dieses verunglückten Unternehmens. Auf sein Betreiben schickte<br />

sein Vetter, Asmus Blankenfeld in Joachimsthal in Böhmen, von dort zwei<br />

Meister der Wasserkunst, w elche die wilden Wasser heben und die Salzader<br />

fassen und zum Laufen bringen sollten. Der Versuch w ar völlig ergebnislos<br />

(1549), die beiden „Kunstmacher“ w urden entfernt, sie klagten am Reichskammergericht<br />

um den ausgedungenen Lohn von 8000 Tl. Johann w ar auch<br />

sonst regen Geistes; so schlug er auf der Städtetagung 1564 als finanzielle<br />

Hilfsmittel vor, wucherische Händel abzuschaffen (mehr als 5 % Zinsen pp.<br />

sollte der Kurfürst einziehen) und für Ausfuhrw aren einen Zoll zu erheben. Als<br />

er 1544 als kurf. Küchenmeister den Leipziger Weihnachtsmarkt zum Einkauf<br />

von Gew ürzen usw. besuchte, wurde er auf Anfordern einer Augsburger Firma<br />

mit dem Wagen arrestiert, weil der Kurfürst eine Schuldverschreibung über 10<br />

869 Tl. oder gulden Groschen nicht innegehalten hatte. Johann ließ den beschlagnahmten<br />

Wagen w egführen und w urde am 13.5.1545 verurteilt: er solle<br />

den Wagen wiederbeschaffen und sich selbst nicht eher von dannen w enden,<br />

bis die Schuld samt aufgelaufenem Schaden, 5 % Interesse und Unkosten ganz<br />

entrichtet seien. Der Kurfürst nötigte seinen Küchenmeister auch, anderw eit<br />

Vorschüsse usw . zu geben: 1547 bürgte er einer Nürnberger Firma für 2418 Tl.,<br />

eine derartige Urkunde von Joachim II. auf Johann über 3000 fl. besaß Teppichfabrikant<br />

Julius Blankenfeld zu Spandau noch 1865. Um welche Summen<br />

es sich bei den Vorschüssen handelte, zeigen auch die Rückzahlungen des Kurfürsten<br />

(z. B. 1563 = 16 000 fl., 1566 = 1611 u. 1700 Tl., 1571 = 11 422 Tl., die<br />

im Landtage ins Schuldregister eingetragen w urden. Johann forderte aber weiterhin<br />

3204 Tl. für 1570-71, 4828 Tl. für<br />

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