04.12.2012 Aufrufe

Kinder - Familienverband Ziering-Moritz-Alemann

Kinder - Familienverband Ziering-Moritz-Alemann

Kinder - Familienverband Ziering-Moritz-Alemann

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Bruder Alb r ec ht Ach illes ab (1470-1486), der die Lehenshoheit über Pommern erw<br />

arb und durch das Hausgesetz von 1473 die Unteilbarkeit aller, auch der zu erwerbenden<br />

märkischen Landesteile festsetzte. Mit Kraft vertraten er und sein ältester Sohn Jo han n<br />

Cic er o , * 2.8.1455, † 9.1.1499, (1486-1499) Städten und Adel gegenüber die Rechte<br />

der Landeshoheit, die dessen Sohn J oac him I , * 21.2.1484, † 11.7.1535, (1499-1535)<br />

w eiter festigte, obw ohl er in unmündigem Alter die Regierung übernahm. Seinen Bruder<br />

Albrecht, * 28.6.1490, † 24.9.1545, überredete er, schon im Alter von 12 Jahren die Priesterweihe<br />

zu nehmen. Auf fast allen Gebieten des inneren politischen Lebens war Joachim<br />

reformierend tätig, mit Energie wußte er seinen Willen durchzusetzen. Bald war von einer<br />

politischen Selbständigkeit der Städte keine Rede mehr, auch die Geistlichkeit zwang er in<br />

die landesherrliche Abhängigkeit. Gegen das Raub- und Fehdew esen einiger Edelleute<br />

ging er mit fester Hand vor, in 146 Fällen bestrafte er adlige Friedensbrecher und in 3<br />

Fällen schreckte er auch vor Todesurteilen nicht zurück. Als der Hofjunker von Otterstädt<br />

dem Kurfürstem an das Schlafgemach geschrieben hatte: „Jochinken, Jochinken, höde dy,<br />

w o w y dy krygen, hangen w y dy“, w urde Otterstädt gefangen genommen und sein Kopf<br />

zum Schrecken aller Bösewichter auf einer eisernen Stange auf das Köpenickische Tor zu<br />

Cölln gesteckt. 1506 gründete er die Universität Frankfurt a. O., 1516 das Kammergericht<br />

zu Berlin als obersten Gerichtshof. 1510 hatte er wegen eines Hostiendiebstahls 30 Juden<br />

verbrennen und den Rest aus der Mark vertreiben lassen. Am 22.5.1517 schloß er auf<br />

Lebenszeit ein Bündnis mit dem Herzog Johann von Jülich, Cleve und Berg. Vom Kaiser<br />

Maximilian I hatte er Privilegien erlangt: 10.5. 1517 über den Weinzoll, 12.9.1518 wegen<br />

der Befreiung vom Hamburger Stapelrecht. 1519 bemühte er sich ohne Erfolg um die<br />

Kaiserkrone, 1524 erwarb er die Grafschaft Ruppin, 1529 schloß er einen Erbvertrag mit<br />

Pommern. Die Reformation lehnte er scharf ab, in der durch Luther hervorgerufenen geistigen<br />

Bewegung sah er eine strafbare Auflehnung der Untertanen gegen die Obrigkeit. Am<br />

19.4.1525 sein Einschreiten gegen die Reformation der Stadt Treuenbrietzen. Er schloß<br />

sich dem Papste und dem Kaiser innigst an, gew ährte dem Dominikaner Ablaß-Tetzel, der<br />

1517 in Berlin war, Schutz und veranlaßte die Professoren der Universität Frankfurt a. d.<br />

O., ebenfalls gegen Wittenberg Partei zu ergreifen. Auf dem Reichstage in Worms (1521)<br />

führte Joachim die Sache des Papsttums. Heimgekehrt, ließ er Bann und Acht, die über<br />

Luther ausgesprochen, in der Mark verkünden und verbot am 28.2. und 25.8.1524 das<br />

Lesen und die Verbreitung der Lutherischen Bibelübersetzung, 1525 auch das Singen der<br />

lutherischen Lieder. Am 4.7.1526 erließ er eine Verordnung zur Ver f o lg un g der Anhänger<br />

Luthers. Joachim opferte die Lehenshoheit über Pommern in der Hoffnung, so<br />

neue Stützen für den Katholizismus bei nordischen Fürsten zu erreichen. Mit lebendigstem<br />

Eifer trat er 1530 auf dem Reichstage zu Augsburg, wohin er am 23.5.1530 „mit 456<br />

w ohlgeputzten Pferden in Begleitung beider Prinzen aus Berlin“ gezogen war, für den<br />

alten Glauben ein, er war das tätigste Mitglied der katholischen Fürsten (Hallisches Bündnis<br />

vom 21.11.1533), die sich gegen den in Schmalkalden geschlossenen Bund der protestantischen<br />

Fürsten einten. Aber Joachim konnte den Protestantismus nicht aufhalten, sogar<br />

unter den Hohenzollern mußte er sehen, wie sein Vetter, Markgraf Albrecht, seit 1511<br />

Hochmeister des deutschen Ordens, seine geistliche Herrschaft in ein weltliches, von der<br />

Krone Polen zu Lehen gehendes Herzogtum verw andelte und<br />

117

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!